Die Stadt Differdingen zählt mittlerweile mehr als 30.000 Einwohner. „Ich sehe dieses Wachstum als große Herausforderung, aber auch als einmalige Chance für die lokale Geschäftswelt und die Gemeinde“, sagte Bürgermeister Guy Altmeisch (LSAP) gleich zu Beginn des Forums. Schöffe Fred Bertinelli (LSAP) hob einige Initiativen der Gemeinde hervor, um den Leerstand im Stadtzentrum zu bekämpfen. „Vor allem das Einkaufszentrum Opkorn, aber auch das Industriegebiet Haneboesch in Niederkorn haben sich zu regelrechten Erfolgsgeschichten entwickelt. In Letzterem soll bis 2027 ein weiteres Shoppingzentrum inklusive Baumarkt gebaut werden. Nach der Fertigstellung sollen dort bis zu 500 neue Arbeitsplätze entstehen“, erklärte Bertinelli.
Fabrice Lebon, der Auchan-Direktor im Einkaufszentrum Opkorn, konnte seinerseits nur Gutes über die laufenden Geschäfte berichten. Allerdings müsste der alte Ortskern besser mit dem neuen Einkaufszentrum verbunden werden, um mehr Laufkundschaft an beiden Orten zu schaffen. Dieser Meinung war auch Valentina Panetta, die ein Restaurant im Stadtzentrum betreibt. „Um den Stadtkern herum hat man sich bislang ausreichend gekümmert, deshalb stehen viele Geschäftsflächen im Stadtzentrum leer.“
Keine Banken mehr im Zentrum
Erny Muller, der Präsident des neu gegründeten „Comité d’accompagnement économique“, das sich zum Ziel gesetzt hat, die lokale Geschäftswelt wieder aufleben zu lassen, beschwerte sich darüber, dass es keine Banken mehr im Stadtzentrum gebe. „Diese Lücken müssen sinnvoll gefüllt werden“, warnte Muller. Das „Comité“ setzt sich aus Vertretern des Gemeinderates, dem City-Manager und dessen Team, Vertretern des lokalen Geschäftsverbandes sowie einigen alteingesessenen Geschäftsleuten zusammen.
Neben der Belebung des Stadtzentrums möchte die Stadt Differdingen zudem in Sachen Klimaschutz in den kommenden Jahren eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Gemeinde hat deshalb beschlossen, das Label „Mission Net Zero Déifferdeng 2030“ zu gründen. Mit dieser Teilnahme hat sich die Gemeinde verpflichtet, zusammen mit mehr als 100 anderen europäischen Städten bis 2030 vollkommen klimaneutral zu werden und so gegen den Klimawandel anzukämpfen. Die Gemeindeverantwortlichen wollen bis 2030 ein Netto-Null-Ziel erreichen, indem sie die Energieeffizienz von Gebäuden steigern, erneuerbare Energien unterstützen, die nachhaltige Mobilität fördern und Abfall weiterhin reduzieren. Um diese Ziele zu erreichen, sollen die Geschäftsleute und die ortsansässigen Industrien mit in das Programm eingebunden und gefördert werden.
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