GefängnisPlatzmangel? So viele Menschen sitzen in Luxemburg hinter Gittern

Gefängnis / Platzmangel? So viele Menschen sitzen in Luxemburg hinter Gittern
611 Gefangene sitzen am 16. April 2024 in den Luxemburger Gefängnissein ein – 260 davon in „Uerschterhaff“ Foto: Editpress/Tania Feller

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Wie sieht es derzeit in den Luxemburger Gefängnissen aus? Justizministerin Elisabeth Margue lieferte in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage die Daten. Das Tageblatt hat die Zahlen in Grafiken aufgeschlüsselt.

Der Abgeordnete Laurent Mosar fragte die Justizministerin Elisabeth Margue (beide CSV) nach einer Bestandsaufnahme der Gefängnisse in Luxemburg. Diese waren laut Berichten in der Presse regelmäßig geradezu überfüllt. Die Ministerin veröffentlichte am Freitag die Zahlen zur Lage in den Gefängnissen.

Das Gefängnis in Schrassig stieß in den vergangenen Jahren immer wieder an seine Grenzen, was die Kapazität anbelangt. 2022 wurde deswegen der „Uerschterhaff“ eröffnet, Luxemburgs dritte Strafvollzugsanstalt. Bis zu 400 Untersuchungshäftlinge kann der Neubau beherbergen, um Schrassig zu entlasten. Nicht weniger als 171 Millionen ließ der Staat sich das kosten. Das dritte Gefängnis im Bunde ist Givenich, wo ein „halboffener Vollzug“ praktiziert wird.

Insgesamt 611 Gefangene sitzen am 16. April 2024 in den Strafvollzugsanstalten ein. 544 davon sind in einem „geschlossenen System“ inhaftiert, schreibt die Ministerin. Das Gegenstück dazu bildet die „halboffene Strafvollzugsanstalt“ in Givenich, wo 67 Insassen untergebracht sind. Dort haben die Häftlinge die Möglichkeit, sich tagsüber frei auf dem Gelände zu bewegen. Sie können außerdem außerhalb des Gefängnisses arbeiten oder auch Besuche empfangen. 

580 Männer und 31 Frauen befinden sich derzeit in den Gefängnissen des Großherzogtums. Die große Mehrheit der Gefangen ist zwischen 30 und 50 Jahren alt.

Die meisten Sträflinge besitzen die luxemburgische Nationalität. An zweiter Stelle befindet sich Portugal. Etwas abgeschlagen folgt an dritter Stelle Frankreich.

Die meisten Gefangenen wurden wegen Diebstahl verurteilt. Danach folgen Drogendelikte und „homicide volontaire“. Die Namen der Straftaten werden auf Französisch dargestellt, um der luxemburgischen Gesetzesgebung gerecht zu werden.