HandballFortschritte zur Geltung bringen: Luxemburgerinnen vor Duell mit Island

Handball / Fortschritte zur Geltung bringen: Luxemburgerinnen vor Duell mit Island
Sophie Elcheroth gehört zu den vielversprechenden Talenten der FLH-Auswahl Foto: Editpress/Fernand Konnen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zum Abschluss der Qualifikation zur Handball-Europameisterschaft 2024 trifft die luxemburgische Frauen-Nationalmannschaft am Mittwoch in der Coque auf Island (18.45 Uhr) und am Sonntag auswärts auf Schweden. Gegen die zwei stärksten Gegner ihrer Gruppe will die FLH-Auswahl Fortschritte im Ergebnis zeigen.

Nationaltrainer Alexandre Scheubel nutzte die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Island für eine Warnung. „Die Isländerinnen haben ihre letzten beiden Spiele deutlich gegen Schweden verloren. Das Risiko besteht, dass sie jetzt gegen uns Selbstvertrauen tanken wollen und wir in der ersten Viertelstunde vom Blitz getroffen werden“, so der Franzose – und er schob gleich die nächsten deutlichen Worte hinterher. „Wir wissen, dass wir in dieser Qualifikation gegen Mannschaften weit über unserem Level spielen. Ich sehe auch Fortschritte, diese spiegeln sich im Moment nur nicht in unseren Ergebnissen wider, da die Nationen, gegen die wir in dieser Kampagne spielen, einfach zu stark für uns sind. Das ist sehr frustrierend.“

Die Bilanz der bisherigen EM-Qualifikationsspiele fällt auf dem Papier eindeutig aus. Aus vier Spielen stehen vier Niederlagen zu Buche. Dreimal verloren die „Roten Löwinnen“ mit 18 Toren Unterschied, einmal sogar mit 22. „Das macht keinen Spaß und ist besonders mental nicht einfach“, so der Nationaltrainer. „Natürlich darf man nicht vergessen, gegen wen wir spielen, aber niemand will jedes Mal auf 18 oder 22 verlieren.“

Wir haben Fortschritte gemacht, diese spiegeln sich im Moment aber nicht in unseren Ergebnissen wider

Alexandre Scheubel, Damen-Nationaltrainer

Ein großer Unterschied zu Schweden und Island, die zu den besten Teams Europas gehören, und auch den Färöer Inseln, liegt in der Physis. „Wir freuen uns, die Chance zu haben, gegen diese starken Teams zu spielen, aber wir können ihrem Rhythmus nicht folgen“, so Scheubel. „Das körperliche Defizit macht es extrem schwierig.“ Dadurch seien auch die deutlichen Niederlagen zustande gekommen. Man dürfe allerdings auch nicht vergessen, dass in der FLH-Auswahl ein Umbruch stattfindet – und das neue Team Zeit braucht. „56 Prozent der Mannschaft wurden erneuert. Als ich letztes Jahr übernommen habe, wollte ich junge Spielerinnen integrieren. Ich bin stolz, dass das gelungen ist. Sie haben sich schnell integriert und zeigen sehr interessante Dinge.“ Mit der 17-jährigen Valerie Gomes hat Scheubel auch diesmal wieder eine Debütantin nominiert.

Geduld im Angriff

Im letzten Heimspiel der Kampagne am Mittwoch hoffen die „Roten Löwinnen“ nun, ihre Fortschritte endlich auch im Ergebnis zeigen zu können. „Wir haben uns Ziele gesetzt“, so Scheubel. „Ich werde nicht sagen, dass wir mit zehn Toren Unterschied gegen Island gewinnen werden, denn das wäre eine Lüge. Aber wir wollen die Fortschritte, die wir seit Monaten machen, mit einem Ergebnis, das diese auch wiedergibt, konkretisieren.“

Das Hinspiel gegen Island hatte die FLH-Auswahl im Oktober mit 14:32 verloren. Scheubel hat eine Taktik zurechtgelegt, wie das Ergebnis jetzt enger ausfallen soll. „Wir wollen uns nicht zu sehr mit dem Gegner beschäftigen, sondern unsere eigenen Ziele verfolgen. Solange der Gegner den Ball nicht hat, kann er keine Tore schießen. Deswegen müssen wir versuchen, im Positionsangriff den Ball so lange wie möglich bei uns zu halten und geduldig sein.“ Da Tempogegenstöße und Kontertore aufgrund der körperlichen Unterlegenheit kaum möglich sind, liegt der Fokus genau darauf. Es ist in den vergangenen Monaten zur Stärke des FLH-Teams geworden. „Am Anfang der Kampagne haben wir im Positionsangriff 14 Tore gegen Island geschossen, wenige Monate später waren es 21 gegen die Färöer. Das ist eine Steigerung. Leider ist der Unterschied von 18 Toren geblieben“, so Scheubel. Nun soll endlich auch die Tordifferenz geringer ausfallen. 

Ähnlich sieht es Kapitänin Tina Welter. „Es ist wichtig, dass wir endlich auch auf dem Platz zeigen, dass wir uns verbessert haben. Ich will keine Zahl nennen, aber unser Ziel ist es, dass der Unterschied diesmal geringer ausfällt.“

Der Kader

Im Tor: Laure Flener (HSG Hunsrück/D), Maëwa Huberty (HB Käerjeng), Ines Lopa (CHEV Diekirch)
Feldspielerinnen: Svenia Gamini, Laura Ciufoli, Dea Dautaj, Kim Wirtz, Valerie Gomes, Laura Willems (alle HB Düdelingen), Tina Welter, Jenny Zuk (beide HB Käerjeng), Joanne Rodesch (HSG Freiburg/D), Lola Scheuren, Tania Soberano, Lily Melchior (alle Red Boys), Moira Avallone (Yutz HB/F), Laurence Hoffmann, Sophie Elcheroth (beide CHEV Diekirch), Alissa Massaro (HB Museldall)

Im Überblick

Gruppe 7, 5. Spieltag, heute:
18.45: Luxemburg – Island
20.00: Färöer Inseln – Schweden

Tabelle:
1. Schweden 4 Spiele/8 Punkte
2. Island 4/4
3. Färöer Inseln 4/4
4. Luxemburg 4/0

So geht es weiter:
6. Spieltag, am Sonntag:

Schweden – Luxemburg

Bereits gespielt:
Island – Luxemburg 32:14
Luxemburg – Schweden 17:39
Luxemburg – Färöer Inseln 16:34
Färöer Inseln – Luxemburg 39:21