Luxemburgs Wirtschaft wächst langsamer

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LUXEMBURG - Statec hat seine Wirtschaftsprognosen nach unten korrigiert. Das internationale Umfeld drückt auf Luxemburgs Wirtschaftsleistung.

Auf 2 Prozent schätzt Luxemburgs statistisches Amt Statec das Wirtschaftswachstum für das Jahr 2011 ein. Für kommendes Jahr rechnet man mit nur noch 1,4 Prozent. Das geht aus der neuen Konjunkturnote hervor, die Statec am Donnerstagmorgen vorgestellt hat. Die Behörde warnt jedoch: Auch diese Prognosen könnten nicht zutreffen, sollte keine langfristige Lösung für die Schuldenkrise in der EU gefunden werden. Trifft das von EU-Kommission, OECD und Weltwährungsfonds ausgearbeitete Katastrophenszenario zu, würde Luxemburg im nächsten Jahr sogar Minuszahlen schreiben. Die Wirtschaftskraft würde um zwei Prozent fallen. Bereits 2009 war das Bruttoninlandprodukt des Landes um 5,3 Prozent geschrumpft.

Sorgen bereitet den Statistikern insbesondere die Entwicklung des Finanzsektors. Die schlechten Ergebnisse würden weiterhin die globale Wirtschaftsleistung des Landes nach unten drücken. Die konjunkturelle Schwäche wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Für nächstes Jahr rechnet Statec mit einer durchschnittlichen Erwerbslosenquote von 6,5 Prozent gegenüber 6 Prozent in diesem Jahr. Auch der Beschäftigungsmarkt soll 2012 deutlich langsamer wachsen: statt drei Prozent in diesem Jahr nur noch 1,5 Prozent.
Niedriger wird die durchschnittliche Inflationsrate ausfallen. 2012 dürfte sie bei 2,3 Prozent liegen. 2011 sind es 3,4 Prozent. Wird nichts am System der automatischen Indexananpassung geändert, dürfte die nächste Indextranche im März 2012 erfallen, so Statec.

Übel könnte es auch für die öffentlichen Finanzen werden. Schließen sie 2011 mit einem Defizit von 0,6 Prozent, könnte sich der Fehlbetrag 2012 wieder vergrößern. Noch verzeichnet der Staat derzeit Einnahmen, die um zehn Prozent höher als im Vorjahr liegen. Statec zufolge jedoch zeichne sich bereits eine deutliche Verlangsamung ab. Saisonbereinigte Zahlen für die letzten Monate weisen sogar eine Quasi-Stagnation aus.