Radweg an der „Route du Vin“Wenn die Leitplanke zur Barriere wird

Radweg an der „Route du Vin“ / Wenn die Leitplanke zur Barriere wird
Drüben lockt ein Rastplatz. Doch ist man erst einmal auf dem Radweg, gibt es kein Entkommen Foto: Guido Romaschewsky

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Bis vor zwei Jahren gab es von Remich an moselabwärts keinen wirklichen Radweg, sondern als PC3 nur eine speziell markierte Spur am rechten Fahrbahnrand der N10. Die meisten Rennradfahrer, die ja gerne zügig vorankommen, fanden den teils rot gepinselten Radstreifen, dessen Farbe mit den Jahren zunehmend verblasste, gar nicht so übel, wenngleich er eine Trennung vom Autoverkehr lediglich optisch suggerierte. Im Sommer fanden hier, ab Remich in Fahrtrichtung Grevenmacher, gelegentlich sogar Jedermann-Einzelzeitfahren statt, bei denen sich Luxemburgs Hobby-Radsportler dem vollen Temporausch hingeben konnten – auf einer Vorfahrtsstraße ohne jegliche Einmündung von rechts.

Im Bestreben, die Radler zur höheren Sicherheit vom motorisierten Verkehr zu trennen, erfolgten größere Umgestaltungsarbeiten auf diesem Abschnitt der „Wäistrooss“: Mit teils hohem Aufwand wurde ab Stadtbredimus ein separater asphaltierter Radweg neben der Nationalstraße angelegt, ähnlich dem, der schon zwischen Schengen und Remich an der N10 entlangführte. Bis Hüttermühle verläuft der neue Weg so über mehrere Kilometer zwischen Straße und Mosel, fein säuberlich getrennt vom Autoverkehr – allzu fein säuberlich getrennt! Denn kommt man beispielsweise aus dem Hinterland an die Mosel geradelt, sei es von Bous nach Stadtbredimus oder von Greiveldingen hinab zur Weinstraße, ist der neue Radweg, auf den man hier gerne wechseln möchte, wie verrammelt: Die wunderschöne Holz-Leitplanke wurde nämlich so gebaut, dass ein Wechsel von der Straße zum Rad-Couloir, der sich von der Schleuse her zur N10 gesellt, nur schwer, durch ein Stück unbefestigtes Gelände, möglich ist. Kommt man aus anderer Richtung auf dem Radweg an diese Stelle, ist es gänzlich unmöglich, wieder auf die Hauptstraße zu gelangen. Es wurde schlichtweg nicht daran gedacht, hier eine kleine, asphaltierte Passage von nur wenigen Metern zu bauen.

Wer nach Greiveldingen abbiegen will, muss sein Rad über die Leitplanke hieven – oder durchs Gras holpern
Wer nach Greiveldingen abbiegen will, muss sein Rad über die Leitplanke hieven – oder durchs Gras holpern Foto: Guido Romaschewsky

Ganz schön … unpraktisch

Gefangen auf dem Radweg! Das gilt leider auch im weiteren Verlauf entlang der großen Flussschleife: Nach einem guten Kilometer befindet sich ein Rastplatz … auf der anderen Seite der Straße – hinter der hermetischen Holzleitplanke, die natürlich auch hier keinen Durchlass hinüber zum Rastgelände mit Tischen und Bänken gestattet. Der nächste Wechsel zwischen Radweg und „Wäistrooss“ ist erst anderthalb Kilometer weiter, am ebenfalls neugestalteten Parkplatz an der äußeren Flusskurve, „offiziell“ möglich.

