EinkaufenGaleria Karstadt Kaufhof: Diese Filiale soll in Trier schließen

Einkaufen / Galeria Karstadt Kaufhof: Diese Filiale soll in Trier schließen
Die Galeria-Kaufhof-Filiale in der Trierer Fleischstraße mit Weihnachtsbeleuchtung Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

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Seit Freitag steht fest, dass der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof 16 seiner 92 Filialen schließen will. Nach zahlreichen Gerüchten hat der Konzern in einer Pressemitteilung bestätigt, welche Filialen von der Schließung betroffen sind – eine davon steht in Trier.

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat am Samstag bestätigt, dass die Filiale in der Trierer Fleischstraße geschlossen wird. Es ist eine von 16 Filialen des angeschlagenen Konzerns, die im Zuge der Sanierung wegfallen sollen. Ausschlaggebend für die Auswahl der zu schließenden Filialen sei laut Konzern die Profitabilität der Standorte und die Miethöhe. „Jede der fortzuführenden Filialen muss das Potenzial haben, bereits heute oder in absehbarer Zeit die notwendige Profitabilität zu erzielen“, heißt es in der Pressemitteilung. Nach Medienberichten können Vermieter der Filialen aber noch auf Galeria zugehen. Sollte man sich dann auf niedrigere Mieten einigen, könnte es passieren, dass von den 16 Filialen doch noch einige bestehen bleiben. Das ist auch die letzte Hoffnung, die in Trier noch umgeht.

Hintergrund der Schließung in der Fleischstraße ist, dass das Gebäude der insolventen Signa-Gruppe des Immobilien-Unternehmers René Benko gehört, der früher ebenfalls den Warenhauskonzern besaß. Allerdings machte die Signa-Gruppe Galeria keine günstigen Konditionen – ganz im Gegenteil. Signa verlangte hohe Mieten und versuchte so, möglichst viel Geld einzunehmen und mit den Immobilien hohe Wertsteigerungen zu erreichen. Laut Handelsexperten verstärkte dies über Jahre hinweg immer wieder die Probleme bei Galeria Kaufhof Karstadt.

Nun steigt der Unternehmer Bernd Beetz mit einem amerikanischen Partner bei Galeria ein. Allerdings wollen die neuen Eigentümer die Probleme durch die hohen an Signa zu zahlenden Mieten beenden. Noch vor der endgültigen Übernahme soll hier Klarheit geschaffen werden.

Laut der deutschen Tageszeitung Welt gibt es unterschiedliche Interessen der Insolvenzverwalter bei Galeria und bei Signa. Der für die Immobilien zuständige Signa-Verwalter wird daher prüfen müssen, ob es eventuell doch günstiger im Sinne der Gläubiger ist, wenn die Mieten deutlich gesenkt werden – oder ob es eine Chance auf einen Verkauf der einzelnen Immobilien gibt. Auch deswegen könnte der ausgeschriebene Verkauf des Standorts in der Fleischstraße ein entsprechender Versuchsballon gewesen sein.

Trierer Politik entsetzt

Der Vorsitzende der Trierer SPD und Trierer Landtagsabgeordnete Sven Teuber spricht von „einem Schlag ins Gesicht für 100 Mitarbeitende und Familien“. Trier drohe mit der Schließung der drohende Abzug von mehreren Millionen Euro an Kaufkraft. Für Teuber sei es überraschend, dass im Insolvenzverfahren nun eines der beiden profitablen Trierer Häuser geschlossen werden soll.

Teuber kündigt Aktionen und Gespräche vor Ort zum Erhalt der Galeria-Filiale an: „Das Mahnmal des seit Jahren dahin verrottenden ehemaligen Karstadtgebäudes sollte ebenso für uns alle Motivation und Antrieb sein wie die Solidarität mit den Beschäftigten, deren tarifgebundener Arbeitsplatz nach teils jahrzehntelanger Treue schmerzhaft zu enden droht.“

Auch die Trierer CDU meldet sich zur geplanten Schließung der Galeria-Filiale in der Fleischstraße zu Wort. „Die Schließung der Filiale bedeutet nicht nur den Verlust eines geschätzten Einkaufsortes, der Generationen von Trierern und Besuchern diente, sondern wirft vielmehr auch seine Schatten auf die Zukunft der dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt die Trierer CDU in einer Stellungnahme. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass in diesen schwierigen Zeiten Unterstützung und Umschulungsmöglichkeiten bereitgestellt werden, um den Betroffenen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Triers Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Wolfram Leibe und Triers Dezernent für Bürgerdienste, Innenstadt und Recht, Ralf Britten, bedauern den Verlust der Filiale in der Fleischstraße. „Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort werden wir alles in unseren Kräften Stehende tun, um die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei zu unterstützen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Trotz der Hiobsbotschaft für die vielen motivierten Beschäftigten in der Fleischstraße sei es gut, dass die Filiale in der Simeonstraße als Anziehungspunkt der Trierer Innenstadt erhalten bleibt.