Natur & ËmweltDie Flussseeschwalbe ist der Vogel des Jahres 2024

Natur & Ëmwelt / Die Flussseeschwalbe ist der Vogel des Jahres 2024
Weil naturbelassene Fließgewässer selten geworden sind, ist die Flussseeschwalbe vielerorts auf menschliche Hilfe angewiesen Foto: Jean Theisen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Natur & Ëmwelt hat den Vogel des Jahres 2024 bekannt gegeben: die Flussseeschwalbe. Im April macht sich die „elegante Seeschwalbe“ auf den Weg von ihrem Winterquartier in Afrika in ihr Brutgebiet in Mitteleuropa. Und ist dort auf menschliche Hilfe angewiesen.

Die Flussseeschwalbe ist Luxemburgs Vogel des Jahres 2024. Das hat Natur & Ëmwelt am Montag in einer Pressemitteilung verkündet. Die Naturschutzorganisation spricht von einem „Weltenbummler“, der das Sommerhalbjahr in Europa verbringt und während der Wintermonate die sonnigen Küsten Afrikas bevorzugt.

Eigentlich sind Flussseeschwalben – anders, als der Name vermuten lassen würde – Meeresvögel. Grundsätzlich sind sie eher an Küsten als im Binnenland zu finden. Ein weiterer möglicher Grund für Verwirrung: Die Flussseeschwalbe ist nicht mit den Schwalben verwandt, sondern mit den Möwen. Den Namen hat sie wegen ihres tief gegabelten Schwanzes erhalten – wie dieser eigentlich für Schwalben typisch ist.

Im Augenblick sind die Vögel in ihrem Winterquartier in Afrika zu finden. Anfang April kehren sie nach Mitteleuropa zurück, um zu brüten. Ihre Nistplätze befinden sich an flachen Meeresküsten, aber auch im Binnenland an großen Flüssen. Die Flussseeschwalben suchen dafür nach Kiesinseln oder nach Flachbereichen in Kiesgruben.

Brutflöße bringen „prompt“ Erfolg

Die Flussseeschwalbe ist vielerorts auf menschliche Hilfe angewiesen, weil die naturbelassenen Fließgewässer selten geworden sind. Deswegen wurden mit dem Bau des Naturzentrums „Biodiversum“ in Remerschen auch schwimmende Brutflöße angelegt. Mit Erfolg: „Prompt“ brüteten die ersten Flussseeschwalben auf den Kiesinseln, schreibt Natur & Ëmwelt. Beobachter können den Vögeln dort von Mitte April bis Ende Juli beim Fischfang und der Aufzucht der Jungen zusehen.

Doch nicht nur fehlende Brutstätten machen den Vögeln zu schaffen. Viele Flussseeschwalben fielen 2023 der Vogelgrippe zum Opfer. „Nur naturnahe Lebensräume können diese Verluste ausgleichen“, schreibt die Naturschutzorganisation.

Damit die Flussseeschwalbe nicht in Vergessenheit gerät, kommt der Vogel zu den Jüngsten: Jedes Jahr gibt es eine Kampagne mit dem Vogel des Jahres in den Schulen. Das Lehrpersonal der Zyklen 3 und 4 erhält von Natur & Ëmwelt pädagogisches Material, um die „elegante Seeschwalbe“ im Unterricht behandeln zu können. Ziel dieser Aktion sei es, „junge Menschen für Biodiversität zu sensibilisieren und zu zeigen, durch welche Schutzmaßnahmen der Erhalt einer bestimmten Vogelart gelingen kann.“