WetterNach Kaltfront am Dienstag baut sich Hochdruck auf

Wetter / Nach Kaltfront am Dienstag baut sich Hochdruck auf
In Ohlsbach im Rheintal wurden am Samstag 30,1 Grad gemessen Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

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Wir erleben derzeit überdurchschnittliche Temperaturen, besonders bei unseren Nachbarn hat es für neue Dekadenrekorde gereicht. Am Dienstag bekommen wir es kurzzeitig mit einem markanten Temperatursturz zu tun, doch der Frühling hat in Richtung Wochenende schon wieder eine Lösung parat.

Die frühesten 30 °C jemals in Deutschland

Rückblickend auf das Wochenende kommt man nicht an den 30,1 °C vorbei, die in Ohlsbach in Baden-Württemberg gemessen wurden. So früh im Jahr gab es seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881 noch nie eine so hohe Temperatur. Deutlicher wird das Ausmaß, wenn man sich zusätzlich den höchsten Tiefstwert ansieht, der jemals in Biarritz, ganz im Südwesten Frankreichs, gemessen wurde. Das Quecksilber fiel mit 22,5 °C nicht sehr weit ab und pulverisiert seinen alten Rekord um ganze 3 °C.

In Luxemburg stiegen die Temperaturen am Samstag auf ein Maximum von 25,1 °C, das an der Kachelmannwetter-Station in Wasserbillig – es war also ein erster meteorologischer Sommertag, und das am 6. April! Allerdings war dies nicht der früheste Sommertag bisher: Schon am 31. März 2021 gab es in Wasserbillig genau 27 °C, gefolgt von Ettelbrück mit 26,3 °C, Mersch mit 25,9 °C, Remerschen mit 25,6 °C, Küntzig mit 25,4 °C, Oberkorn mit 25,3 °C, Stadbredimus mit 25,2 °C und Godbringen sowie Remich mit genau 25 °C.

Wäre der Einfluss des Saharastaubs dieses Mal nicht so markant gewesen, dann hätte ein größeres Potenzial der Luftmasse ausgeschöpft werden können.

Temperatursturz am Dienstag, doch der Regen hält sich zurück

Von hier geht es nicht schnurstracks auf den Sommer zu, es gibt noch einige Hürden zu bewältigen. Eine davon ist ein Kaltfrontdurchgang in der Nacht zu Dienstag, durch diesen es am Dienstag selbst an die 10 °C kälter werden wird als an den Vortagen. 9 bis 13 Grad wird das Thermometer anzeigen, bevor es zögerlich wieder wärmer wird. Am Mittwoch sollen es 11 bis 14 Grad werden, ab dem Donnerstag schaffen wir es auch langsam wieder auf über 15 °C. Für das Wochenende sehen die Modelle einen weiteren Temperaturanstieg, Werte bis um 23 °C scheinen derzeit sehr realistisch zu sein.

Trotz kurzzeitig einknickender Temperaturen sind in dieser Woche niedrigere Niederschlagsmengen zu erwarten. Der meiste Niederschlag wurde/wird für die Nacht auf den Dienstag berechnet, ein einzelnes Gewitter kann auch mal mit dabei sein. Am Dienstag kann es noch bis in den Nachmittag hinein gebietsweise zu leichten Schauern kommen, bevor dann die Sonne übernimmt. Von Mittwoch bis Sonntag sollte es meist trocken bleiben, da sich von Südwesteuropa her ein Hochdruckgebiet in unsere Richtung ausbreitet. Die meisten Niederschläge werden also umgeleitet und schaffen es nur in Ausnahmefällen nach Luxemburg.

Bis zum Wochenende sollen, akkumuliert, noch zwischen 4 und 8 l/m² zusammenkommen. Da es aber zu spontanen, kleineren Änderungen kommen könnte, ist dies eher als Momentaufnahme zu betrachten.

Kleiner Blick über den Tellerrand

Spannend wird es ab der nächsten Woche Montag: Während das amerikanische Wettermodell GFS einen Kaltfronteinbruch von Nordwesten her berechnet, und damit auch vorübergehend wieder niedrigere Temperaturen (ähnlich wie am Dienstag dieser Woche), „spinnt“ das europäische Modell ECMWF etwas rum und will am Dienstag in einer Woche letzte Schneeschauer nicht gänzlich ausschließen, was sehr schwer vorzustellen wäre. Deswegen darf man gespannt sein, wie sich die Modelle im Endeffekt entscheiden werden.