TischtennisBilanz nach WTT-Youth-Contender-Premiere in Luxemburg: „Extrem positive Rückmeldungen“

Tischtennis / Bilanz nach WTT-Youth-Contender-Premiere in Luxemburg: „Extrem positive Rückmeldungen“
Das WTT Youth Contender stellte die Organisatoren vor große Herausforderungen, doch die Bilanz fällt positiv aus Fotos: Fernand Konnen/Editpress

Während drei Tagen war eine Reihe der weltbesten Nachwuchsspieler in Luxemburg zu Gast. Bei der erstmaligen Austragung eines Turniers der Welt-Serie WTT Youth Contender dominierten die asiatischen Spielerinnen und Spieler das Geschehen in der Coque. Nach der Premierenveranstaltung mit knapp 300 Talenten aus 35 Ländern und fünf Kontinenten konnte FLTT-Sportdirektor Heinz Thews eine extrem positive Bilanz ziehen.

„Für ein WTT-Contender-Turnier im Jugendbereich hatten wir eine oben heraus sehr gute Besetzung“, sagt Thews. „Die Spitzennationen aus Asien waren mit starken Mannschaften dabei, was am Anfang nicht unbedingt zu erwarten war, weil diese sehr selektiv vorgehen, wenn sie nach Europa kommen. In Luxemburg waren neben den Chinesen, den Südkoreanern und den Japanern auch die Spitzennationen aus Europa vertreten. Das Niveau an der Spitze war wirklich sehr hoch.“ Thews gab außerdem zu verstehen, dass Luxemburg als Tischtennis-Nation über zwei Schienen auf der Weltkarte sehr präsent ist: einerseits durch die Auftritte der Damen in der erweiterten Weltspitze; hinzu kam zuletzt noch das Mixed-Doppel Ni Xia Lian/Luka Mladenovic, das dicht vor einer Olympia-Qualifikation stand. Mladenovic hat sich im Einzel binnen kurzer Zeit in der Weltrangliste um knapp einhundert Plätze auf Position 113 verbessert. Das zweite Aushängeschild ist die mittlerweile zehnjährige Kooperation mit Schanghai über das Table Tennis College. Mittlerweile haben über 700 Talente aus 68 Nationen an den Lehrgängen in Luxemburg teilgenommen – unter der Leitung der besten Trainerteams überhaupt, darunter ehemalige Olympiasieger und Weltmeister.

„Über die internationalen Veranstaltungen hat die Coque in Europa inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad bei den europäischen Tischtennis-Nationen. Ich habe über die Tage mit vielen Trainerkollegen gesprochen, die mir alle ans Herz gelegt haben, das Turnier auch im kommenden Jahr wieder zu organisieren. Extrem positive Rückmeldungen gab es auch, was die reibungslose Organisation anbelangt. ‚Tolle Halle, super Organisation, gute Hotels und fantastisches Essen‘ hieß es durchweg von unseren Gästen“, freute sich der Sportliche Leiter des luxemburgischen Tischtennis-Verbandes.

Erfahrung für Luxemburger

Die FLTT hatte 35 Nachwuchstalenten aus Luxemburg die Gelegenheit gegeben, sich mit der hochkarätigen Konkurrenz zu messen. „Wir haben davon profitiert, dass das Turnier in Luxemburg stattfindet und weder Startgebühren noch Hotelkosten angefallen sind. Wenn wir bei solchen Turnieren im Ausland teilnehmen, fallen pro Spieler Kosten von 400 bis 450 Euro an. Unsere jungen Spielerinnen und Spieler haben sich sehr gut geschlagen, auch wenn sie manchmal anerkennen mussten, dass die Gegner zum Teil etliche Punkte besser waren. Nichtsdestoweniger haben sie diese Erfahrung jetzt in der Tasche“, so Thews, der sich auch mit der Leistung der einheimischen Topspieler zufrieden zeigte. „Unsere Juniorenmannschaft hat im Januar an einem zweiwöchigen Lehrgang in China teilgenommen. Beim Turnier in Luxemburg konnten unsere Spieler auch bei den drei Begegnungen gegen chinesische Konkurrenten überzeugen, nicht weil die Gegner schlecht gespielt hätten, sondern weil sie selber extrem gute Leistungen auf den Tisch gebracht haben. Aaron (Sahr) und Enisa (Sadikovic) hatten klare Siegchancen und sind nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt. Trotz der Belastung durch das anstehende Abitur konnte Maël (Van Dessel) sein Soll ebenfalls erfüllen“, so der Sportliche Leiter, den es gefreut hat, dass sich eine ganze Reihe von FLTT-Vertretern, trotz der hochklassigen Konkurrenz, für die Hauptrunde qualifizieren konnten.

Konnte Erfahrung auf hohem Niveau sammeln: Enisa Sadikovic
Konnte Erfahrung auf hohem Niveau sammeln: Enisa Sadikovic Foto: Fernand Konnen

Für den Nachwuchs geht es nahtlos weiter mit den WTT-Youth-Contender-Turnieren in Spa und Metz (vom 22. bis 28. April). Den ausländischen Delegationen bietet sich somit die Gelegenheit, mit einer einzigen Anreise innerhalb von knapp zwei Wochen an drei hochwertigen Jugendturnieren teilzunehmen.
„Ein solches Turnier organisiert man nicht in ein paar Tagen. Jetzt wird Bilanz gezogen und ich hoffe ganz stark, dass wir im kommenden Jahr die zweite Auflage des Turniers auf die Beine stellen können“, so Heinz Thews, den Blick nach vorne gerichtet. Der Organisator konnte, neben der tatkräftigen Unterstützung von 75 freiwilligen Helfern, auch auf sein bewährtes Schiedsrichter-Team zählen, das knapp ein Drittel der 32 Unparteiischen stellte, die u.a. beispielsweise aus der Elfenbeinküste und dem Oman angereist waren.