MamerSchulcampus Capellen wird erweitert

Mamer / Schulcampus Capellen wird erweitert
Das neue Gebäude fügt sich harmonisch in den bestehenden Schulcampus ein Grafik: ©Jim Clemes Associates

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Capellen erhält eine neue Schule mit integrierter „Maison relais“. Das hat der Gemeinderat von Mamer am Montagabend einstimmig beschlossen. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 15,5 Millionen Euro.

Der Schulcampus in Capellen wurde erst 2015 eröffnet, doch das starke Bevölkerungswachstum (am 31.12.2023 lebten 2.370 Menschen in der Ortschaft, 2020 waren es erst 1.986) macht es nötig, die Schulstrukturen dementsprechend anzupassen. Im Bereich des aktuellen Schulgartens nahe dem alten Pfarrhaus und der Kirche wird nun ein weiteres Schulhaus gebaut. Falls alles nach Plan läuft, soll dieses im September 2027 seine Türen öffnen.

Die neue Schule soll auf insgesamt 1.600 Quadratmetern, verteilt auf drei Stockwerke, Platz für 210 Kinder des fünften und sechsten Schuljahrs bieten. Die acht Klassenräume und die Aktivitätsräume – in dem Gebäude wird auch eine „Maison relais“ untergebracht – werden auf die beiden oberen Stockwerke verteilt sein, im Erdgeschoss werden sich zwei Speisesäle befinden. Wie aus der Projektbeschreibung hervorgeht, erklärt sich die spezielle amorphe Form des Gebäudes, das nicht rund und nicht eckig sein wird, durch die Enge des vorhandenen Platzes. Die Fassade des Erdgeschosses wird mit den gleichen Ziegelsteinen versehen wie die bereits vorhandenen Schulgebäude, sodass das neue Gebäude einen klaren Bezug zu den „alten“ erhält.

Die Projektplaner von „Jim Clemes Associates“ streben eine hohe Ökobilanz an. Konkret wollen sie eine Gold -Zertifizierung für das Gebäude erhalten, die zweithöchste Norm der „Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen“. Ermöglicht werden soll dies u.a. durch die Verwendung von ökologischen Baumaterialien, eine Fotovoltaikanlage und eine Zisterne zur Speicherung des Regenwassers.

Nicht alles ist machbar

Nicht alle ursprünglichen Wünsche der Gemeinde konnten allerdings in dem nun vorliegenden Projekt mit berücksichtigt werden. Der ursprüngliche Plan, das angrenzende alte „Paschtoueschhaus“ in das Projekt miteinzubeziehen, sei leider nicht umsetzbar gewesen, sagte Bürgermeister Luc Feller am Montagabend im Gemeinderat. Seit dem neuen Denkmalschutzgesetz von 2022 gilt, wenn ein Haus geschützt ist, der Schutzstatuts nicht mehr wie vorher nur für außen, sondern auch für innen, erklärte uns der Erste Schöffe Roger Negri (LSAP). Im Haus gebe es eine alte Treppe, die erhalten bleiben muss, aber nicht ins Konzept der Schule passte, also habe man den Plan fallengelassen.

Nicht umsetzbar ist auch der ursprüngliche Wunsch nach einer Fassade aus Holz. Da das neue Gebäude zu nah an den bereits auf dem Campus befindlichen Gebäuden stehen wird, sei eine Holzfassade aus Brandschutzgründen nicht machbar, erklärte Architekt Jim Clemes. So soll im Fall eines Feuers ein eventueller Brandüberschlag vermieden werden.

Ein Wunsch der Kommune wäre auch, vor der Schule auf der Arloner Straße eine Tempo-30-Zone einzurichten. Bereits vor Jahren habe man einen dementsprechenden Antrag gestellt, sagt Roger Negri, die Gemeinde habe aber nie eine Antwort darauf erhalten. „Der damalige Mobilitätsminister François Bausch wollte uns wohl keine negative Antwort geben, wir wissen aber, dass die Straßenbauverwaltung nicht ganz warm dafür ist, eine solche Zone auf der dicht befahrenen Arloner Straße (Nationalstraße 6) einzurichten. Aber wir werden am Ball bleiben und den Antrag noch einmal stellen.“

Das am Montagabend vorgestellte Projekt und der Kostenvoranschlag über 15,5 Millionen Euro wurden einstimmig vom Gemeinderat angenommen. Der Baubeginn des neuen Gebäudes ist für Beginn des kommenden Jahres geplant.