TeamGym-EMDie blauen Engel: Ohne die freiwilligen Helfer läuft nichts

TeamGym-EM / Die blauen Engel: Ohne die freiwilligen Helfer läuft nichts
Lena Jans ist als freiwillige Helferin im Bereich Sicherheit eingeteilt Foto: Laurent Neiertz

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Sie werden gebraucht, wo Not am Mann ist. Die Rede ist von den rund 170 freiwilligen Helfern, die bei dieser Veranstaltung in vielen Situationen in die Bresche springen. Erkennen tut man die „Volunteers“ an den blauen T-Shirts, die sie tragen. Lena Jans, Roby Aach, Margot Diederich und Michèle Biwer-Erpelding sind vier von ihnen, die über ihren Alltag und ihre Passion fürs Ehrenamt erzählen.

Die Coque steht seit dem vergangenen Mittwoch ganz im Zeichen des Turnsports. Noch nie hat der nationale Verband FLGym eine derartige Mammut-Organisation wie die 14. Europameisterschaft im TeamGym auf die Beine stellen müssen. Tatkräftige Unterstützung ist somit dringend vonnöten. Um einen reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs garantieren zu können, sind die Organisatoren somit auf die freiwilligen Helfer angewiesen, die an allen Ecken und Enden gebraucht werden. Ihre Aufgaben sind sehr vielschichtig: Sie werden u.a. in der Buvette, an der Kasse, beim Transport, bei der Akkreditierung und im Catering- und Sicherheitsbereich benötigt.

Vielfältige Aufgaben

Der Großteil der Helfer kommt aus Luxemburg. Schon sechs Monate vor Beginn der EM haben sich viele Leute beim Organisationsteam für das Bénévolat registriert. Einen guten Monat vor dem Start des Wettbewerbs hat Michèle Biwer-Erpelding, die für die Koordination der Freiwilligen zuständig ist, dann die letzten Rückmeldungen gemacht, um sich zu vergewissern, ob jeder einzelne am Start sein könnte. „Ich hatte keinen ruhigen Schlaf. Vielleicht würde es ja zu vielen Abmeldungen kommen. Schlussendlich ist aber alles gut verlaufen. Abgesehen von zwei Krankenfällen tauchte jeder auf“, erklärt die Koordinatorin. Sogar ein Hexenschuss hielt einen ihrer Leute nicht davon ab, den Weg in die Coque zu finden. Besonders stolz ist sie auch darauf, dass sich in den vergangenen Tagen noch einige spontan gemeldet haben. Es sind vor allem junge Teilnehmer, von denen die meisten eine Vergangenheit im Kunstturnen haben. Ansonsten wurden die meisten Freiwilligen eher durch Mundpropaganda rekrutiert. „Meine Freunde und meine ganze Nachbarschaft habe ich gefragt, ob sie eine Hand mit anpacken können. Diese haben dann ihren Freundeskreis kontaktiert“, verrät Biwer-Erpelding ihre Vorgehensweise. Und diese Art der Anwerbung trug Früchte.

Roby Aach übt das Ehrenamt mit Leidenschaft aus
Roby Aach übt das Ehrenamt mit Leidenschaft aus Foto: Laurent Neiertz

Lena Jans, die im Bereich der Sicherheit eingeteilt ist, wurde auch von einem Bekannten aus ihrem Klub überzeugt. Die junge Frau muss bei der EM aufpassen, dass während der Übungen der Turner und Turnerinnen keine Zuschauer die Absperrungen überschreiten. „Ich habe einen tollen Platz erwischt, denn ich kann zeitweise auch einen kurzen Blick auf die Wettkämpfe erhaschen“, gesteht sie. In ihrer Kindheit turnte die junge Frau selbst und weiß somit, was Athletinnen hier leisten. „Wenn ich diese spektakulären Sprüngen und Drehungen sehe, hätte ich wohl mit dem Turnen weitermachen müssen“, scherzt Jans, die das erste Mal bei einem Sport-Event aushilft. Im Vorfeld der Veranstaltung wurde schon spekuliert, dass die einzelnen Fanlager für mächtig Stimmung sorgen würden. Dieser Aspekt kann Jans auch zu 100 Prozent unterschreiben. „Es gefällt mir richtig gut, dass jede Nation auch die gegnerische Mannschaft tatkräftig mit viel Applaus unterstützt“, sagt sie. Zudem hat sie die Möglichkeit, hinter die Kulissen blicken zu können. „Es ist einmal etwas anderes.“

