Cattenom„Ernsthafte Sicherheitsdefizite“: Greenpeace fordert Stilllegung von Reaktor 1

Cattenom / „Ernsthafte Sicherheitsdefizite“: Greenpeace fordert Stilllegung von Reaktor 1
Der Reaktorblock 1 in Cattenom wird 2026 seine ursprüngliche Laufzeit von 40 Jahren erreichen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Greenpeace Luxemburg fordert die endgültige Stilllegung des Reaktorblocks 1 des Atomkraftwerks Cattenom im Jahr 2026. Denn trotz geplanter Modernisierung und Nachrüstungen bleiben erhebliche Sicherheitsmangel bestehen, so die Umweltorganisation. 

Trotz geplanter Modernisierung weise Cattenom ein mangelhaftes Sicherheitsniveau auf. Ein neues von Greenpeace Luxemburg in Auftrag gegebenes Gutachten zeige, dass die geplanten Nachrüstungen der französischen 1.300-MWe-Reaktoren nicht ausreichen, um die offiziellen Sicherheitsvorschriften von Atomkraftwerken zu erfüllen. Das schreibt die Umweltorganisation in einem Presseschreiben am Donnerstag. Hierzu würde auch der Reaktorblock 1 in Cattenom gehören, der im Jahr 2026 seine ursprüngliche Laufzeit von 40 Jahren erreichen wird. Greenpeace Luxemburg fordert daher die endgültige Stilllegung des Reaktors nach Ablauf dieser Frist.

Doch wie kommt es dazu? Frankreich hat zu Beginn des Jahres 2024 eine erste öffentliche Anhörung über die Laufzeitverlängerung der in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke mit 1.300-MWe-Reaktoren begonnen. Dabei handelt es sich um Reaktoren, deren Sicherheitskonzept aus den frühen 1970er Jahren stammt, als die Anforderungen an die Sicherheit von Kernkraftwerken deutlich geringer waren als heute. Ausgelegt war der ursprüngliche Betrieb dieser Reaktoren auf 40 Jahre. Ein darüber hinausgehender Betrieb war nicht geplant. 

„Sicherheitsrisiko für uns alle“

„Aus der Studie geht hervor, dass der Reaktorblock Cattenom 1, wie alle französischen Kraftwerke, die mit 1.300-MWe-Reaktoren ausgestattet sind, ernsthafte Sicherheitsdefizite im Hinblick auf die derzeit angewandten französischen und internationalen Anforderungen aufweist“, schreibt Greenpeace Luxemburg. Die mangelnde Redundanz von Sicherheitssystemen, der unzureichende Schutz der Anlagen gegen naturbedingte Einwirkungen, zum Beispiel lang anhaltende hohe Temperaturen, extreme Niederschläge und extreme Stürme, sowie der mangelnde Schutz gegen unter anderem Terroranschläge oder Flugzeugabstürze seien hierfür einige Beispiele.

Eine Modernisierung der mit 1.300-MWe-Reaktoren ausgestatteten Kraftwerke sowie die geplanten Nachrüstungen seien nicht ausreichend, um „diese erheblichen Sicherheitsmängel zu beheben“, geht aus dem Schreiben der Umweltorganisation hervor. „Angesichts der Mängel, Unsicherheiten und Risiken muss die Laufzeitverlängerung von Cattenom 1 verhindert werden. Eine Genehmigung für den Betrieb nach Ablauf der 40-jährigen Laufzeit stellt ein Sicherheitsrisiko für uns alle dar“, sagt Roger Spautz, Gründungsmitglied und Atom-Kampaigner bei Greenpeace Luxemburg.

Die Organisation fordert weiterhin von der Luxemburger Regierung eine klare Opposition gegen die Nutzung von Atomkraft sowie ein aktives Engagement gegen eine Laufzeitverlängerung von Cattenom.

Bayrhammer Gust
24. April 2024 - 16.23

Jetzt fordert Greenpeace. Wäre es nicht Aufgabe der Grünen während ihrer Regierungs Zeit gewesen hier Nägel mit Köpfen zu machen. Was haben die überhaupt, außer auf jeder Ecke ein Radar und jeden Abend bla-bla-bla Fernseh Auftritte ohne Resultat

Gil
20. April 2024 - 10.28

Et gëtt héich Zéit dass déi tickend Zeitbomm entschärft gëtt-