Nachhaltigkeit„Sustain Lux“ soll Initiativen und Forschung verbinden

Nachhaltigkeit / „Sustain Lux“ soll Initiativen und Forschung verbinden
Projektleiterin Ariane König (3.v.l.) wurde bei der Präsentation von Norry Schneider (CSDD), Nancy Thomas (IMS), Stéphanie Obertin und Serge Wilmes sowie dem Rektor der Universität Jens Kreisel (v.l.n.r.) begleitet Foto: Editpress/Julien Garroy

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Austausch, Vernetzung und Forschung soll eine neue Internetplattform bieten, die sich ihrer Fertigstellung nähert. Ab Oktober diesen Jahres soll „Sustain Lux“ zur Verfügung stehen.

Eine neue integrierte und flexible Plattform für die Vernetzung von Akteuren im Bereich Nachhaltigkeit, das versprechen sich mehrere Träger von der neuen Internetseite „Sustain Lux”, die am Mittwoch am Campus Kirchberg vorgestellt wurde. Mit Serge Wilmes und Stéphanie Obertin wohnten zwei Minister der Präsentation bei und verdeutlichten damit sowohl die Relevanz des Themas als auch die Erwartungen an das Projekt. 

Die neue Plattform wird von neun Partnerorganisationen getragen. Diese reichen vom Centre for Ecological Learning Luxemburg (CELL) über das Unternehmensnetzwerk IMS (Inspiring more sustainability) hin zum Bildungsnetzwerk SCRIPT.  

„Sustain Lux” soll Initiativen, Schulen, Bildungsanbietern, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Behörden, Forschungsprojekten und anderen Akteuren die Möglichkeit geben, sich darzustellen und Aufmerksamkeit zu generieren. Darüber hinaus umfasst das Konzept die Integration von begleitender Forschung zum Thema Nachhaltigkeit. Ebenfalls soll die Plattform der offiziellen Dokumentation der luxemburgischen Anstrengungen zum Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen dienen.  

Das soll die Plattform bieten

„Sustain Lux“ ist eine Weiterentwicklung der bestehenden Seite „aktioun-nohaltegkeet.lu“, die Initiativen und Organisationen bereits jetzt zur Darstellung ihrer Projekte und Anliegen dient. Diese reichen Beiträge ein, welche zunächst einen Qualitätssicherungsprozess durchlaufen, indem er durch die Partnerorganisationen auf Verständlichkeit und Greenwashing überprüft wird. Dadurch soll ein Missbrauch der Seite verhindert und ein Mindestmaß an Informationswert garantiert werden. 

Bei „Sustain Lux” kommen nun zwei wesentliche Aspekte hinzu. Einerseits soll eine Vergleichbarkeit von Beiträgen, Projekten und Auswertungen erreicht werden, um den Transformationsforschern der Uni Luxemburg eine begleitende Forschung zu ermöglichen. Andererseits soll das Netzwerk durch das modulare Softwarekonzept flexibel und erweiterbar sein.  

Bisher sind mit „BiBe“ eine Plattform zur Bürgerbeteiligung, mit „Gringgo“ eine Verkaufsplattform für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen und mit „edvance“ eine Plattform für Dokumentations- und Projektsteuerung für Schulen in „Sustain Lux“ integriert. Die Plattform ist somit nicht nur eine Internetseite, sondern eine Software, die Daten von unterschiedlichen Partner-Plattformen und Onlinediensten bündeln kann. Diese Vernetzung soll im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut werden.   

Transformationsforscher begleiten das Projekt

„Sustain Lux” wird aber auch der Forschung dienen. Durch die Integration möglichst vieler Akteure sowie ihrer Projekte und Erkenntnisse will die Universität Luxemburg den Transformationsprozess zu einer nachhaltigen Zukunft wissenschaftlich untersuchen. Die Projektleiterin der Universität, Ariane König, erläuterte, dass gesellschaftliche und ökonomische Fortschritte auch immer wieder Rückschläge erlebten. Es sei Aufgabe der Transformationswissenschaft, die Bedingungen und Hindernisse für diese Prozesse zu analysieren und damit zu der gemeinschaftlichen Weiterentwicklung beizutragen. „Sustain Lux ist eines der ersten und bemerkenswertesten Beispiele für Ergebnisse transdisziplinärer und transformativer Forschung in Luxemburg”, so König. 

Besonders attraktiv sind für die Forscher nicht nur die Auswertungsmöglichkeiten der neuen Plattform, sondern auch die neuen Optionen zur Einbindung der Bürger in Forschungsprojekte. Durch die Internetseite – jedoch auch durch eine geplante App – können beispielsweise Umfragen oder Aufrufe zur aktiven Mithilfe an Projekten lanciert werden. Die Bürger können ihre Rückmeldungen oder Beobachtungen dann standardisiert und digital einreichen.    

Neben der App ist auch eine parallele Plattform für die Finanzierung von nachhaltigen Projekten angedacht. Zunächst soll aber die Internetseite ab Oktober für Organisationen geöffnet werden. Der erste Einsatz der Beteiligungsfunktionen findet bereits statt. Das Unternehmensnetzwerk IMS organisiert den Abstimmungswettbewerb für seinen „IMS Sustainability Award 2024” über „Sustain Lux”. Der Aufruf zur Teilnahme ist bereits online.