Noch so ein Desaster

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(dpa/Archiv)

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Die Befreiung Falludschas

Die Befreiung der irakischen Stadt Falludscha aus den Händen des IS wächst sich zu einer Katastrophe aus. Die USA und die von ihr abhängige irakische Regierung hatten enorme militärische Mittel mobilisiert, um die islamistischen Fanatiker aus diesem Eckpunkt des „sunnitischen Dreiecks“ zu vertreiben.

Francis Wagner fwagner@tageblatt.lu

Doch wie so oft scheinen sie kaum einen Gedanken an das Wohlergehen der Zivilbevölkerung verschwendet zu haben, die eben der sunnitischen Minderheit angehört.

Bis zu 80.000 Menschen sind laut UNO-Angaben vor den mit äußerster Härte geführten Kämpfen aus der Stadt geflohen. Was im Übrigen zu erwarten war, bevor der erste Schuss im Rahmen dieser Offensive gefallen war.

Doch nun erweist sich, dass die Vorbereitungen für die Aufnahme und Versorgung dieser Flüchtlinge, von denen etliche verletzt oder sonst wie gesundheitlich in schlechtem Zustand sein dürften, gleich null sind. Zehntausende müssen bei rund 45 Grad im Schatten ohne Zelte und ohne Grundversorgung ausharren. Uncle Sams schiitische Verbündete scheinen alles darauf anzulegen, dass die Einwohner Falludschas am Ende der Gewaltherrschaft der IS-Barbaren nachtrauern.

Den meisten Bewohnern Falludschas wird diese Aktion im Endeffekt in erster Linie die „Befreiung“ von ihrer ganzen materiellen Habe eingebracht haben.