VolleyballDie große Chance aufs Finale: Esch will im Final Four überzeugen – mit einem Rückkehrer

Volleyball / Die große Chance aufs Finale: Esch will im Final Four überzeugen – mit einem Rückkehrer
Juan Carlos Blanco wird im Final Four wieder das Escher Trikot anziehen Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Erstdivisionär Esch tritt am Freitagabend im Final Four in Bartringen an. Gegen Echternach rechnet sich der Klub durchaus Chancen auf den Finaleinzug aus. Dabei können sich die Escher auf einen Rückkehrer freuen. 

So richtig will der Escher Coach Juan Carlos Blanco mit der Sprache nicht herausrücken. Auf die Frage, ob er sich denn nicht vorstellen könne, wieder aktiv zu spielen, nimmt er sich einen kurzen Moment Bedenkzeit. Immerhin gewann er 2003 Gold mit der venezolanischen Nationalmannschaft bei den Pan American Games, 2005 gab es Gold bei den Bolivarian Games. Er sammelte Erfahrung bei Teams in Zypern und Rumänien, bevor es ihn nach Luxemburg zog. 

Nachdem er kurz überlegt, sagt er: „Ja, Sie werden mich im Final Four wohl spielen sehen.“ Doch der 42-Jährige fügt sofort an: „Ich möchte deutlich sagen, dass es nicht darum geht, dass Juan Carlos Blanco zurückkehrt. Es geht darum, dem Klub zu helfen. Alles für Esch, alles für den Klub.“ Vor drei Jahren hat er seine aktive Karriere in Esch beendet, seitdem ist er nur noch an der Seitenlinie zu sehen. Aktuell coacht er vier Escher Teams (die erste Herren-Mannschaft in der 1. Division, die ersten Damen-Mannschaft in der Novotel League, die zweite Damen-Mannschaft in der 3. Division sowie die U18-Mädchen). 

„Jungs glauben daran“

Bei den Escher Herren ist es nun seine zweite Saison als Trainer. Bereits beim letzten Liga-Spiel, am 16. März gegen Walferdingen, spielte Blanco. Beim 3:0-Sieg seines Teams war er in einem Satz aktiv. „Ich habe aufgehört, weil ich Verletzungen im Knie und im Rücken hatte. Ich habe mit Crossfit angefangen, um fitter und stärker zu werden. Seitdem fühle ich mich besser, als ich aufgehört habe. Aber Volleyball zu spielen ist nochmal etwas anderes: Du brauchst Reaktion, Geschwindigkeit, Explosivität. Ich werde dem Team zur Verfügung stehen, wenn ich gebraucht werde. Ich will sie pushen.“ 

Nach dem Abstieg im letzten Jahr aus der Novotel League ist die Teilnahme am diesjährigen Final Four für den Escher Volleyball-Club umso wichtiger. Die ersten beiden Runden, so sagt Trainer Blanco, habe man auch vom Losglück profitiert. In der ersten Runde schlug das Team immerhin die Novotel-Leauge-Mannschaft Belair mit 3:2, danach gab es ein 3:1 über Walferdingen, das genau wie die Escher in der zweithöchsten luxemburgischen Liga spielt. 

„Ich will nicht kleinreden, was wir im Pokal geschafft haben“, sagt Blanco. „Wir haben Belair geschlagen, hatten dann mit Walferdingen ein eher glückliches Los. Und auch mit dem Los aus dem Halbfinale können wir uns glücklich schätzen.“ Mit Echternach hat das Team das vermeidlich schwächste Team gegenüber. „Wir respektieren den Unterschied zwischen den Ligen, Echternach spielt immerhin Novotel League. Aber ich will die Nachricht vermitteln, dass wir gewinnen können. Und die Jungs glauben daran.“ 

Generalprobe für nächstes Jahr

Im Halbfinale geht Esch also Strassen und Lorentzweiler, die im zweiten Spiel aufeinandertreffen, aus dem Weg. „Wir haben einen Vorteil, dass wir mit vier Punkten Vorsprung in den Satz starten. Auf hohem Niveau sind das viele Punkte, aber bei uns vielleicht nicht. Dennoch: Wir müssen um 21 Punkte kämpfen, nicht um 25“, erklärt Blanco.

Das Spiel gegen Echternach sieht Blanco gleich auch als Generalprobe für die nächste Saison. Aktuell liegt Esch nach 12 Spieltagen mit 33 Punkten auf Platz 1 der 1. Division. Einzig die Reserve-Mannschaft von Bartringen, die 30 Punkte auf dem Konto hat, kann Esch in den letzten beiden Spieltagen noch gefährden. Doch Bartringen kann nicht aufsteigen, da die erste Mannschaft bereits in der Novotel League spielt. In den verbleibenden beiden Spielen treffen die Escher auf ihre Reserve-Mannschaft sowie auf das Team aus Bartringen. „Wir wollen zeigen, dass unser Level für nächste Saison reicht. Ich will nicht aufsteigen, um dann direkt wieder abzusteigen“, sagt der Venezolaner. 

Der Fokus richtet sich nun doch erst mal auf das Final Four in Bartringen. Dann hat Coach Blanco alle Spieler an Bord – und mit sich selbst noch ein Atout in der Hinterhand. 

Im Überblick

Coupe de Luxembourg, Herren:
Final Four in der Atterthalle in Bartringen
Halbfinale:

Am Freitag:
18.30: Esch (+4) – Echternach
20.30: Lorentzweiler – Strassen
Finale: 
Samstag

20.30: Sieger Esch/Echternach – Sieger Lorentzweiler/Strassen


Serge Karier unterschreibt für weitere drei Jahre

Nach seinen Stationen in Walferdingen (Damen) und Diekirch (Herren) war Karier ab der Saison 2020/21 als Co-Trainer von Lolo Van Elslande zu den Lorentzweiler Herren gewechselt. Dieses Mandat sollte er auch verlängern. Als dieser dann im November 2021 freigestellt wurde, übernahm Karier wie selbstverständlich seine Aufgaben. Etwa ein halbes Jahr später übernahm er auch den Posten des Technischen Direktors. Seitdem hat er die Lorentzweiler Herrenmannschaft wieder in der oberen Hälfte der Novotel League etabliert. Am Mittwoch unterschrieb er nun für drei weitere Jahre. „Es war uns allen wichtig, diesen Schritt vor dem Pokalhalbfinale zu tätigen, unabhängig vom Resultat. Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir von unserem vor zwei Jahren angegangenen Projekt überzeugt sind und den Weg weiterhin zusammen gehen wollen“, bestätigte uns Karier. (rf)