WetterSchauerwetter, doch Temperaturen könnten rasant steigen

Wetter / Schauerwetter, doch Temperaturen könnten rasant steigen
Liegestühle, Sonne … Ein Bild, an das man sich glatt dran gewöhnen könnte! Foto: dpa/Andreas Arnold

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In Sachen Saharastaub wurde nicht zu viel versprochen: In der Nacht zu Samstag legte sich eine große Staubwolke über Mitteleuropa. Am frühen Morgen machten sich die Ablagerungen sehr gut an Gegenständen, vor allem aber Autos, bemerkbar. Noch sind wir den Saharastaub nicht gänzlich los, aber schon bald könnte ein anderes Thema größere Wellen in der europäischen Wetterwelt schlagen.

„Tiefdruckstraße“ verläuft westlich von uns

In der neuen Wetterwoche werden wir den Regen immer noch nicht los. Grund dafür sind kleine Tiefdruckgebiete, die am Rande eines größeren Tiefdruckkomplexes über die westlichen Teile Europas hinwegziehen. Auch wir in Luxemburg geraten immer wieder in den Einflussbereich dieser, Schauerwetter und einige kleine Regengebiete sind die Folge. In der zweiten Wochenhälfte könnte uns mit Glück eine Besserung bevorstehen: Die Regenwahrscheinlichkeit wäre zwar nicht null, doch es hätte einen größeren Unterschied zur Folge. Die Tageshöchsttemperaturen werden sich bis Donnerstag zwischen 10 und 16 °C einpendeln, zum Wochenende wird es dann durch mögliche Werte von über 20 °C sehr interessant.

Wettermodelle rechnen in Richtung 30 °C für Mitteleuropa

Es handelt sich dabei nicht um einen verspäteten Aprilscherz: Trotz des sehr wechselhaften Wetters aus den letzten Tagen und Wochen, welches uns sogar noch einmal einzelne Schneeflocken brachte, stehen in den Wettermodellen nun Szenarien mit mehr als 25 °C, teils sogar 30 °C, über Mitteleuropa zur Option. Wichtig ist aber, dies noch nicht als Vorhersage aufzufassen. In den folgenden Zeilen wird erläutert, wie die momentanen Berechnungen zu interpretieren sind.

Dieser abrupte Anstieg der Temperaturen hätten wir einem stärkeren Tief zu verdanken, welches am Freitag von den Azoren her in Richtung Großbritannien wandert. Wie jedes Tief in der Nordhemisphäre dreht auch dieses gegen den Uhrzeigersinn und schaufelt somit eine richtige Wärmeblase nach Mitteleuropa. Ein Hoch, welches zu diesem Zeitpunkt über Italien läge, fungiert als „Unterstützung“ der Warmluftzufuhr, da es im Uhrzeigersinn rotiert. Luxemburg und andere Teile Mitteleuropas würden auf diesem Wege also unter eine sehr warme Strömung geraten, die für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich wäre.

Sollten die Berechnungen nicht großartig ändern, dann wären am Samstag voraussichtlich Höchstwerte von 28 bis 30 °C in Teilen von Baden-Württemberg und Bayern zu erwarten. Auch im Nordosten sowie Nordwesten Deutschlands könnte man 25 °C messen, ähnlich auch in den Niederlanden und Belgien. Je nach Modell könnten die Temperaturen in Zentralfrankreich auf bis zu 30 °C steigen, im äußersten Südwesten darüber. In Luxemburg wären, Stand aktuell, 20 bis 24 °C als realistisch zu betrachten.

Warum wird jetzt schon darüber berichtet, obwohl es noch einige Tage bis zum Wochenende sind?

Dies ist eine berechtigte Frage – es ist allerdings ungewöhnlich, dass sich die Modelle so weit vor dem möglichen Eintreffen der Wetterlage so einig sind. Aber trotzdem: Erst mal noch mit Vorsicht genießen. Käme es allerdings so, dann würden vielerorts Rekorde fallen: So früh im April war es seit Messbeginn noch nie so warm.

Ist das Thema Saharastaub durch?

Ab Mittwoch wird kaum noch etwas davon in Luxemburg vorhanden sein, doch durch die mögliche (sehr) warme Strömung aus südlichen Richtungen könnte es eine weitere Staubwolke nach Europa schaffen. Aktuelle Berechnungen sehen ab dem späteren Samstagabend wieder eine sehr hohe Konzentration an Saharastaub über unseren Köpfen, die möglicherweise einige Tage anhalten könnte.