Einer, der das Ehrenamt schon seit längerer Zeit mit Leidenschaft ausübt, ist Roby Aach. Der passionierte Sportfan hilft an den Stellen, wo er gerade gebraucht wird. „Eigentlich bin ich für die Bustransporte der VIPs und der kleineren Delegationen verantwortlich. Doch es ist mir eigentlich egal, wo ich eingesetzt werde. Ich bin flexibel“, sagt der Rentner, der schon bei den Spielen der kleinen Staaten und mehrmals bei vielen nationalen Schwimm- und Judowettbewerben im Bénévolat teilgenommen hat. Was ihn bei dieser Veranstaltung am meisten überrascht, ist die einzigartige Stimmung. „Die laute Musik und die ganze Show sind wirklich spektakulär. Das habe ich vorher noch nie in meinem Leben gesehen“, gesteht er. Obwohl meistens lange Tage auf den Pensionär warten, geht er mit dieser Situation gelassen um. „So ist halt das Ehrenamt. Es geht zwar an die Substanz, aber ich kann nicht klagen. Am Mittwoch musste ich nur bis 16.00 Uhr ,arbeiten‘, am Donnerstag musste ich erst um 10.00 Uhr meine Zelte hier aufschlagen“, sagt er mit einem breiten Grinsen.

Kollegialität zwischen den Helfern

Margot Diederich versorgt die Zuschauer in der Coque mit Pizza
Margot Diederich versorgt die Zuschauer in der Coque mit Pizza Foto: Laurent Neiertz

Nicht weniger passioniert schwärmt auch Margot Diederich über das Ehrenamt. Seit vielen Jahren ist die Düdelingerin es gewohnt, Hilfe bei verschiedenen Events zu leisten. „Was mir immer wieder gut bei dieser Aktivität gefällt, ist, dass ich viele interessante Leute bei solchen Veranstaltungen treffe und kennenlerne. Es entsteht schnell eine gewisse Kollegialität zwischen den Helfern“, erklärt sie. Für Diederich ist das Engagement an der Turn-EM eine Premiere. „Mit dieser Sportart habe ich an sich nichts am Hut. Diesmal wurde ich von Freunden quasi gezwungen, hier mitzumachen. Aber schlussendlich bin ich ihnen dankbar dafür, weil das Sportliche beeindruckt mich sehr“, sagt sie und geht auf ihre vorherigen Hilfeleistungen im Sport ein. „Ich bin eigentlich eher bei Basketballpartien zu finden. In unserer Familie genießt das Spiel mit dem orangen Ball nämlich höchste Priorität“, verrät sie. Ihr Sohn Ken ist derzeit der Nationaltrainer der luxemburgischen Basketballmannschaft. Genau aus diesem Grund weiß die Minetterin, welche Stimmung bei Basketball-Pokalspielen in der Coque aufkommen kann. „Von der Lautstärke her ist die Turn-EM noch eine andere Hausnummer“, glaubt Diederich, die bei diesem Spektakel ein wenig abseits des Geschehens im Catering aushilft. Sie kümmert sich um die Auslieferung der Pizzas. „Das macht Spaß, obwohl in den Pausen ein richtiger Massenandrang an unserem Stand herrscht. Das kann schon stressig werden“, gibt Diederich zu verstehen. 

Die stressigen Wettbewerbstage gehen heute mit den letzten Entscheidungen zu Ende. Für Biwer-Erpelding steht nach den ganzen Anstrengungen eine spezielle Überraschung ins Haus. „Mein Mann hat mir auf jeden Fall ein schönes Wellness-Wochenende versprochen“, verrät sie. Doch bis dahin wartet noch einiges an Arbeit auf ihr Team.

RM Clemens
18. September 2022 - 9.31

Turnsport… oder et gëtt net nëmme Fussball TeamGym2022 wär eng exzellent Geleeënheet gewiescht endlech emol dem Turnsport e Forum ze ginn an d‘Leeschtungen déi bruet ginn an d‘Vitrine ze stellen! Leider verdingen d‘Medien hei keng Bonne Note mee eng deck Datz! Wat kee Fussball ass gëtt am Land rose wéineg zur Kenntnis geholl an dat esou guer wann et en europäeschen Turnéier ass. Grad dofir ass den Hommage un d‘Bénévolen begréissenswert! Merci Tageblatt!