So schön an sich das Ganze gestaltet worden ist – auch von Wormeldingen bis Machtum ist der Radweg neu –, so ärgerlich ist es für den Benutzer auf beschriebenem Abschnitt, dass dieses Projekt in Sachen Praxistauglichkeit nicht von A bis Z durchdacht wurde: Jemand, der von außen, von der Straße her, auf den Radweg möchte, sollte dazu an mehreren Stellen die Gelegenheit haben. Und jemand, der einige Kilometer auf dem neuen Radweg gefahren ist, muss an ein paar Schlüsselstellen die Möglichkeit haben, ihn zur Straße hin zu verlassen. Hierfür müssten lediglich ein paar Elemente aus der Holzleitplanke herausgenommen werden sowie deren Beginn am nördlichen Ortsausgang von Stadtbredimus angepasst werden, damit ein problemloser Wechsel zwischen N10 und PC3 möglich wird. Das Problem ist der Politik bekannt, es gab bereits parlamentarische Anfragen zu dem Thema, passiert ist aber noch nichts.

Des Weiteren sollte die Beschilderung bzw. eine Fahrspurmarkierung von der Straßenseite her deutlich darauf hinweisen, wo die Zufahrt zum neuen Radweg am günstigsten ist. Das wäre alles nicht teuer, würde aber wesentlich zur besseren Nutzbarkeit des erneuerten PC3 beitragen. 

@Alleguer hei
21. April 2021 - 13.02

Seit diese arroganten rechthaberischen grüne Streithähne auf Fahrräder unterwegs sind stehen meine beiden Top Räder im Keller. Ich fahre seit die Grün innen diese Typen auf die Piste gerufen haben lieber mit meinem Diesel?

J.C. Kemp
20. April 2021 - 19.40

Jawoll, @Feldmarschall, ein versierter Radfahrer lässt sowieso sein Rad (seine Räder) jährlich in einem RICHTIGEN Radladen überprüfen, nicht in einem Sportsupermarkt, der auch noch Badelatschen verkauft, und wenn notwendig reparieren. Kostenpflichtig ist das auch. Sie möchten bloss schikanieren. Ordentliche Radfahrer kümmern sich übrigens mit dem nötigen Wissen laufend um ihre Maschine(n) und ersetzen Teile oft vorausschauend, u.a. weil die eigene Sicherheit davon abhängt. Ich trage übrigens immer Helm, wer Kopfchen hat, tut es ohne ohne Pflicht. Und Mitglied sowie Lizenzträger bin ich in einem einzigen Verein und nicht in Pressuregroups. Letzte Antwort auf Ihr polemisches Geschreibsel.

gudi
20. April 2021 - 18.01

@Trierweiler: Déi Rastplaz op der Foto läit net 300, mee 900 Meter Loftlinn vun där anerer, déi vun Iech genannt gëtt, ewech. Real Fuerstreck: 1 Kilometer. Dat emol zum Thema "Kaarten (a vläit och Tacho) liesen". Den Auteur ass e confirméierte Cyclist, dee wuel kaum ze "liddereg" wier, 300 Meter méi wäit ze fueren. A wann Dir schonn dat grousst Wuert "Intelligenz" an de Mond huelt: Den Auteur hätt sech wuel kaum d'Méi gemaach, deen Artikel ze schreiwen, wann en net an der Praxis e gewësse Mangel un "Intelligenz" am Verbarrikadéiere vun deem wonnerbare Wee hin zur N10 festgestallt hätt - et brauch ee sech jo nëmmen déi iewescht Foto unzekucken ...

Blücher
20. April 2021 - 16.19

@Philippe: Wie soll ein Arbeiter, Handwerker , Verkäufer/rin , ..... nach acht Stunden harter Arbeit , Witterung ausgesetzt noch den Heimweg antreten? Da sind jene wiederum eine Minorität ,die Bevorzugten die gemütlich in warmen Büroräumen verharren bis zur Ablauf ihrer Arbeitszeit, nicht ermüdet, nicht von Kunden gehetzt sind ,ihren 28 km Heimweg antreten dürfen.

