„A Guddesch“Vom Bauernhof sofort auf den Teller

„A Guddesch“ / Vom Bauernhof sofort auf den Teller
Das Vier-Sterne-Hotel verfügt über 28 Zimmer  Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Das Ehepaar Dentzer kann man als Quereinsteiger in der Hotelbranche bezeichnen. Ohne Berufserfahrung, haben sie vor einigen Jahren das Hotel „A Guddesch – Hotel Martha“ eröffnet. Ein Schritt, den sie bislang nie bereut haben. Der Erfolg gibt ihnen recht.

Pia und Marc Dentzer
Pia und Marc Dentzer Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Der Familienbetrieb „A Guddesch – Hotel Martha“ liegt mitten im Stadtkern von Beringen in der Nähe von Mersch. Wegen der ruhigen Lage und guten Anbindung zur Hauptstadt und zum Flughafen übernachten während der Woche hauptsächlich Geschäftsleute in dem Hotel. So verwundert es auch nicht, dass sich das Ehepaar Dentzer über die Jahre auf diese Kundschaft und ihre Bedürfnisse spezialisiert hat. So können die Kunden bei Bedarf unter anderem auf speziell eingerichtete Konferenzräume zurückgreifen. Sie heißen „Stiffchen“ und „An der Wiss“ und sollen einen Bezug zur Landschaft herstellen. 

„Der Name des Familien-Bauernhofes lautet ‚A Guddesch’, und mit etwas Fantasie kann man mit diesem Wort auch ‚Gudden Dësch’ formen. Der Name des Hotels, also ‚Martha’, stammt von der Mutter meines Mannes. Das passt alles gut zusammen, wie ich finde“, stellt Pia Dentzer klar.

Begonnen hat das Abenteuer Hotelbetrieb für die Familie Dentzer im Jahr 2003. „Damals haben wir das Kürbisfest ins Leben gerufen, um die Kürbisse von unserem Bauernhof besser verkaufen zu können. Dieses Fest war ein voller Erfolg. Als dann die Heuballen wegen ihrer Form nicht mehr in der Scheune gelagert werden konnten, haben wir uns nach einer Alternative umgesehen und die Scheune umgebaut. Seitdem kann die Scheune für Privatfeiern gemietet werden“, erzählt Pia Dentzer.

Bevor sie im Hotelgewerbe Fuß fasste, war sie beim Staat angestellt. Ihr Mann leitete während dieser Zeit den angrenzenden Bauernhof. Eine spezielle Ausbildung im Horesca-Bereich haben sie nicht abgeschlossen, sondern durch Tun alles selbst erlernt. Anders als der Sohn, der zurzeit eine Ausbildung in der Ettelbrücker Hotelschule absolviert. Er und seine Schwester sollen den Betrieb zu einem späteren Zeitpunkt übernehmen.

2009 kam dann die Brasserie hinzu. Hier kommen die frischen Produkte vom Bauernhof auf den Teller. „Unsere Hühnchen werden fast ausschließlich an einen Luxemburger Supermarkt geliefert. Doch ein paar verarbeiten wir auch für unsere Gäste. Zudem haben wir einen Kräutergarten und pflanzen Erdbeeren, Spargel und andere Früchte an“, schildert der ehemalige Landwirt. „Wenn jetzt die Erdbeeren reif sind, werden sie sofort in unserer Backstube zu Desserts verarbeitet“, fährt er fort. Aus diesem Grund wurde das Hotel 2022 als erster Luxemburger Betrieb mit dem Preis „Restaurant de Terroir“ von Gault & Millau ausgezeichnet.

Kegeln und Fahrräder

Damit sich die Gäste im Hotel und in der Brasserie wohlfühlen, wurde bei der Gestaltung der Räume mit einem Feng-Shui-Experten aus Österreich zusammengearbeitet. Kurz vor der Corona-Pandemie wurde die Zimmerkapazität noch einmal erhöht. Das Vier-Sterne-Hotel verfügt heute über 28 geräumige Zimmer. 30 Mitarbeiter sind dort angestellt. „Dort, wo sich heute unsere Kaffeestube und der Frühstücksraum befinden, hatten wir damals eigentlich geplant, eine Showküche einzurichten, wo auch Kochkurse angeboten werden. Wegen der sanitären Maßnahmen wurde daraus allerdings nichts und wir haben schnell umgebaut“, erzählt Pia.

Doch auch Sportliebhaber kommen in dem Familienbetrieb voll auf ihre Kosten. So hat das Hotel eine nagelneue Kegelbahn. „Dort, wo sich jetzt die Kegelbahn befindet, standen früher Kühe. Während der Wintermonate ist die Kegelbahn fast jeden Abend besetzt“, so Pia. Wenn das Wetter es zulässt, kann man sich auch ein Fahrrad mieten. Dafür wird momentan eine kleine Ecke für die Fahrräder gebaut. Diese soll noch vor den Sommermonaten fertig werden.