JobmesseHoreca-Sektor: Die Suche nach dem perfekten Kandidaten

Jobmesse / Horeca-Sektor: Die Suche nach dem perfekten Kandidaten
Der Jobtag für den Horeca-Sektor lockte am Montag zahlreiche Interessenten an Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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In den insgesamt 3.000 Betrieben des Horeca-Sektors arbeiten rund 20.000 Menschen. Doch 1.500 Fachkräfte fehlen. 40 Unternehmen aus den Bereichen Hotel, Gastronomie, Catering, Bäckerei und Kneipen nahmen am Montag am Jobday teil, in der Hoffnung, die freien Stellen besetzen zu können.

Arbeiten, wenn andere feiern, das ist für das Personal aus dem Horeca-Sektor vollkommen normal. Doch immer weniger Menschen wollen in einem solchen Umfeld arbeiten, wo die Freizeit wegen langer Abende sowie Wochenend- und Feiertagsschichten oft zu kurz kommt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es momentan an schätzungsweise 1.500 qualifizierten Fachkräften im gesamten Sektor mangelt. Um dem entgegenzuwirken, hat die Horesca in Zusammenarbeit mit der „Agence pour le développement d’emploi“ (ADEM) am Montag eine Jobbörse im Parc Hotel Alvisse organisiert. Der Andrang war gewaltig. „Insgesamt sind heute 40 Betriebe hier. Vom Familienbetrieb bis zum internationalen Hotelkonzern ist dieses Jahr wieder alles dabei. Die Arbeitssuchenden können hier sofort mit den unterschiedlichen Unternehmen Kontakt aufnehmen und ihre Lebensläufe sofort an Ort und Stelle einreichen“, erklärte Laurent Peusch, „Head of Employer Services“ der ADEM.

Besonders seit der Corona-Pandemie tut sich der Sektor schwer, wieder ausreichend und geeignetes Personal zu finden. „Seit dieser Zeit hat sich viel zum Positiven entwickelt. Die Belegschaft hat in den meisten Fällen zwei Tage pro Woche frei. Auch klappt das mit den Urlauben jetzt besser“, erkärte Steve Martellini, Generalsekretär des luxemburgischen Hotel- und Gaststättenverbands Horesca.

Die meisten Jobsuchenden drängten sich vor den Ständen der Großen und Bekannten der Branche, wie zum Beispiel dem Hotel Royal oder dem Mondorfer Thermalbad. Familienunternehmen taten sich da schon deutlich schwerer, um Bewerber für sich zu begeistern. „Wir suchen eine neue Servicekraft, weil unsere alte uns nach elf Jahren im Sommer verlassen wird. Am liebsten würden wir sofort jemanden einstellen, damit das neue Personal noch angelernt werden kann. Wir haben allerdings eine Bedingung: Der zukünftige Arbeitnehmer muss die luxemburgische Sprache beherrschen. Weil unsere Stammkundschaft ausschließlich Luxemburgisch spricht“, schildert Frank, der Betreiber des „Café beim Frank“ in Diekirch. Interessante Kandidaten waren für ihn und seinen Vater am Montag wieder einmal nicht dabei. Anders sah es beim Hotel „A Guddesch“ aus Beringen bei Mersch aus. „Wir sind auf der Suche nach einem ‚Sous-Chef’. Glücklicherweise haben wir heute schon einige vielversprechende Bewerbungen erhalten und sind optimistisch, die freie Stelle schnell zu besetzen“, verriet die Betreiberin.

Besserer Lohn

Das „Café beim Frank“ in Diekirch sucht eine neue Servicekraft
Das „Café beim Frank“ in Diekirch sucht eine neue Servicekraft Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Die Menschen, die am Jobtag teilnahmen, waren dann auch so vielfältig wie der Horeca-Sektor selbst. Da war zum Beispiel Maria. Die gebürtige Russin hat ein abgeschlossenes Universitätsdiplom im Bereich Medien und Kommunikation. In diesem Feld würde sie auch am liebsten arbeiten, doch sie ist auch offen für Neues: „Ich suche jetzt nicht sofort eine Stelle im Horeca-Sektor, doch ich bin zur Jobmesse gekommen, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Vielleicht habe ich ja Glück und ein Unternehmen sucht jemanden für diesen Bereich.“

Fabienne arbeitet zurzeit als Köchin in einem Restaurant im Osten des Landes. Trotzdem ist sie auf der Suche nach einem besseren Angebot. „Ich suche eine Arbeitsstelle, wo ich etwas mehr verdiene als bisher“, erklärt sie dem Tageblatt