Philippe Colbach
20. April 2021 - 15.18

@Trierweiler Wat huet dat mat Intelligenz ze dinn. Dir kennt wuel kaum des Streck am Detail. Leider ass hei op munche potentielle Punkten, wou een op des Piste soll oder misst oder kéint abéien eng duerchgoend Barrière dolaanscht gezu ginn, déi kontraproduktiv ass, well wann ee vun der Säitestrooss op d'N10 abéit keen Zougang zur Piste méiglech ass. Domat ass ee gezwongen op der Strooss ze fueren, a verschidde genervten Autofuerer tuten een op d'Säit (ganz onrecht hunn se net), well een als aktiven Utilisateur de Verkéiersfloss ausbremst. Ech fir mäin Deel kréie mäin 11,5 kg liichte VTT iwwert d'Leitplank gehuewen, an deem's ech um Säiterand vun enger Strooss stoe bleiwen, wou mat 90 kmh laanscht gebriedert gëtt. Mee éierlech, wéi solle verschidde (eeler) Vëlosfuerer dat mat hirem 25 kg schwéiere EBike maachen? Op der ganzer Streck tëschent der Schléis vu Briedemes an der Hëttermillen ass zB net eng Ouverture an der Leitplank (4,3 km),

Blücher
20. April 2021 - 15.09

@Kemp: Sie scheinen zu den Radfahrer zu gehören , die das alleinige Recht, Wissen für sich gepachtet zu haben und auf Kosten der Allgemeinheit sich seine Vorteile abzusichern. Eben darum , ich auch keine der „ Clibbecher“ die als Lobby der Radfahrer ihre Vorteile absichern . Wieweit ihre Vorraussicht geht zeigt, wie ablehnend Sie gegenüber einer technischen Überprüfung , der Helmpflicht stehen. Die Helmpflicht schützt „ äer Bels“ und im Falle eines Sturzes der ohne Helm oft schwere Kopfverletzungen davonträgt, im Krankenhaus endet.Nach einer Studie haben 58 Prozent Radfahrer mit Helm schwere Unfälle ohne größere Verletzungen überstanden .Ohne Helm viele Unfälle tödlich, schweren Körperschäden ausgingen .Mit Helmpflicht ersparen Sie auch der Krankenkasse ,Allgemeinheit unnötige Kosten .Die jährliche , kostenpflichtige technische Überprüfung könnte im Fahrradgeschäft unter eines vereidigten Kontrollbeamten abgenommen werden. Als versierter Radfahrer müssten Sie wissen viele Fahrräder oft Mängel ( ihre Bremsen nutzen bedingt durch Witterung,zurückgelegter Distanz wohl nicht ab.Bei hydraulischen Bremsen muss mehrmals im Jahr das Hydrauliköl kontrolliert, nachgefüllt werden, Scheibenbremsen wenigstens eine Kontrolle pro Jahr )aufweisen. Der radelnde „ Jemp“ im täglichen Alltagsverkehr lieber auf die rücksichtslosen Autofahrer hinweist als seine Bremsen jährlich ersetzen, kontrollieren zulassen.

Philippe
20. April 2021 - 14.53

@Blücher Ech fueren all Dag, op Sonn, Reen oder Schnéi berufflech mam Vëlo (28 km). Vill Leit kënnten dat och maachen, op mannst fir eng Deelstreck, et muss ee just motivéiert sinn. Ech wéilt näischt aneschters méi. An d’sportlech Aktivitéit ass och scho gemaach. Et deed richteg gutt! Betreff. Kontroll: nees staatlech Instanze schafen, ouni Wertgewënn fir d’Sociétéit. Mir hu geschwënn all d’Scheewercher beim Staat ënnerbruecht. An des Käschte si sans rapport mam annuellen Invest a Vëlosinfrastrukturen. Gleeft mer dat. @Kemp: Wourunner erkennt een een (Cyclo-)Turist an Holland? (hollännesche Witz)

