Volleyball Strassen feiert erneut den Meistertitel

Strassen war mit dem Plan nach Bartringen gereist, im zweiten Finalspiel den Deckel zuzumachen. Nach dem vierten Pokalsieg in Folge, vor genau vier Wochen, wollte man in der Meisterschaft mit vier aufeinanderfolgenden Titeln gleichziehen. Beide Teams gingen vom ersten Ball an sehr konzentriert zu Werke. Bartringen hatte sich viel vorgenommen und begann besser als vor einer Woche. Auch wenn die Strassener immer leicht vorne lagen, konnten sie sich nicht absetzen. Gegen Mitte des Satzes erhöhte Bartringen den Druck und ging auch gleich in Führung (17:16). Und diese vergrößerte sich immer weiter, sodass der Strassener Coach Massimo Tarantini eine Auszeit nahm. Er fand wohl die richtigen Worte, denn sein Team machte den Drei-Punkte-Rückstand wieder wett. Doch Bartringen gab nicht nach und erspielte sich zwei Satzbälle. Beide konnte Strassen abwehren und den ersten eigenen sollte dann Milosevic mit einem Block-out für seine Farben entscheiden. Strassen hatte hart kämpfen müssen, um nicht mit 0:1 ins Hintertreffen zu geraten.

Ohne personelle Umstellungen ging es in den zweiten Satz. Und wer geglaubt hatte, Strassen würde es jetzt leichter haben, der wurde gleich eines Besseren belehrt. Nach einigen Bällen hatte der Vizemeister sich abgesetzt (8:5). Zu diesem Zeitpunkt war Strassen nicht ganz sattelfest und dies nutzte der Gegner aus. Dann besann sich Strassen wieder auf das Ziel, mit dem es angereist war und konzentrierte sich wieder auf sein Spiel. Beim Stand von 12:12 war der Rückstand abgearbeitet. Als Bartringen sich etwas ausgeruht hatte, ging man wieder in die Offensive und legte gleich ein Break vor (21:19). Beim 22:24 nahm Tarantini seine erste Auszeit. Der Bartringer Aufschlag landete anschließend im Netz. Ein Abstimmungsfehler auf Bartringer Seite brachte den Ausgleich. Strassen musste noch vier weitere Satzbälle abwehren, ehe man bei 29:28 den ersten eigenen hatte. Dieser wurde dann vom Schiedsgericht entschieden, das einen Bartringer Spieler im Netz gesehen hatte. Es stand 2:0 für den noch amtierenden Meister. Auf Bartringer Seite hatten sich längst Frustration, Wut und Zweifel in den Köpfen festgesetzt. „Die Schiedsrichter haben uns im zweiten Satz komplett auseinandergenommen. Viermal haben sie gegen uns entschieden, obwohl es falsch war, das sieht man auch im Video. Das hat uns aus der Fassung gebracht, das darf uns nicht passieren“, so Steve Weber.

Strassen wollte sich nun wohl auch nicht mehr auf so eine enge Kiste einlassen und erhöhte den Druck. Die Fehlerquote wuchs somit beim Gegner an und Strassen zog mit 10:7 davon. Bartringen wollte die Punkte erzwingen. Dies brachte allerdings vor allem dem Gegner Rendite (17:11). Zwei leichte Fehler brachten Bartringen wieder ins Spiel. Nun kam die Zeit vom eingewechselten Renan Ribeiro, der Bartringen allein unter Kontrolle hielt. Sieben Spielbälle standen Strassen zur Verfügung, um den Titel einzufahren. Den dritten versenkte Sina Arab im gegnerischen Feld. Der 18. Meistertitel in der Strassener Vereinsgeschichte war damit unter Dach und Dach, genauso wie das neunte Double.

Trotz der Meisterfeier fand Tarantini lobende Worte für den Gegner. „Sie haben sehr gute Spieler. Ich denke, dass sie dem Druck nicht gut standgehalten haben, obwohl ich ihre Frustration im zweiten Satz verstehen kann. Für mich war der Ball gut und der Schiedsrichter pfiff einen Netzfehler. Aber damit haben wir nichts zu tun“, so der Strassener Trainer: „Es war insgesamt ein Spiel auf sehr hohem Niveau, vor allem in den ersten beiden Sätzen. Trotz des Spielstandes war das Spiel sehr hart umkämpft. Bartringen hat sich im Laufe der Saison enorm gesteigert und war ein harter Gegner.“

Bartringen hatte seine Chancen in den beiden ersten Sätzen nicht genutzt. „Vielleicht waren wir etwas zu aufgeregt“, sagte Weber. Den dritten Durchgang erklärte er schnell: „Wir haben uns so aufgeregt, dass wir die Konzentration verloren haben. Wir waren platt. Wenn man nicht mehr konzentriert ist, wird es gegen Strassen nie reichen. Es hätte immerhin 2:0 für uns stehen können – und dann weiß man nie, wie es ausgeht.“