Der PolitflüstererUnzufriedene Mitglieder bei CSV und DP

Der Politflüsterer / Unzufriedene Mitglieder bei CSV und DP
Waffel als Ausdruck der „Law and Order“-Politik Foto: Freepik

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Dem Politflüsterer wurde, nach seinem verlängerten Urlaub, wieder mal zugetragen, dass es leicht gäre in den Reihen der CSV. Einige, nicht wenige, würden ihre Partei nicht wiedererkennen. Wegen des eingeschlagenen Kurses allgemein und besonders wegen Innenminister Léon Glodens und Premier Luc Friedens Auftreten. Vor den Europawahlen komme es wohl zu keiner Eruption, der Deckel halte. Nach dem 9. Juni sei aber vieles möglich. Das Abschneiden der CSV und der anderen Mitbewerber spiele dabei eine Rolle.

Auch in der DP würde eine gewisse Unzufriedenheit herrschen, heißt es. Der Koalitionspartner vermisse Gleichberechtigung, wolle nicht die zweite Geige spielen – hinter dem allmächtigen Dirigenten. Xavier Bettel scheint das egal. Er entdeckt neue Welten, seine Freiheit als Außenminister und Möglichkeiten, sich auf europäischem Parkett für einen EU-Posten zu profilieren.

In Luxemburg üben sich derweil einige in der Kunst des Fettnäpfchentretens. Der DP-Familienminister beschloss, die „Wanteraktioun“ für Obdachlose zu stoppen, obwohl „Météo Boulaide“ bereits Tage zuvor vor Kälte und Schnee warnte. Zugegeben, Max Hahn hat seine Entscheidung schnell revidiert.

Dann klang in CSV-Berichterstatterin Diane Adehms Rede zum Budget Kritik an der Gambia-Finanzpolitik mit. Blöde nur, dass Koalitionspartner DP während zehn Jahren in der Dreierkoalition für das Ressort verantwortlich war. Leicht irritiert war der Politflüsterer auch über Adehms scheinbar etwas mangelhafte Empathie für Menschen aus sozial schwächeren Schichten. Als sie sagte, dass über die Feststellung der Kreditwürdigkeit der Menschen in Luxemburg nachgedacht würde, klang das doch sehr nach „Här ass Här a Max ass Max“.

Überschuldung mag ein Problem sein, mit Verboten ist dem aber nicht beizukommen, eher mit einer pädagogischen Herangehensweise. Die aber scheint die CSV in den zehn Oppositionsjahren verlernt zu haben.

Der Politflüsterer denkt an belgische Kredithaie und beschließt, eine Runde über den „Mäertchen“ zu drehen. Dass es keine Waffeln von „Jean la Gaufre“ gibt, ist kein Politikum, trotzdem aber irgendwie Ausdruck einer zunehmenden „Law and Order“-Mentalität im Lande.

fraulein smilla
29. April 2024 - 12.23

Es ist an der Zeit fuer mehr Hirn und weniger Bauch .

mgoetz@tageblatt.lu
28. April 2024 - 19.04

@Luc Jung: sagen das nicht vielleicht jene, die es mitunter ebenfalls an Empathie mangeln lassen?

JUNG LUC
28. April 2024 - 10.53

"Law and Order" in Luxemburg nach 10 Jahren Gambiapolitik ist absolut nötig.