„Die Fahrradwege sind im nationalen Gesetz als gemeinnützig (im Original utilité public, A.d.Red.) ausgewiesen und im Sinne der Gemeinnützigkeit kann, falls es so weit kommt, die Entscheidung zugunsten einer Enteignung getroffen werden.“ Das sagt Monique Goldschmit, die Präsidentin des Vereins ProVelo, im Gespräch mit RTL am Freitagmorgen. Der Verein setzt sich schon seit den 1980er Jahren für die Interessen der Fahrradfahrer in Luxemburg ein, anfangs noch unter dem Namen LVI (Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ).
Grund für den Unmut von ProVelo ist der Mobilitätsplan der Stadt Luxemburg, den die Gemeinde am 27. März vorgestellt hat. In einer Pressemitteilung hat der Verein sich Ende März bereits enttäuscht gezeigt, „dass der Mobilitätsplan kaum konkrete Verbesserungsvorschläge in puncto Radverkehr präsentiert.“ Zu dieser Einschätzung kam auch das Tageblatt in seinem Leitartikel. Goldschmit kritisiert, dass es sich bei dem Plan, der die Mobilität der Hauptstadt bis ins Jahr 2035 vorzeichnen soll, lediglich um eine „Bestandsaufnahme“ handelt. Konkrete Vorschläge oder gar Ziele, die über kosmetische Veränderungen hinausgehen würden, suche man dagegen vergebens. „Wir haben wieder ein schönes Papier, in dem steht, dass wir ein Problem haben“, sagt Goldschmit. Wie man aber gedenke, das Problem zu lösen, das wisse trotz der dreijährigen Ausarbeitungszeit des Plans bislang niemand so richtig.
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