Die Rechten machen es vor

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(Reuters)

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„Patriotischer Frühling“ in Wien

In Wiens 15. Bezirk, von seinen Bewohnern liebevoll Rudolfscrime genannt, marschierten heute vor einer Woche Rechtsextreme auf. Sie nennen sich „Identitäre“, sind wie Juristensöhnchen gekleidet und stehen der ebenfalls stramm rechten FPÖ nahe. Der Zusammenprall mit linken Gegendemonstranten war unvermeidlich. Eine Spur davon ist auch jetzt noch in Form eines Spruches auf einer Häuserwand zu sehen: „Strache stinkt. Hofer stinkt – und hinkt.“

aback@tageblatt.lu

Gestern nun fand sozusagen der europäische Elternabend dieser „Identitären“ statt. Die Jugend ist europaweit bereits bestens vernetzt; vergangenen Samstag waren Gesinnungsteenager aus Frankreich, Ungarn, Polen und weiteren EU-Ländern nach Wien gekommen.

Die „Großen“ machten es ihnen nun nach. Auf Einladung des FPÖ-Chefs Strache (Zitat: „Patrioten aller europäischen Länder, vereinigt euch“) trafen sich Vertreter rechtsnationaler und rechtspopulistischer Parteien aus halb Europa in Wien zum „Patriotischen Frühling“– ein „Wolfsrudel im Schafspelz“ (siehe Seite 9). Ob da jemand gestunken hat, sei einmal dahingestellt. Was aber jedem pluralistisch und inklusiv denkenden Menschen stinken muss, ist klar: Wieder einmal schaffen es die Rechten, geschlossen für ein anderes Europa einzutreten – zumindest nach außen hin.

Damit tun sich Linke schwerer. Gemeinsame Ideen von einem alternativen demokratischeren Europa sind da kaum zu finden – da hinkt doch wirklich etwas.