RugbyEine historische Chance: FLR-Auswahl trifft am Samstag auf Slowenien

Mit einem Sieg, aber vor allem mit einer guten Moral und einer Menge Selbstvertrauen ist die luxemburgische Rugby-Nationalmannschaft vor zwei Wochen aus Ungarn zurückgekehrt. „Auswärts ist es nie einfach, zu gewinnen“, sagt Nationaltrainer Alexandre Benedetti. „Wir haben uns das Leben in diesem Spiel nicht unbedingt leicht gemacht. Aber meine Mannschaft hat Charakter gezeigt.“ 

Drei Spiele hat Luxemburg also in der Conference, der dritten europäischen Liga, hinter sich. Alle Spiele wurden gewonnen, zudem gab es gegen Österreich und Bosnien-Herzegowina zwei Bonuspunkte, die man im Rugby ab vier gültigen Versuchen erhält. In Gruppe B der Conference ist Luxemburg also unangefochten Erster – und wird dies unabhängig des Ergebnisses gegen Slowenien bleiben. Doch für die Mannschaft geht es darum, sich für die Play-offs in die zweite europäische Liga zu qualifizieren. 

Vier Gruppen gibt es in der Conference, daraus werden die zwei besten Teams ein Relegationsspiel für den Aufstieg in die Europe Men’s Trophy, also die nächsthöhere Liga, ausspielen. Aktuell sieht es für die Luxemburger mit 14 Punkten aus drei Spielen sehr gut aus – doch Moldawien aus Gruppe C lauert mit zwei Siegen aus zwei Spielen und einem gewonnenen Bonuspunkt. Gefährlich könnten auch noch Bulgarien (ein Spiel, vier Punkte) oder Dänemark (drei Spiele, elf Punkte) werden. 

Wer am Ende in den Play-offs aufeinandertrifft, wird sich an diesem Samstag noch nicht entscheiden. Klar ist aber, dass Luxemburg mit einem Sieg einen riesigen Schritt in Richtung Play-offs machen würde. Und nicht nur das: Die beste Mannschaft der Conference erhält für die Relegation das Heimrecht. „Für uns wäre das ein großer Vorteil“, sagt Benedetti. „Wir müssten wohl eine lange Reise nicht in Kauf nehmen. Es wäre insgesamt viel einfacher, sich auf dieses Spiel in Luxemburg vorzubereiten.“ 

Laut Tageblatt-Informationen sollte ein mögliches Relegationsspiel in Luxemburg allerdings nicht im Stade de Luxembourg ausgetragen werden. Das Spiel, das für das letzte Mai-Wochenende angesetzt ist, müsste dann aller Voraussicht nach im Stade Josy Barthel ausgetragen werden, da im Stade de Luxembourg Arbeiten laufen. 

Für einen möglichen Aufstieg hat die FLR alles vorbereitet. Vom Kontinentalverband „Rugby Europe“ erhielten die Teams ein „Cahier d’écharge“. Dieses Heft mussten alle Mannschaften, die aufsteigen wollen, ausfüllen. Dabei ging es unter anderem um sportliche oder logistische Punkte, wie der Kalender des Verbandes aussieht oder um die Qualifikationen der Trainer. Von den 17 Teams in der Conference haben lediglich vier dieses Formular ausgefüllt: Luxemburg, Lettland, Bulgarien und Moldawien. 

Bis es jedoch um mögliche Aufstiegschancen geht, muss die FLR-Auswahl erst mal die slowenische Hürde überspringen. Die slowenische Mannschaft verlor am vergangenen Wochenende mit 14:31 gegen Österreich. „Wir wollen zeigen, dass wir unser Spiel von Anfang an aufziehen können und nicht auf unsere Gegner reagieren müssen. Der Sieg gegen Ungarn hat uns vorangebracht, wir sind sehr zuversichtlich. Wir wollen den Bonuspunkt holen, um den Rechnereien aus dem Weg zu gehen und uns damit sicher für die Play-offs zu qualifizieren“, sagt der Nationaltrainer.