HandballBerchem fast am Ziel

Handball / Berchem fast am Ziel
Berchem fehlt nur noch ein Punkt, um den ersten Meistertitel seit 2011 perfekt zu machen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Durch einen hart umkämpften Auswärtssieg beim Erzrivalen und Titelverteidiger HB Esch hat der HC Berchem einen weiteren Riesenschritt in Richtung Meisterschaft getan. Den Schützlingen von Trainer Marko Stupar reicht an den drei verbleibenden Spieltagen nur noch ein winziger Punkt, um den Meistertitel nach 2011 endlich wieder in den Roeserbann zu holen.

Die fast einmonatige Meisterschaftsunterbrechung machte sich beim aktuellen Spitzenreiter der AXA League zunächst bemerkbar. Im Gegensatz zu Esch fand Berchem im ersten Abschnitt überhaupt nicht zu seinem Spielrhythmus. Esch dagegen war von Beginn an hellwach und lag nach 3‘ bereits mit 2:0 vorne. Heimkeeper Hugo Figueira war sofort auf Betriebstemperatur, insgesamt wirkten die Gastgeber spielfreudiger, motivierter und engagierter und nach 21‘ betrug ihr Vorsprung sogar fünf Tore (12:7). Neben Figueira (10 Paraden im ersten Abschnitt) ragte insbesondere der quirlige Yann Hippert heraus und auch die zwei Kreisläufer Labonté und Barkow versenkten all ihre Gelegenheiten. Die komfortable Pausenführung von 17:13 gegen eine bis dahin enttäuschende Berchemer Mannschaft war jedenfalls hochverdient.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste mit mehr Schwung aus den Kabinen und legten eine ganz andere Körpersprache an den Tag. Binnen weniger Minuten hatten Hoffmann, Weyer und Co. den Anschluss wiederhergestellt. Als auch HCB-Schlussmann Scott Meyers einige Paraden auftischte, schoss Majerus mit zwei aufeinanderfolgenden Toren die Grün-Weißen in der 47‘ erstmals in Führung. Bei Esch machten sich nach und nach einige Konzentrationsfehler bemerkbar und das nutzten die Berchemer, um in der 53‘ auf 25:22 davonzuziehen. Hippert, Tomassini, Agovic und Co. gaben sich zwar zu keinem Zeitpunkt geschlagen, Berchem ließ sich aber nicht mehr einfangen und agierte deutlich entschlossener als in der ersten Halbzeit.

Der vierfache Torschütze Ben Majerus war nach Spielschluss erleichtert. „Das war ein hart umkämpftes Match. Nach der langen Pause fanden wir überhaupt nicht zu unserem Rhythmus, zudem glänzte der gegnerische Keeper mit starken Paraden. Im zweiten Abschnitt kamen wir mit einer anderen Einstellung aufs Spielfeld und haben deutlich mehr Biss gezeigt. Wir waren viel konzentrierter in der Abwehr und im Abschluss. Ich hoffe, dass wir in zwei Wochen in Käerjeng bereits den Meistertitel unter Dach und Fach bringen werden, wir wollen es nicht unnötig spannend machen.“

Trotz der Niederlage durften die Escher mit ihrer Leistung zufrieden sein. „Natürlich sind wir etwas enttäuscht, zumal wir in der Pause eigentlich ein sehr gutes Gefühl hatten. Wir wollten unbedingt gegen Berchem in dieser Saison einmal gewinnen, leider ist uns das nicht geglückt. Für das Pokalhalbfinale am nächsten Donnerstag gegen den HBD sind wir aber gerüstet. Unser angeschlagener Rückraumspieler Jokic wurde im Hinblick auf das bevorstehende Final Four geschont“, sagte Yann Hippert. Die Escher haben die Hoffnung auf einen Titel in der laufenden Saison jedenfalls nicht aufgegeben.

Statistik

Esch: Figueira (1-56‘, 13 Paraden), Journet (56-60‘, 2 P.), Hadrovic – Kirsch 2, Krier, Labonté 4, Agovic 4/1, Fancelli, Jokic, Kohn, Cioban, Tomassini 3/1, Barkow 5, T. Biel 2, Vitali, Hippert 6
Berchem: Liszkai (1-24‘, 2P.), Meyers (24-60‘, 7 P., davon 1 7m), Czapiewski – Goergen, Guden 2, Leist 4/4, Weyer 5, Majerus 4, C. Brittner 1, Pereira 1, Ervacanin 2, B. Brittner, Schmale, L. Biel 4, Deville, Hoffmann 6
Schiedsrichter: Schroeder/Dickes
Siebenmeter: Esch 2/2 – Berchem 4/4
Zeitstrafen: Esch 5 – Berchem 3
Zwischenstände: 5‘ 3:1, 10‘ 5:3, 15‘ 7:6, 20‘ 11:7, 25‘ 14:11, 30’ 17:13, 35‘ 17:16, 40‘ 18:17, 45‘ 20:20, 50‘ 21:23, 55‘ 23:26
Zuschauer: 350 (geschätzt)