„YEP-Schoulfoire“Die eigene Zukunft spielerisch gestalten

„YEP-Schoulfoire“ / Die eigene Zukunft spielerisch gestalten
Mehr als 200 Schulklassen werden auf der „YEP-Schoulfoire“ erwartet Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Welchen Weg möchte ich nach der Grundschule einschlagen? Was ist mein Traumberuf? Wo kann ich ihn erlernen? Diese und viele andere Fragen stellen sich jedes Jahr Schüler beim Eintritt in die Sekundarstufe. Antworten finden sie noch bis Mittwoch auf der „YEP-Schoulfoire“ auf Kirchberg.

Nach dem großen Publikumserfolg mit über 10.000 Besuchern im letzten Jahr findet zurzeit die dritte Auflage der YEP-Schoulfoire in der Luxexpo The Box auf Kirchberg statt – und geht noch bis Mittwochabend. Die YEP-Schoulfoire (Youth Education Professions) richtet sich insbesondere an die Grundschulschüler des Zyklus 4 sowie an die unteren Klassen der Sekundarstufe. Ziel der Messe ist es, den Schülern die unterschiedlichen Sektionen, aber auch die verschiedenen Berufe spielerisch näherzubringen. Die herkömmlichen Gymnasien mit ihren traditionellen Stundenplänen kamen allerdings nicht so gut bei der Jugend an. Vor diesen Ständen herrschte oft gähnende Leere. Anders sah es bei den etwas ausgefalleneren Berufssparten, wie zum Beispiel die des Tätowierers aus. Ab dem kommenden Schuljahr können Schüler nämlich im „Lycée technique du Centre“ (LTC) eine Ausbildung zum Tätowierer absolvieren. Angehende Tätowierer müssen strenge Hygiene- und Gesundheitsvorschriften einhalten, Kundenkontakte pflegen und betreuen sowie Kreativität und Stil entwickeln. Die Ausbildung zum Tätowierer entwickelt diese verschiedenen Kompetenzen in einem praxisorientierten Programm an bis zu vier Tagen pro Woche in einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildung zum Tätowierer wird in deutscher Sprache angeboten. Erste Striche mit einer Tätowiermaschine konnten die Jugendlichen unter fachkundiger Leitung auf kleine Plastikfetzen stechen. 

Vor dem Stand des „Centre national de formation professionnelle continue“ (CNFPC) war das Gedränge ebenfalls groß. Hier konnten die Schüler nämlich auf einem Simulator mit einem Gabelstapler fahren. Die Schüler mussten mit Präzision und Schnelligkeit einen Parcours meistern. „Erstaunlicherweise schneiden die Mädchen oft besser ab als die Jungen. Hier braucht es halt Fingerspitzengefühl und kein Machogehabe“, erklärte einer der Ausbilder des CNFPC dem Tageblatt

Luxemburg siegt in Belgien

Ansonsten steht die Digitalisierung der unterschiedlichen Berufssparten im Fokus der Messe. So können die Schüler Videos mithilfe eines Greenscreens drehen oder das Spiel „Minecraft“ nutzen, um Programmieren zu lernen. Auch die First Lego League Challenge war mit einem Stand vertreten. „Jedes Team besteht aus maximal zehn Mitgliedern. Nach einer nationalen Qualifikation und einem anschließenden Finale reisen die drei bis fünf besten luxemburgischen Teams nach Belgien, um gegen die 20 besten belgischen Teams anzutreten. Gesamtsieger wurde dieses Jahr eine Klasse aus Luxemburg. Normalerweise würden sie nun zum Finale nach Texas in die Vereinigten Staaten von Amerika fliegen. Aus Kostengründen ist das allerdings nicht möglich“, bedauerte Steve Juchemes, einer der Lehrkräfte des „Service de coordination de la recherche et de l’innovation pédagogiques et technologiques“ (Script).

Die „First Lego League“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Vergangenes Jahr haben 16 luxemburgische Teams teilgenommen. Dieses Schuljahr sind es bereits 52 Mannschaften. Die Schüler müssen einen Roboter aus Lego bauen und mit diesem mehrere Prüfungen unter Zeitdruck meistern. „Die Teams haben zweieinhalb Minuten Zeit, den gesamten Parcours zu meistern. Sie dürfen dreimal antreten. Die beste Zeit wird dann gewertet. Die Lego League ist für mich problemlösender Unterricht, wo der Weg das Wichtigste ist, und nicht das Ziel“, erklärte Juchemes. Um den Wettbewerb zu gewinnen, müssen die Schüler rund eine Stunde pro Woche mit ihrem Lehrpersonal üben, so die Einschätzung des Script-Mitarbeiters.