Wallonien will kein Tempo 130

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Auf den Autobahnen in Belgien geht es relativ langsam voran – zumindest, wenn man sich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit hält. Die ist im Luxemburger Nachbarland nämlich auf 120 km/h begrenzt. Eine geringe Geschwindigkeit mit der die Belgier seit der Abkehr der Niederländer vom Tempo 120 in Mitteleuropa alleine stehen.

Aber die 120 könnte nicht mehr lange stehen – zumindest in Flandern. Belgiens Mobilitätsminister François Bellot hat angekündigt, dass die Höchstgeschwindigkeit auf bestimmten Abschnitten der Autobahnen auf 130 km/h erhöht werden kann. „Die Regionen sollen entscheiden können, auf welchen Abschnitten genau“, erklärte Bellot laut Brussels Times – und sucht sich ausgerechnet die E411 in der Provinz Luxemburg aus, um exemplarisch die Erhöhung des Tempolimits zu erklären.

Der Schnellstraße zwischen Brüssel und Longwy könne nämlich „Priorität“ bei der Neuevaluierung des Tempolimits eingeräumt werden, da dort besonders wenig Verkehr herrsche – und auch besonders selten Unfälle geschähe.

Veto aus Namur

Doch sein wallonisches Pendant Carlo Di Antonio macht Bellot einen Strich durch die Rechnung. Di Antonio sagte am Freitag, dass er kein Tempo 130 in der Wallonie will. „Das würde kein gutes Signal im Hinblick auf die Verkehrssicherheit senden“, sagte der Verkehrsminister der französischsprachigen Region im Süden des Landes. „Studien zeigen, dass Geschwindigkeit ein Faktor ist, der Unfälle begünstigt – und Unfälle vor allem schlimmer macht.“ Außerdem wären die meisten Belgier sowieso zehn km/h zu schnell. Die neue Höchstgeschwindigkeit würde diese Übertretungen trivialisieren.

Schützenhilfe bei seiner Ablehnung bekommt Di Antonio von unerwarteter Stelle. Ausgerechnet sein flandrischer Amtskollege Ben Weyts sprach sich ebenfalls gegen Tempo 130 aus. „Wenn wir die Höchstgeschwindigkeit erhöhen, werden wir auch die Zahl der Verkehrstoten erhöhen“, sagte Weyts.

Zwei der drei belgischen Regionen haben das Vorhaben also abgelehnt. Ob die dritte Region – der Großraum Brüssel – ein Interesse hat, auf den Stadtautobahnen das Tempolimit zu lockern, ist fraglich. Dennoch: François Bellot will seinen Plan durchziehen. „Wenn es keine Einigung gibt, wird niemand zum Tempo 130 gezwungen“, sagte er. Es gehe ihm lediglich darum, den Regionen die Möglichkeit zu eröffnen – das heiße nicht, das sie diese auch nutzen.

J.C. KEMP
24. Dezember 2017 - 9.17

Allerdengs, wann e brav mat 120 fiert, get e just net vu Camionën iwwerholl. DI dote Saach ass awer garantéiert, fir d'Vlaame rosen ze machen, déi hiererseits op de Landstroossen d'Vitess op 70 erofgesat hun. Wou kéime mer dann hi, wann déi eng dat génge mache, wat di aner machen? Da wiere mer dach net méi am Royaume de Belschick.

René Charles
23. Dezember 2017 - 23.52

Kann ët sin dass do een nët wees wéi ët op senge Stroossen sou leeft? Ech sin vun 2009 bis 2016 all Mount 2 x op Léck gefuer, meeschtens Freides oder Méindes. Do fiert alles mat 130 - 150 ouni iergendeen Probleem. Ech hun do, tëscht Januar an Dezember a bei all Wieder, nach --nie-- een Akzident gesin. Esou grujelech wéi hei owes em 18 Auer op der A6 Richtung Arel gefuer gët gesäit een do net.

Histoire Belge
23. Dezember 2017 - 22.46

François Bellot ist der einzige der Hirn zeigt und beweist dass er es auch noch gebrauchen kann.