Internationaler Kinderkrebstag„Fondatioun Kriibskrank Kanner“ ebnet den Weg zurück ins Leben

Internationaler Kinderkrebstag / „Fondatioun Kriibskrank Kanner“ ebnet den Weg zurück ins Leben
Der Plüschlöwe ist das Maskottchen der „Fondatioun Kriibskrank Kanner“, weil sich viele kleine Patienten wie Löwen gegen die Krankheit wehren Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Der 15. Februar ist der internationale Kinderkrebstag. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die Krankheit in der Gesellschaft weiter erhöhen und auf die Herausforderungen der jungen Patienten im alltäglichen Kampf gegen den Krebs aufmerksam machen. Das Tageblatt hat sich in diesem Zusammenhang mit der Direktorin der „Fondatioun Kriibskrank Kanner“, Anne Goeres, unterhalten.

Alleine in der Europäischen Union erkranken jährlich rund 6.000 Kinder an Krebs. „Für viele Kinder, aber auch Erwachsene gilt die Krankheit Krebs als Synonym für den Tod. Das ist jedoch nicht richtig. Bei rechtzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung können acht von zehn Patienten die Krankheit überleben“, erklärt Anne Goeres, die Direktorin der „Fondatioun“. Doch die Überlebenschancen hängen auch davon ab, wo die Kranken behandelt werden. „In einigen Ländern in der EU ist die Sterberate rund 20 Prozent höher als in anderen. Deshalb fordern wir die gleichen Standards und den gleichen Zugang zu den Medikamenten für alle Kinder“, sagt Goeres. Aus diesem Grund hat sie hat diese Woche im Namen der „Fondatioun“ in Zusammenarbeit mit weiteren internationalen Krebshilfen ein Manifest im Europäischen Parlament in Brüssel abgegeben. Dieses soll die Politiker nun zum Handeln zwingen.

Vergangenes Jahr wurden hierzulande rund 30 neue Krebsfälle bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert. Momentan sind 314 Patienten erkrankt. Sie sind zwischen zwei Wochen und 17 Jahre alt. „Die Behandlung kann zwischen sechs und zwölf Monate dauern. Danach muss der Patient jedoch in regelmäßigen Abständen zur Kontrolle. Erst wenn der Patient fünf Jahre krebsfrei ist, dann gilt er als geheilt. Doch geheilt muss nicht unbedingt gesund bedeuten. Bei 75 Prozent aller Erkrankten treten nämlich Langzeitfolgen nach den intensiven Behandlungen auf. Diese können von Lustlosigkeit, Depressionen bis hin zur Amputation eines Körperteils gehen“, so Goeres. Deshalb möchte die Stiftung in Zukunft verstärkt auf Neuropsychologie setzen.

Während der Behandlungen müssen die Kinder der Schule fernbleiben, weil ihr Immunsystem so geschwächt ist, dass die anderen eine regelrechte Gefahr darstellen. Damit das Kind seine sozialen Kontakte in der Schule nicht aufgeben muss, wird immer häufiger auf einen kleinen Roboter gesetzt, der es den kleinen Patienten erlaubt, trotzdem über Videokonferenz am Unterricht und auch an den Pausen teilzunehmen. „Wir bereiten so die Rückkehr der Kinder in ihr altes soziales Umfeld vor und erklären ihren Klassenkameraden gleichzeitig die Krankheit“, schildert die Direktorin der Kinderkrebsstiftung.

70% weniger Spenden in der Pandemie

Anne Goeres im Gespräch
Anne Goeres im Gespräch Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Seit 35 Jahren begleitet die „Fondatioun Kriibskrank Kanner“ Kinder, Jugendliche, aber auch ihre Eltern durch die Krankheit. „Die Stiftung kann dank ihres multidisziplinären Teams eine breite Palette von Dienstleistungen anbieten, die je nach Bedarf im Verlauf der Krankheit und darüber hinaus variieren. So greift die Stiftung auf verschiedenen Ebenen ein und bietet psychosoziale Betreuung, pädagogische Begleitung sowie administrative und finanzielle Hilfe“, erklärt die Direktorin.

So beglich die „Fondatioun“ vergangenes Jahr rund 4.300 Rechnungen, die in direktem Zusammenhang mit der Krebserkrankung eines Kindes standen. Die Stiftung trägt sich ausschließlich durch Spenden und die unermüdliche Arbeit von mehr als 50 Freiwilligen. Alleine beim „Lëtz Go Gold“-Run konnten vergangenes Jahr mehr als 620.000 Euro gesammelt werden. „Diese Einnahmen werden ausschließlich in die Erforschung von Gehirntumoren fließen. Wir haben uns dafür entschieden, weil die Krebstumore im Gehirn immer noch am tödlichsten sind und es hier in der Forschung noch einigen Nachholbedarf gibt“, so Goeres. Der kommende „Lëtz Go Gold“-Run findet am 28. September statt. Alle anderen Dienste der „Fondatioun“ werden durch private Spenden finanziert. Während der Pandemie verzeichnete die „Fondatioun“ einen Rückgang von 70 Prozent bei sämtlichen Spenden. Mittlerweile wird jedoch wieder mehr gespendet. „Der Kampf gegen Krebs ist sehr kostenintensiv. Aus diesem Grund sind wir auch weiterhin auf private Spender angewiesen“, erklärt Goeres.

Wer die „Fondatioun Kriibskrank Kanner“ im Kampf gegen den Krebs unterstützen möchte, der kann dies mit einem Beitrag auf die Kontonummer IBAN LU17 0028 1408 4840 0000 bei der BIL (BILLLULL) tun.