SexualitätLuxemburg ist die Nummer eins in Europa beim Verhüten

Sexualität / Luxemburg ist die Nummer eins in Europa beim Verhüten
„Planning Familial“ fordert, alle Verhütungsmittel in Luxemburg zugänglich zu machen – auch Kondome Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Luxemburg belegt im europäischen Verhütungsranking 2024 den ersten Platz, nachdem das Großherzogtum im vergangenen Jahr noch knapp das Podium verpasst hatte. „Planning Familial“ begrüßt diese Entwicklung, sieht aber weiterhin Raum für Verbesserungen.

Luxemburg ist die Nummer eins in Europa – zumindest was den „Contraception Policy Atlas 2024“ betrifft. Nachdem das Großherzogtum 2023 noch mit einem Ranking von 85,2 Prozent den vierten Platz belegte, schießt Luxemburg 2024 an Belgien, Frankreich und Großbritannien vorbei und belegt mit einem Score von 94,2 Prozent den ersten Platz.

Knapp hinter Luxemburg liegen Großbritannien mit 94,1 Prozent, Frankreich mit 93,2 Prozent und Belgien mit 91,1 Prozent. Den letzten Platz belegt weit abgeschlagen Polen mit 33,5 Prozent. Davor befinden sich Ungarn (40 Prozent) und Armenien (40,7 Prozent). Auf dem Atlas ist ein großer Unterschied innerhalb Europas zu erkennen: Osteuropa schneidet deutlich schlechter ab als Westeuropa.

Der Atlas bewertet die Länder Europas nach verschiedenen Kriterien: dem Zugang zu Verhütungsmitteln, zu Beratung und zu öffentlichen Informationen. Die Länder erhalten einen Score, je nachdem, wie sie in den einzelnen Kategorien abschneiden. Luxemburg hat vor allem dadurch, dass seit dem 1. April 2023 die Pille und andere Verhütungsmittel – außer dem Kondom – zu 100 Prozent von den Krankenkassen erstattet werden, einen Sprung im Ranking gemacht.

Der „Contraception Policy Atlas 2024“ zeigt eine Kluft zwischen Ost und West
Der „Contraception Policy Atlas 2024“ zeigt eine Kluft zwischen Ost und West Screenshot: Contraception Policy Atlas

Der Atlas verzeichnet eine generelle positive Entwicklung in Europa bezüglich Verhütungsmitteln. Einige Punkte stechen besonders hervor. 22 Länder decken die Kosten von Verhütungsmitteln durch ihre Krankenkassen, 14 auch für Menschen über 25 Jahren. Außerdem bieten 44 Länder Beratungen über das nationale Gesundheitssystem an. Zehn Länder haben „außergewöhnlich gute“ Websites über das Thema. Und in acht Ländern können Verhütungsmittel für den Notfall kostenlos oder mit einem Eigenanteil rezeptfrei gekauft werden.

„Planning Familial“ feiert Spitzenplatz

„Planning Familial“ feiert den ersten Platz Luxemburgs im Ranking in einer Pressemitteilung am Mittwoch. Die gemeinnützige Organisation setze sich seit 60 Jahren für eine freie, informierte Wahl bei der Familienplanung ein und habe von Anfang an kostenlose Verhütungsmittel und Kondome angeboten, heißt es in dem Schreiben.

Die am 1. April 2023 umgesetzte Deckung von Verhütungsmitteln sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen. Die Organisation sieht aber für die Zukunft noch weitere wichtige Maßnahmen. Es sei wichtig, wesentliche statistische Daten zu Verhütungstrends zu sammeln, um die Präventionsmaßnahmen anpassen zu können. Außerdem plädiert „Planning Familial“ dafür, alle Verhütungsmittel zugänglich zu machen, insbesondere äußere und innere Kondome, die bisher nicht erstattet werden. Des Weiteren solle in die Forschung im Bereich der Verhütung investiert werden, Informationen über die verschiedenen Methoden verbreitet und Tabus über das Thema gebrochen werden.

Jerry
15. Februar 2024 - 10.20

Genee, wéi beim Tubâk, Alkohol, Bensin, Diesel, a.e.w. We are the Champions ... of Europe, not yet of the world.