Erste Hilfslieferung fehlgeschlagen

Erste Hilfslieferung fehlgeschlagen
(Reuters/Bassam Khabieh)

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Die UNO hat eingeräumt, dass die erste Hilfslieferung für die von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) belagerte syrische Stadt Deir Essor ein Fehlschlag war.

Beim Abwurf der Hilfsgüter des Welternährungsprogramms (WFP) über der Stadt im Osten Syriens habe es am Mittwoch „Probleme“ gegeben, erklärte Jan Egeland, Berater des UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, am Donnerstag in Genf.

Einige an Fallschirmen befestigte Paletten seien fortgeweht worden und hätten daher ihr Ziel verfehlt, führte Egeland aus. „Bei anderen hat sich der Fallschirm nicht geöffnet und die Lebensmittel waren verloren.“ Egeland äußerte sich nach einem Treffen der Taskforce für einen humanitären Zugang nach Syrien. Sie ist Teil der Vereinbarungen der Syrien-Unterstützergruppe, die sich Mitte Februar bei der Sicherheitskonferenz in München auf Maßnahmen verständigt hatte, um den Konflikt in Syrien zu entschärfen.

Keine Lebensmittel gefunden

Das Welternährungsprogramm teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass zehn von insgesamt 21 Paletten mit je einer Tonne Lebensmitteln nach ihrem Abwurf nicht gefunden worden seien. Vier seien zerstört worden und die übrigen sieben in unzugänglichem Gebiet niedergegangen. Die Besatzung des Flugzeugs, das die Hilfsgüter über Deir Essor abgeworfen habe, sei „sehr erfahren“, erklärte WFP-Sprecherin Bettina Luescher. Allerdings sei es ihr erster Abwurf von Hilfsgütern in Syrien aus großer Höhe von etwa 7000 Metern gewesen. Egeland versicherte, dass „die besten humanitären Logistiker der Welt“ damit befasst seien, „einen Hilfskanal für die 200.000 Einwohner von Deir Essor einzurichten“.

Dabei handele es sich vorwiegend um Frauen und Kinder. In Syrien bleibe noch „viel zu tun“, da 480.000 Menschen in 17 belagerten Zonen lebten. Immerhin hätten aber in den vergangenen zwei Wochen mehr als 180 Lastwagen Hilfsgüter in sechs belagerte Gebiete gebracht, sagte Egeland. Grundsätzlich lasse sich also bilanzieren, dass die Taskforce für humanitäre Hilfe gut funktioniere. Die Hilfslieferungen des WFP sind auf drei Monate angesetzt. Am späten Freitagabend (23.00 Uhr MEZ, Samstag 00.00 Uhr Ortszeit) soll in Syrien eine unter UN-Vermittlung vereinbarte Waffenruhe in Kraft treten. Die Hauptkonfliktparteien haben der Einigung bereits zugestimmt.