VerteidigungNeue Waffenmesse soll für mehr Lieferungen in die Ukraine sorgen

Verteidigung / Neue Waffenmesse soll für mehr Lieferungen in die Ukraine sorgen
Die Ukraine ist auf massive militärische Unterstützung unter anderem aus den EU-Staaten angewiesen, damit das Land eine Chance hat, sich gegen die russischen Invasionstruppen zu behaupten Foto: Anatolii Stepanov/AFP

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Die Europäische Union will weiter aufrüsten – für die Ukraine, aber auch mit der Ukraine und sogar in dem von Russland attackierten Land selbst. Dies sagte EU-Chefdiplomat Josep Borrell am Montag bei einer Rüstungskonferenz in Brüssel. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba forderte gar eine europäische „Kriegswirtschaft“.

„Wenn wir den Frieden in der EU erhalten wollen, müssen wir zu einer Kriegswirtschaft und -industrie übergehen“, so Kuleba in einer Videobotschaft. Er rief zudem zu mehr Investitionen in ukrainische Waffenschmieden auf. Die EU-Staaten müssten entweder die Verteidigung seines Landes finanzieren – oder selbst „liefern, liefern, liefern“.

Es ist das erste Mal, dass sich die EU so massiv in die Aufrüstung eines nicht verbündeten Drittstaats einbinden lässt (die Ukraine ist noch kein Mitglied). Es ist auch das erste Mal, dass das „Rüstungsforum“ in Europa stattfindet. Die ersten beiden Waffenmessen zugunsten der Ukraine waren in Kiew und Washington abgehalten worden.

Das dritte Treffen in Brüssel war nach Angaben der EU ein voller Erfolg: Mehr als 140 Rüstungsfirmen aus 25 EU-Ländern seien gekommen, um die Ukraine militärisch auszurüsten. „Wir haben die industriellen Kapazitäten, und wir haben das Geld“, erklärte Borrell. Nun gehe es darum, „mehr und schneller“ Waffen zu produzieren.

Bisher liegt die EU weit hinter ihren eigenen Zielen zurück. So hatte sie der Ukraine bis März eine Million Artilleriegeschosse versprochen – geliefert wurde nur etwa die Hälfte. Um die Produktion anzukurbeln, hat die EU-Kommission im März eine eigene Rüstungsstrategie vorgelegt und Geld aus dem EU-Budget reserviert. Allerdings dürften die bis 2027 vorgesehenen 1,5 Milliarden Euro kaum reichen, um den Nachholbedarf zu decken. Der zuständige Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton räumte dies am Montag offen ein. „Wir wissen, dass es nicht genug ist“, sagte der Franzose. Doch ein Anfang sei gemacht; die EU und die Ukraine hätten bei der Rüstungszusammenarbeit ein „neues Kapitel“ aufgeschlagen.

Enorme Nachfrage nach Waffen und Munition

Das Ziel sei es, die ukrainische Rüstungsindustrie zu einem „integralen Bestandteil“ des europäischen Verteidigungssektors zu machen, betonte Breton. Schon jetzt sorgt die enorme Nachfrage nach Waffen und Munition dafür, dass große Waffenschmieden wie Rheinmetall ihre Produktion immer mehr auf die Ukraine ausrichten.

Man sei bereits „der wichtigste rüstungsindustrielle Partner des Landes bei seinem Abwehrkampf gegen die russische Aggression“, brüstet sich der Düsseldorfer Konzern. Im laufenden Jahr will Rheinmetall der Ukraine nach eigenen Angaben „Hunderttausende“ Granaten liefern – finanziert aus Mitteln der EU.

Unterstützt wird die Aufrüstung unter anderem vom deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sei jetzt auch, „Rüstungsindustrieminister“ zu sein, erklärte Habeck Ende April in Berlin. Ähnliche Stimmen kommen aus Paris. Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu drohte der Industrie zuletzt sogar mit Beschlagnahmung, falls sie nicht schneller Waffen produziere.

Phil
7. Mai 2024 - 20.11

@goelff Ihr friedensliebender Demokrat im Kreml wird nicht viel Arbeit mit Europa haben. Europa macht den Job selbst und schafft sich ab.

Harry
7. Mai 2024 - 13.29

Europa ist tief in den Bankrott gerutscht, Korruption ist dominant mit diesen Kriegstreibern, nur weiter so,dann wird's Europa bald nicht mehr geben, Politik hat seit Jahren alles verpennt,nur dummes arrogantes Gelaaber wird dem Bürger vorgegaukelt.

goelff jean-pierre
7. Mai 2024 - 8.48

...nee,Mr.Luxmann,wenn Europa nicht sehr bald erwacht,dann übernimmt der grosse,friedensliebende Demokrat im Kreml das Kommando!

luxmann
6. Mai 2024 - 21.23

Haben die blaugelben inzwischen das kommando in europa uebernommen und diktieren wo es militaerisch langgeht?