Esch/AlzetteDauerthema ArcelorMittal: Generalversammlung des Interessenvereins Bruch

Esch/Alzette / Dauerthema ArcelorMittal: Generalversammlung des Interessenvereins Bruch
Bürgermeister Christian Weis (r.) versprach, dass die Gemeindedienste eine Antwort auf sämtliche Anliegen geben werden Foto: Paul Huybrechts

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Das Hauptanliegen des Interessenvereins Bruch betrifft die Belästigung durch Schlackenstaub, der bei den Anrainern des Stahlwerkes von Arcelor Mittel für eine erhebliche Verschmutzung des Wohnviertels sorgt, die Rede geht gar von irreversiblen Schäden. Auch die Lärmbelästigung durch den Schrottplatz des Stahlwerkes ist ein Dauerthema des Interessenvereins.

Der Vorstand traf sich im vergangenen Jahr achtmal, um die Dossiers mit den Anliegen vorzubereiten und an die Gemeinde respektive ArcelorMittal weiterzuleiten. Man klage mittlerweile auf hohem Niveau, so der Präsident Jacques Muller, vieles wurde bereits behoben und das Viertel sei eigentlich ganz in Ordnung, Lärm- und Schmutzbelästigung vom Stahlwerk ausgenommen. Demzufolge dankte er der Gemeinde für ihr offenes Ohr und das rasche Umsetzten der Forderungen. Der Aktivitätenbericht des Interessenvereins ist vom Dossier ArcelorMittal geprägt. Auf Einladung von ArcelorMittal besichtigten drei Mitglieder des IV-Vorstandes das Stahlwerk, um die größten Geräuschquellen zu identifizieren. Danach verschlechterte sich die Situation derart, dass der Interessenverein kurzerhand eine Bürgerversammlung in Präsenz der Gemeindeautoritäten einberief. Rund 60 Bürger nahmen teil, die Berichterstattung erfolgte in Presse und Fernsehen. Positiv gewertet wird der Fakt, dass die Versammlungen zwischen Arcelor-Mittal, Gemeinde und Umweltverwaltung nach einer längeren covidbedingten Pause wieder aufgenommen wurden.

Am 30. September organisierte der Interessenverein, gemeinsam mit „Ensemble Quartier Esch“, „Boule et Pétanque Clair-Chêne“, „Scouts les diables rouges“, „Les amis de l’Histoire“ und „Art libre“ ein Stadtviertel-Fest auf dem Franziskanerplatz. Eine Begehung des Viertels mit dem Schöffen Meris Sehovic, dem Verkehrsdienst und dem TICE deckten Unzulänglichkeiten in Bezug auf die Kampagne eines sicheren Schulweges auf, wie etwa verbesserungswürdige Fußgängerübergänge und das Abladen von Fahrzeugen auf der öffentlichen Straße vor dem Merbag-Standort. Auf der Liste der Anliegen sind die zu schmalen Bürgersteige in der rue du Laminoir, der schlechte Zustand der Bürgersteige des Boulevard Pierre Krier und der rue de Belvaux. Den Franziskanerplatz würde man sich hübscher begrünt wünschen, der Spielplatz in der rue Marcel Reuland benötigt eine Hundetoilette beziehungsweise einen Hundetütenspender. In den Gärten, die an den Spielplatz der „Maison relais“ angrenzen, findet sich vermehrt Abfall, die Laufbahn auf dem Multisportplatz in der rue Marie Muller-Tesch bedarf einer Erneuerung, die Boules-Piste wird nicht für ihren eigentlichen Zweck genutzt, sondern wohl eher als Hundetoilette, weshalb man sich Gedanken über deren Fortbestand machen sollte.

Antwort auf sämtliche Anliegen

Leerstehende Häuser in der Michel Lentz verschmutzen zunehmend, anstelle des Provisoriums des Fußgängerüberweges beim Kinderhort „Nascht“ müsste eine definitive Lösung her. Der Léon-Jouhaux-Platz bedarf einer zeitgemäßen Umgestaltung, die Rampe in der Cité Léon Blum ist weder Rollstuhl- noch Kinderwagengerecht. Generell würde man sich für das ganze Viertel eine einheitliche Straßenbeleuchtung wünschen. Die rue Sidney Thomas ist durch das aktuelle Anliegen der Parkplätze und der Bushaltestelle zu eng. Die Beleuchtung des Außenbereichs des Merbag-Autohauses erhellt leider nicht nur ihr Grundstück, sondern auch Gärten sowie Wohn- und Schlafräume der Anrainer. Lärmende Kanaldeckel sind ein bekanntes Phänomen, deren Erneuerung sollte prioritär dort stattfinden, wo Busse im Viertelstundentakt vorbeifahren.

Francis Hengen stellte anschließend den Fortgang des ArcelorMittal-Dossiers vor. Hoffnungsschimmer ist die Aussage von Henri Reding, Country Head AM Luxembourg, wonach bei Projekten gleich in der Anfangsphase proaktiv das Anliegen von Beteiligten, also der Escher Bürger, respektiert werden solle. Reklamationen werden derweil unter elp.seeim-ebcomplaint@arcelormittal.com oder +352 8002 2014 entgegengenommen. Der Belästigung durch weißen Staub soll durch den Bau einer Halle in Q2 2024 der Vergangenheit angehören. Der schwarze Staub soll möglicherweise durch die Neuaffektation der LDAC-Halle eingedämmt werden. Bei den Anliegen an die Gemeinde versprach Bürgermeister Christian Weis, dass die Gemeindedienste eine Antwort auf sämtliche Anliegen geben werden, wenn auch nicht ausschließlich positive Rückmeldungen.

Der Vorstand

Jacques Muller (Präsident), Claude Gerin (Sekretär), Arni Biren, Josée Cruchten, Brenda Hansen, Paulo Da Silva, Christiane Wagner, Francis Hengen, Manon Schmit