UNOWeltbevölkerungsbericht: Frauenrechte werden „immer stärker zurückgedrängt“

UNO / Weltbevölkerungsbericht: Frauenrechte werden „immer stärker zurückgedrängt“
Rassismus, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung verhinderten größere Fortschritte  Foto: AFP/Frederic J. Brown

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Die Rechte von Frauen werden nach Einschätzung der Vereinten Nationen weltweit immer weiter eingeschränkt. Dies geht aus dem Weltbevölkerungsbericht 2024, der am Mittwoch vom UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) veröffentlicht wurde. Rechte von „Frauen, Mädchen und geschlechtsdiversen Menschen werden immer stärker zurückgedrängt“, sagte UNFPA-Chefin Natalia Kanem. Auch sexuelle Gewalt sei in nahezu jedem Land der Welt ein Problem: „Eine von vier Frauen kann nicht Nein zu Sex sagen.“

Ein weiterer Indikator für Frauenrechte ist die Müttersterblichkeit. Weltweit sterben laut Bericht noch immer etwa 800 Frauen pro Tag während einer Geburt, vor allem in Entwicklungsländern. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Müttersterblichkeit seien unsichere Abtreibungen. Gerade bei Fragen zu Fruchtbarkeitsbehandlungen und Schwangerschaftsabbrüchen würden Frauenkörper in der Politik aber oft als „Schlachtfeld“ genutzt. „Das Leben und die Gesundheit von Frauen und Mädchen sollten nicht politischem Druck ausgesetzt sein“, betonte Kanem.

Die UNFPA-Chefin verwies auf die richtungsgebende Weltbevölkerungskonferenz von 1994 in Kairo, die „Jahrzehnte des Fortschritts“ eingeleitet habe. Seitdem ist die Zahl der ungewollten Schwangerschaften laut UNFPA-Bericht um 20 Prozent zurückgegangen.

Rassismus, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung verhinderten jedoch größere Fortschritte für Frauen und Mädchen im Bereich Sexualität und Fortpflanzung, heißt es in dem Bericht. Fast die Hälfte aller Frauen weltweit werden laut UNFPA daran gehindert, eigenständig über ihre Sexualität und ihre Fortpflanzung zu bestimmen. Vor allem arme Frauen und Mädchen sowie die, die einer Minderheit angehören oder in Konfliktzonen leben, haben dem Bericht zufolge ein höheres Todesrisiko, weil sie nicht schnell genug Zugang zu einer Gesundheitsversorgung bekommen.