Corona-EpidemieVirologe Claude Muller hält Lockerungen dank Impfungen für berechtigt

Corona-Epidemie / Virologe Claude Muller hält Lockerungen dank Impfungen für berechtigt
Mit dem herannahenden Sommer wird dem Horeca-Bereich etwas Perspektive aufgezeigt Foto: Herbert Becker/Editpress

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Virologe Claude Muller zeigt sich angesichts der angekündigten Lockerungen der Regierung recht optimistisch – aber nur, weil die Impfkampagne erste Fortschritte verzeichne. Über die Ausgangssperre gehen die Meinungen Muller zufolge auseinander, freuen tue er sich aber für den Horeca-Bereich.

Für Claude Muller,  Virologe am „Luxembourg Institute of Health“ (LIH), kommen die angekündigten Lockerungen der Regierung keineswegs zu früh. „Die relevanten Parameter deuten alle einen Rückgang an und die Impfkampagne bringt erste Resultate hervor. Ich bin deshalb recht optimistisch, was die Lockerungen anbelangt“, sagt Muller im Gespräch mit dem Tageblatt.

Prof. Dr. Claude Muller ist Virologe am „Luxembourg Institute of Health“
Prof. Dr. Claude Muller ist Virologe am „Luxembourg Institute of Health“ Foto: Philippe Reuters/Revue

Auch die Verschiebung der Ausgangssperre auf Mitternacht kann Muller verstehen, wenn es denn dem Horeca-Sektor erlaube, besser zu funktionieren. Den Lockerungen in Sport und Kultur sieht der Luxemburger Pandemie-Experte ebenfalls entspannt entgegen. „Wenn die aufgeführten Zahlen stimmen und es infizieren sich nur 3,1 Prozent bei Freizeitaktivitäten“, sieht der Virologe kein Problem mit den Lockerungen der Maßnahmen. Personen, die sich sportlich betätigen, seien meistens gesundheitlich weniger vorbelastet, meint Muller.

Neben den Lockerungen kommentiert der Virologe im Gespräch mit dem Tageblatt auch die täglichen Corona-Zahlen. „Es wäre wichtig, zu wissen, wie viele junge Menschen im Vergleich zur Herbstwelle auf den Intensivstationen liegen“, sagt Muller. Auch wünsche er sich Klarheit im Hinblick auf die Krankenhaus-Zahlen. Es reiche nicht mehr, nur die Zahlen der Krankenhausaufenthalte zu nennen, auch die täglichen Hospitalisierungen und Entlassungen sollten transparenter aufgeführt werden.

Zudem fordert Muller, die Virusvariante aller hospitalisierten Patienten zu sequenzieren. „Nur so lässt sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Virusvariante und der Schwere des Krankheitsverlaufs feststellen“, sagt Muller.

d'Boufermamm
7. Mai 2021 - 19.50

Was dieser Virologe nicht alles erzählt, was nicht schon bekannt wäre!