FedilErste Generalversammlung mit dem neuen Präsidenten Georges Rassel

Fedil / Erste Generalversammlung mit dem neuen Präsidenten Georges Rassel
V.l.: der neue Präsident Georges Rassel, seine Vorgängerin Michèle Detaille und Fedil-Direktor René Winkin Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Anlässlich der Generalversammlung der Unternehmervereinigung Fedil am Dienstagmorgen übernahm Georges Rassel offiziell die Präsidentschaft des Verbandes. Neue Chancen für die luxemburgische Industrie sieht der neue Präsident vor allem im ökologischen und im digitalen Bereich.

Vor etwa einem Monat hatte der Verwaltungsrat der Fedil bekannt gegeben, dass Georges Rassel die Nachfolge von Michèle Detaille antreten werde. Am Dienstag, dem 23. April, fand nun die Generalversammlung des Verbandes statt, bei der Rassel offiziell seinen neuen Posten antrat. Die Entwicklung einer kohlenstoffarmen und hochproduktiven Wirtschaft, die Nutzung neuer Marktchancen und internationale Zusammenarbeit nannte der neue Präsident als die Leitlinien seiner Arbeit an der Spitze des Arbeitgeberverbandes.

Große Hoffnung legt die Fedil in die neue Regierung. Sei die Fedil vorher in einer Position gewesen, wo sie überzeugen musste, sei sie nun in einer, wo sie Vorschläge machen könne, sagte die neue Ex-Präsidentin Michèle Detaille.

Neue Industriepolitik

In seiner Rede vor der Generalversammlung hatte der neue Präsident daran erinnert, dass der Wohlstand des Landes, mit einem der besten Sozialsysteme überhaupt, in erster Linie der Industrie zu verdanken sei. Um das Erreichte nachhaltig abzusichern, bedürfe es ebenfalls der Industrie, um die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Industriepolitik brauche deshalb eine neue Dynamik. Es gelte neue Möglichkeiten zu erkennen und Nischen zu besetzen. Neue Chancen böte die Energiewende; die Fedil möchte die luxemburgische Industrie ganz klar auf den Weg der Dekarbonisierung bringen. Luxemburg müsse z.B. unbedingt an ein europäisches Wasserstoffnetz angebunden werden.

Ein Problem teilen die Industriellen mit den Bauträgern: der Mangel an verfügbarem Bauland. Wenn man möchte, dass die Wirtschaft expandiert, und man neue Industrien ansiedeln möchte, dann müsse auch für ausreichend Bauland gesorgt werden. Man sei froh, dass die Regierung angekündigt habe, das Potenzial der nationalen Wirtschaft entfalten zu wollen, indem sie bei der Vereinfachung der Prozeduren, den Steuern und der Infrastruktur ansetzen wolle. Auch die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene nannte Georges Rassel als wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft. Ein Dorn im Auge sind der Fedil die zahlreichen Vorschriften aus Brüssel: Mehr Vorschriften bedeute mehr Regeln, mehr staatliches Personal, die sie ausführten, überwachten und kontrollierten. Alles in allem zeige dies ein gewisses Misstrauen gegenüber den Betrieben.

Die Rolle der Fedil, die auch ein Büro in Brüssel unterhält, sei die einer Vermittlerin zwischen ihren Mitgliedern und den europäischen Instanzen und Organisationen. Im Hinblick auf die baldigen Europawahlen will die Arbeitgeberorganisation sich auf die Themen Energie, digitale Entwicklung sowie die Positionierung der europäischen Industrie in der globalen Wirtschaft konzentrieren. Neue Chancen müssten erkannt werden, und vor allem aber dürften auch nicht welche verpasst werden. Als Beispiel nannte Rassel den Markt von Windkrafträdern. Obwohl die Idee für die Nutzung der Windkraft aus Europa stamme, habe China heute mit 60 Prozent Marktanteil die Nase vorn.

Schlussendlich will sich die Fedil unter Georges Rassel verstärkt dafür einsetzen, dass der technischen Innovation ein geeigneter Rahmen zur Verfügung steht. Der künstlichen Intelligenz käme in Sachen Innovation eine entscheidende Rolle zu.

Aktivitätsbericht 2023

Anlässlich der Generalversammlung wurde der Aktivitätsbericht des vorigen Jahres vorgestellt, das von drei Ereignissen geprägt war: der Tripartite, den Parlamentswahlen und dem ersten „Fedil Industry Day“.
715 Mitglieder zählt die Fedil, was laut Georges Rassel insgesamt 120.000 Arbeitsplätze darstelle. 2023 hat die Fedil mehr als 1.600 persönliche Beratungen geführt und 35 Projekte ausgearbeitet. Bei 26 Veranstaltungen im vorigen Jahr wurden 3.000 Einschreibungen gezählt.

Den vollständigen Aktivitätsbericht finden Sie unter fedil.lu/fr/publications/rapport-annuel-2023/