Fünf Atomreaktoren werden vorübergehend abgeschaltet

Fünf Atomreaktoren werden vorübergehend abgeschaltet
(AFP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Frankreichs Atomaufsicht hat die vorübergehende Abschaltung von fünf Reaktoren angeordnet. Dadurch sollen auch mögliche Mängel im Akw Fessenheim im Elsass untersucht werden.

Die französische Atomaufsicht hat aus Sicherheitsgründen die vorübergehende Abschaltung von fünf Kernreaktoren angeordnet. Betroffen ist unter anderem der Reaktor 1 im ältesten französischen Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass, wie die Behörde am Dienstagabend in Paris mitteilte. Reaktor 2 des pannengeplagten Kraftwerks ist bereits seit Juni abgeschaltet.

In einem Gutachten der Atomaufsicht wird auf mögliche Sicherheitsprobleme bei den Dampfgeneratoren verwiesen. Neben Fessenheim ist auch der Druckwasserreaktor Civeaux 1 im westfranzösischen Département Vienne betroffen, ein Reaktor im nordfranzösischen Gravelines sowie zwei weitere im südostfranzösischen Kraftwerk Tricastin. Die Reaktoren sollen nach Angaben des Betreibers EDF spätestens im November oder Dezember für drei bis vier Wochen abgeschaltet und genauer untersucht werden.

Bereits im Juni hatte die Aufsichtsbehörde Untersuchungen bei insgesamt 18 Reaktoren von EDF angeordnet. Sieben von ihnen sind wegen der Tests derzeit abgeschaltet. Umweltschützer kritisierten den staatlich kontrollierten Konzern. „Das Vertrauen in EDF ist zerstört“, erklärte Greenpeace. Die Grünen-Politikerin und Präsidentschaftsanwärterin Cécile Duflot kritisierte die Abhängigkeit von der Atomenergie, die in Frankreich rund drei Viertel des Stroms liefert. „Niemand sagt, was die wahren Gefahren sind“, bemängelte sie.