J.C. Kemp
20. April 2021 - 13.49

@Blücher, oder sollte ich Adlerauge sagen: Sie bringen es also fertig, so im Vorbeifahren Räder mit 'erheblichen tech. Mängel[n]' festzustellen. Super Augen muss man da sagen! Und dann verlangen Sie eine jährliche technische Kontrolle, wohl in einer der grossen Kontrollstationen? Demnach müssten beispielsweise Nur-Radfahrer aus Wiltz, Echtenach oder zB Eischen sich jährlich per Rad auf den Weg zu einer diesen Stationen machen und wieder zurückfahren. Lustiger Gedanke. Demnach muss dann ein Netz von speziellen Kontrollstationen aufgebaut werden, mit dazugehörender Ausrüstung und Personal. Sie wissen ja sicher auch, dass das nicht einmal von Rädern mit 50cc-Hilfsmotor gefordert wird. Und, nirgendwo in Europa besteht Helmpflicht, sogar nicht in den beiden Hauptfahrradnationen DK und NL.

j.trierweiler
20. April 2021 - 13.28

D'Foto ass e puer honnert Meter ënnert dem Eyschen Denkmal zu Briedemes. Des Rastplaaz ass op där sécherster Plaaz tëschent Hëtter Millen a Briedemes Richtung Süden, also där aner Seit. Wann ee vun desem Punkt Richtung Norden fiert, ass no 300 Meter och eng super Rastplaaz op där eenzeg sécherer Plaaz op deser Seit. D'Ponts&Chaussées hun dat intelligent gemach. Wou ass de Problem? Ze liddereg fir 300 Meter weider ze fueren? Ze ontalentéiert fir eng Stroossekaart ze liesen? Wat nach? Ech sichen verzweifelt no Spuren vun Intelligenz an deser "complainte".

Blücher
20. April 2021 - 10.43

@Philippe: Ich fahre mindestens dreimal pro Woche mit dem Rad , Sommer wie Winter und habe augenblicklich über 7000 km in zwei Jahren erreicht. Ich will aber nicht der Steuerzahler mein Hobby, meine Freizeitaktivität finanziert, will auch nicht die Menschen genötigt werden das Fahrrad zu benutzen . Fahrradfahrer bleibt Freizeitaktivität , die meisten Bürger müssen das Auto , ÖT benutzen (haben nicht wie der „ Staadter“ kurze Anfahrtswege ) und sollte es bleiben und trotzdem fordere ich Helmpflicht, technische Überprüfung der Fahrräder) mir genügend Fahrradkaskadeure , Fahrräder mit erheblichen tech.Mängel begegnet sind)wie auch zur Finanzierung der Radwege eine Fahrradsteuer.

Philippe
20. April 2021 - 8.10

Et ass awer ëmmer nees erstaunlech, dass sech beim Thema vun der Opdeelung vum ëffentleche Mobilitéitsraum a virun Allem dem Vëlo di motoriséiert männlech Populatioun esou echaufféiere kann. Vu dass Iech @Blücher d'Staatsfinanzen esou um Häerze leie proposéieren ech iech, fir op ärem populisteschen Niveau ze bleiwen, eng méi effikass Solutioun: all ëffentlech a para-ëffentlech Beamten hätte jo an dësen Zäite solidaresch mat de Verléierer vun de Restriktiounen op den 13. Mount kënne verzichten. Ech kann iech et gäre virrechnen: dat ass ee Multiplel vum annuellen Invest a Vëloinfrastrukturen. Fuert Vëlo, @Blücher, dat deet iech gutt a baut Frust of.

Blücher
19. April 2021 - 5.29

Auch wenn diese Forderung der Umänderung nicht teuer sind , so stellen die Radfahrer trotz angespannter Finanzlage im Land , immer neue Forderungen an den Steuerzahler. Sich an den Kosten der Radfahrinstruktur durch die Einführung einer Radfahrsteuer scheint mir nur gerecht gegenüber Motorrad-,Autofahrer.Der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer wäre die Einführung der Fahrradhelmpflicht und eine jährliche technische Überprüfung der Fahrräder bei unseren technischen Kontrollinstanzen richtig.