FußballMonnerich-Kapitän Souleymane Baldé über Siege, Abstiegssorgen und Vergangenheit

Fußball / Monnerich-Kapitän Souleymane Baldé über Siege, Abstiegssorgen und Vergangenheit
Souleymane Baldé   Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Er hat schon eine Abstiegssaison miterlebt und will eine Wiederholung unbedingt vermeiden: Der Monnericher Linksverteidiger Souleymane Baldé kam am Montag auf den Dreier gegen Niederkorn zurück und ist zuversichtlich, dass dieser Sieg neue Kräfte beim Team freigesetzt hat.

Souleymane Baldé ist in Monnerich zu einem Führungsspieler herangewachsen. Der 26-jährige Linksverteidiger, der im vergangenen Sommer von Sarre-Union zum FCM gewechselt war, trägt wenig überraschend mittlerweile die Kapitänsbinde des BGL-Ligisten. Denn auch für Trainer Sébastien Mazurier stellt der Defensivspieler ein wichtiges Element dar: „Er betreut zum ersten Mal eine erste Mannschaft auf diesem Niveau. Deshalb braucht er ein paar Leute auf dem Platz, die Verantwortung übernehmen und auf die er sich verlassen kann, um das Team zu leiten“, beschreibt Baldé sein Verhältnis zum 43-jährigen Mazurier. 

Der französische Coach hatte im Februar das Zepter von Samy Smaïli übernommen, der nach elf Spielen ohne Sieg gefeuert worden war. Dabei hatte die Saison eigentlich hervorragend für die Monnericher begonnen, die gleich 12 von 15 möglichen Punkten holten. Für Linksverteidiger Baldé waren die Zuversicht und das Selbstvertrauen der Mannschaft nach diesem Auftakt einfach zu groß: „Wir haben uns wahrscheinlich zu sicher gefühlt. Zudem haben die Gegner uns auch nicht mehr auf die leichte Schulter genommen …“.

Mit einem neuen Mann an der Seitenlinie änderte sich aber wenig für den FCM-Kader. Lediglich bei der Einstellung wollte Mazurier ein paar neue Impulse setzen, wie Baldé verriet: „Sébastien hat uns wieder positive Gedanken vermittelt. Das gab der Mannschaft einen neuen Elan.“ Obschon die Ergebnisse nicht immer folgten. Lediglich fünf Punkte hatte der abstiegsbedrohte Verein in der Rückrunde vor dem großen Kracher gegen Niederkorn eingefahren. Und auch die historischen Statistiken sprachen nicht unbedingt für Monnerich: Der letzte Sieg gegen den Progrès war 17 Jahre her.

Eine Momentaufnahme

Elvis Delgado (7.) und Ryan Klapp (61.) trafen jeweils bei der ersten gefährlichen Aktion der beiden Hälften. Kenny Mixtur (Progrès, 62.) erzielte zwar gleich den Anschlusstreffer, doch der FCM brachte die Führung über die Zeit. „Ich würde nicht unbedingt von einem hochverdienten Sieg sprechen, der darauf basiert, dass wir die viel bessere Elf auf dem Platz waren. Niederkorn hat stark gespielt, aber wir befinden uns in diesem Überlebensmodus und haben zu keinem Zeitpunkt locker gelassen“, erklärte Baldé. Einfluss hatte laut dem Linksverteidiger auch der Rückhalt des 12. Manns: „Die Zuschauer haben uns geholfen. Zudem lag eine gute Trainingswoche hinter uns.“

Anders als in den letzten Wochen hatte Monnerich diesmal weniger Pech beim Abschluss: „In den Spielen zuvor hatte uns das Quäntchen Glück gefehlt, oder der letzte Pass kam nicht an … Gegen den Progrès lief es wieder zu unseren Gunsten.“ In der Endabrechnung stehen in dieser Meisterschaftssaison gleich vier Zähler gegen die Schwarz-Gelben zu Buche – bislang holte der FCM nur gegen Schifflingen gleich viele Punkte. „Im Hinspiel hätten wir die drei Punkte verdient gehabt. Da hatten wir ganz zum Schluss die Möglichkeit, das zweite Tor zu machen“, erinnert sich der Franzose. „Wir können stolz darauf sein, vier Punkte gegen einen Europapokal-Kandidaten eingefahren zu haben. Aber ab jetzt ist es egal, wer uns gegenübersteht. Wir brauchen jeden Punkt.“

Denn die Monnericher haben während sechs Tagen eine rote Laterne tragen müssen, die sie nach ihrem Erfolg vom Samstag an die Fola zurückgegeben haben. „Wir haben uns gesagt, dass dieses Bild nur eine Momentaufnahme sei. Es kann noch viel passieren, noch ist überhaupt nichts entschieden. Wir sind seit mehreren Wochen in einer schwierigen Lage, was die Tabelle angeht, aber die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut. Ich hoffe, dass dieser Sieg der Auftakt einer Serie sein wird.“

Denn Souleymane Baldé weiß auch, wie es ist, wenn man einen Abstiegskampf verliert. Mit der AS Vitré konnte er 2022 die Klasse in der Nationale 2 nicht halten. „Klar will ich diesmal einen andern Ausgang. Ich möchte so etwas nicht noch einmal miterleben. Aber nicht nur meinetwegen, sondern vor allem wegen des Vereines, den Teamkollegen und allen, die sich investieren. Wir wollen niemanden enttäuschen, nachdem der Klub so viel Kraft investiert hat, um in die BGL Ligue aufzusteigen.“

Wiltz, Fola, Racing, Strassen und Käerjeng am letzten Spieltag: Beim FCM blickt man einem spannenden Finish entgegen. Baldé hat nur einen Wunsch: „Die Klasse zu halten – ohne dass wir am letzten Spieltag zittern müssen.“

Stunk in der Ehrenpromotion: USH nimmt Stellung

Anthony Mfa, Torhüter des Ehrenpromotionärs Rodange, hat sich am Sonntag beim Liga-Duell gegen Hostert den Fußknöchel gebrochen. Er wurde am Montag erfolgreich operiert. Ein Nachspiel – im wahrsten Sinne des Wortes – wird es auch geben, denn laut Statuten werden die 90 Minuten noch einmal wiederholt: Als die Partie in der 72. vom Schiedsrichter unterbrochen wurde, um den Verletzten zu behandeln, lag Rodange mit 2:0 in Führung. Der Unparteiische hat beiden Teams nach einer halben Stunde die Wahl gelassen, ob sie die Begegnung zu Ende spielen würden. Die USH lehnte ab, die verbleibenden 18 Minuten nach der 32-minütigen Unterbrechung auszutragen – was laut FLF-Regelwerk möglich ist. „Das Warten auf die Ambulanz sowie die Evakuierung des Spielers haben über eine halbe Stunde gedauert, während die Spieler in der Kälte auf dem Platz standen. Nach der schockierenden Verletzung und der Tatsache, dass die Spieler so lange inaktiv waren, war das Verletzungsrisiko hoch. Die Verantwortlichen sowie der Großteil der USH-Spieler wollten deshalb nicht weitermachen“, heißt es in der Stellungnahme.