Tischtennis„Neie Wand“: Gruppierung will die Spitze des nationalen Verbandes übernehmen

Tischtennis / „Neie Wand“: Gruppierung will die Spitze des nationalen Verbandes übernehmen
Der „Neie Wand“ will bald den luxemburgischen Tischtennis-Verband übernehmen und Nachfolger von André Hartmann (rechts) werden Collage: Tageblatt-Grafik

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Seit 1998 ist André Hartmann an der Spitze des luxemburgischen Tischtennis-Verbandes. Bei der Wahl, die am 8. Mai in Düdelingen stattfinden wird, wird der 69-Jährige erneut antreten. Dann wird er sich jedoch einer neuen Gruppierung stellen müssen: Der „Neie Wand“ will den Verband übernehmen und neue Ideen mitbringen: Sie wollen die FLTT verjüngen, das ganze Tischtennis in Luxemburg einfacher sowie moderner machen und so die Sportart vorantreiben.

Das Verb „stürzen“ klingt für ein Mitglied der Gruppierung „Neie Wand“ zu brutal. „Nein, es geht eher darum, frischen Wind in den Verband zu bringen“, sagt das Mitglied im Gespräch mit dem Tageblatt. „Wir wollen den Verband nicht stürzen. Aber wir wollen für frische Ideen sorgen.“ Die Mission der Gruppe ist es, sich bei der Wahl am 8. Mai in Düdelingen durchzusetzen und an die Spitze des luxemburgischen Tischtennis-Verbandes zu kommen.

Doch die Situation scheint nicht ganz so einfach: Seit 1998 ist DP-Politiker André Hartmann Präsident und hat ein ganzes Team im Verband. Im RTL-Podcast „Drëtt Hallschent“ sollte Hartmann im Oktober 2022 folgenden Satz vervollständigen: „Dieses Mandat an der Spitze der FLTT ist …“. Der 69-Jährige antwortete: „Mein letztes.“ Auch beim FLTT-Kongress 2022 in Wasserbillig bestätigte Hartmann diese Aussage vor den Vertretern der Vereine. Aus diesen Gründen hatte sich eine Gruppe von Leuten gebildet, „denen Tischtennis in Luxemburg am Herzen liegt, um diesen Aufgabenbereich übernehmen zu können“. Mittlerweile hat Hartmann seine Entscheidung, nicht mehr kandidieren zu wollen, aber zurückgenommen. Über das „Bulletin d’information officiel“ (BIO) hat er angekündigt, erneut mit seiner ganzen Mannschaft zur Wahl anzutreten.

Der „Neie Wand“ will jedoch an seinen Ideen festhalten und möchte sich zum Kongress am 8. Mai in Düdelingen der Wahl stellen. „Ich will nicht sagen, dass der aktuelle Verband eine schlechte Arbeit geleistet hat“, sagt ein Vertreter der Gruppierung. „Wir sind auch eventuell dazu bereit, mit den Jüngeren des Verbandes zusammenzuarbeiten. Wir wollen frischen Wind in den Verband hineinbringen. Neue Ideen, Spielraum für Kreativität lassen. Das ist alles schwer möglich mit Leuten, die bereits über 25 Jahre für die FLTT arbeiten.“

Anonymität wird bald aufgedeckt

Aktuell möchte die Gruppe, die aus neun Leuten aus acht verschiedenen Vereinen Luxemburgs besteht, noch anonym bleiben. „Weil wir noch als ganze Gruppe auftreten möchten, die die Interessen aller Vereine vertritt“, sagt das Mitglied der Gruppe. „Wir sind geografisch gut verteilt. Wir haben Mitglieder aus Klubs aus dem Norden, Westen, Osten und Süden. Das ist uns wichtig. So bringt niemand nur die Interessen seines Vereins durch. Es geht wirklich darum, den luxemburgischen Tischtennis weiterzubringen.“ Auf Facebook hat die Gruppe mittlerweile eine Seite erstellt, auf der sie in nächster Zeit auch ihre Namen öffentlich machen will. Spätestens, wenn sie zur Wahl antreten, wird die Anonymität hinfällig.

Die Gruppierung ist allerdings bereit, mit dem aktuellen Verband zusammenzuarbeiten. Gespräche mit der aktuellen Spitze des Verbandes gab es schon. „Es hat nicht den Eindruck gemacht, dass sie mit uns zusammenarbeiten wollen“, sagt ein Vertreter. „Wir stellen aber eine ganze Mannschaft. Das bedeutet: wenn sie nicht bereit sind, mit uns in den Dialog zu treten, dann können wir alle Positionen im Verband besetzen.“

Der „Neie Wand“ will in Zukunft mehr den Nerv der Zeit treffen. „Die ganzen Regeln, vieles ist einfach unübersichtlich. Jedes Jahr gibt es neue Regeln. Vereinsvertreter sind müde davon, ganze Bücher zu lesen. Es gibt so viele Spielsysteme. Wir wollen alles vereinfachen, einen besseren Überblick zu verschaffen. Es geht uns einfach darum, den luxemburgischen Tischtennis voranzubringen.“