GrevenmacherKulturzentrum soll im September fertig sein 

Grevenmacher / Kulturzentrum soll im September fertig sein 
Die Spiegelfront des neuen Kulturzentrums hält, was man im Inneren vermutet: lichtdurchflutete Großzügigkeit für Vereine und Veranstaltungen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Normalerweise ist Grevenmachers Bürgermeisterin Monique Hermes (CSV) keine Geheimniskrämerin, sondern setzt auf größtmögliche Transparenz. Aus einer Sache machte sie aber dann doch ein Geheimnis bei der ersten öffentlichen Begehung der Baustelle „Kulturzentrum“. Den Namen für das Gebäude wollte sie auf keinen Fall preisgeben. Das steht für die heutige Gemeinderatssitzung auf dem Programm.

Als hätte Petrus ein Einsehen gehabt. Pünktlich zur ersten öffentlichen Begehung der Großbaustelle „Kulturzentrum“ reißt der Himmel auf und zeigt, was die neue Fassade kann. Die in die Spiegelglasfront des Gebäudes eingelassenen Rebenblätter kommen in dem Licht richtig gut zur Geltung. Es war der ausdrückliche Wunsch, das neue Kulturhaus an das anzubinden, wofür die Gemeinde steht.

Grevenmacher ist nicht nur „Moselmetrople“, sondern auch Weingemeinde und Sinnbild des „Miseler Way of Life“. Zwar gibt es noch viel zu tun, aber wo die Reise hingeht, war bei der Begehung am 17. April deutlich zu sehen. Ob Treff für den Fotoclub mit Dunkelkammer zum Entwickeln, Proberaum für den Chor, die Harmonie oder die Schlagzeugabteilung der Musikschule: Die Vereine werden Platz genug haben, denn die zehn neuen Räume sind großzügig bemessen.

Sechs weitere Säle, die multifunktional nutzbar sind, kommen hinzu. Kongresse und Tagungen können hier stattfinden. Großzügig gilt ebenfalls für das Herz des neuen Kulturzentrums, den großen Veranstaltungssaal. Er wirkt weiträumiger als der alte, in dem traditionell der Weinmarkt und andere Events stattgefunden haben. Allein die Bühne hat 160 Quadratmeter und ist höhenverstellbar.

Künstlerisches Programm steht bis Ende 2025 

1.000 Sitzplätze wird es darin geben und der Boden soll mit Industrieparkett belegt werden. „Die Deckenhöhe ist höher als früher“, bestätigt Ralf Junges, Architekt im ausführenden Büro Schumacher Schmitz Architectes, die Wirkung des neuen Saals. Sie ist jetzt knapp zehn Meter hoch. So ein Saal muss bespielt werden.

Der Kulturmanager ist ein altbekanntes Gesicht. Tom Schartz, zuständig für die Kommunikation der Gemeinde, wird die Position ausfüllen. Er hat gute Nachrichten. „Das Programm steht bis Ende 2025“, sagt er. Mehr verraten will er nicht, denn erst, wenn heute nach der Gemeinderatssitzung der Name der neuen Halle feststeht, wird entschieden, wann das Programm veröffentlicht wird.

130 Parkplätze, Garderobe, Getränkeausschank und vier Künstlerlogen lassen darauf schließen, dass das Kulturzentrum ein neuer Magnet für die Großregion werden wird. Rundherum gibt es weder auf der luxemburgischen noch auf der deutschen Seite der Mosel etwas Vergleichbares. Das nächste ist Merzig (D) oder Echternach mit dem Trifolion.

Zu alt, zu umständlich zu bespielen, nicht genug Platz: Gründe, den alten Bau aus den siebziger Jahren abzureißen, gab es genug. Die Geschichte des neuen Kulturzentrums beginnt 2019. Im April des Jahres stimmt der Gemeinderat dem Neubau zu, der damals mit rund 25 Millionen Euro veranschlagt wird. Inzwischen hat sich das Projekt verteuert.

Im Juni 2021 genehmigt der Gemeinderat rund 4,5 Millionen Euro, um den unterirdischen Parkplatz zu vergrößern. Im Februar 2023 müssen die Gemeindevertreter noch mal dazulegen und genehmigen zusätzliche 13,1 Millionen Euro aufgrund der gestiegenen Preise im Bauwesen. Wenigstens der Zeitplan soll eingehalten werden.

Im September dieses Jahres soll der Bau fertiggestellt sein. Dann steht die neue Weinkönigin fest, die Lese ist in vollem Gang und einem „Patt“ im Foyer des Neubaus sollte dann am 6. September, wenn die Krönung ist, nichts mehr im Wege stehen. Dann wird die Bürgermeisterin ihre erste Rede in der neuen Halle halten können.