Cliärrwer Wäistrooss„Miseler Way of Life am Éislek“

Cliärrwer Wäistrooss / „Miseler Way of Life am Éislek“
Gruß nach Hause: „Uns geht’s gerade gut hier ...“ Fotos: Herbert Becker

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„Miseler Way of Life“ im Ösling

Am Wochenende hatte die „Union commerciale et artisanale de Clervaux“ zur 2. Auflage ihres Wein-Straßenfestes „Cliärrwer Wäistrooss“ eingeladen. Besser konnten die Veranstalter es nicht treffen, denn der Frühling zeigte sich an beiden Tagen von seiner angenehmeren Seite als in den vergangenen Wochen.

Gerne trinkt man ja sein Glas Moselwein oder Crémant auf einer Terrasse an der Mosel oder in der Vinothek beim Winzer. Für die Bewohner des Landes aus dem hohen Norden bedeutet das aber eine gefühlte Tagesreise und deshalb hat sich der Clerfer Geschäftsverband im vergangenen Jahr dazu entschlossen, die Moselwinzer einzuladen, um bei einem Wein-Straßenfest in der Fußgängerzone ihre Erzeugnisse zu präsentieren. So geschehen dann am Wochenende bei der zweiten Auflage der „Cliärrwer Wäistrooss“.

Schon am frühen Samstagnachmittag zeigte sich die Fußgängerzone in der malerischen Kantonshauptstadt sehr belebt, die Frühlingssonne erwärmte Körper und Seele, ein perfektes Szenario also für ein Glas Moselwein oder prickelnde Perlen. Nun scheinen die Bewohner der nördlichen Kantone ja erfahrungsgemäß eher einem Glas Bier zuzusprechen – einen Stand mit der beliebten Hopfenkaltschale gab’s dann auch auf dem Marktplatz –, jedoch das Gros der Besucher, darunter zahlreiche Touristen und Tagesgäste aus dem benachbarten Belgien, aber auch aus den Niederlanden, bevorzugten die von sieben innovativen Winzerbetrieben der Luxemburger Mosel angepriesenen und zur Verkostung bereitstehenden Erzeugnisse aus ihren Weinkellern.

 Mit im Boot bei der zweiten Auflage waren „Paul’s Winery“, „Molling Wines“, „Benoît & Claude“, „Domaine Sunnen-Hoffmann“, „Domaine Häremillen“, „Winery Jeff Konsbrück“ sowie „Domaine 64“. Jeff Konsbrück, Vizepräsident der Luxemburger Privatwinzervereinigung, war schon bei der Premiere im vergangenen Jahr im Norden mit dabei. „Wir schätzen das sehr, dass der örtliche Geschäftsverband dieses Event lanciert hat, um die Promotion der heimischen Weine und Crémants ins Schaufenster zu stellen, und leisten daher gerne unseren Beitrag zu dieser Initiative“, bemerkt der Winemaker bei unserem Besuch.

Alte Reben – junges Weingut

Am Stand von Bob Molling und seiner Partnerin Esther wird gerade Französisch gesprochen. Bob erklärt einem interessierten Gast gerade seinen Erst-Wein mit Namen „Roots“. Der Name ist Programm, erfahren wir auf Nachfrage. Bob hat 2019 die Parzellen seiner Großeltern im Raum Remerschen, die diese vor mehr als 50 Jahren dort gepflanzt hatten, wiederbelebt. Passion und Herzblut zeichnen für seine Erzeugnisse und geben Zeugnis davon, dass hier ein „junger Wilder“ am Start ist. Aus dem gleichen Holz geschnitzt ist Paul Zahlen von „Paul’s Winery“, der ebenfalls nach einem Generationsübersprung die Weinberge seiner Großeltern bewirtschaftet und dabei auf biologischen Weinanbau setzt. Für seine Bemühungen wird er im kommenden Jahr auch das begehrte Label „Biological Winemaker“ erhalten.

Fazit des Wochenendes: Veranstalter, teilnehmende Winzer und nicht zuletzt die zahlreichen Besucher an den beiden Tagen zeigten sich mehr als zufrieden.

By the way: Als Weinliebhaber und „Kind von der Mosel“ nimmt man dann auch gerne einmal 105 Kilometer (one-way) auf sich, um ein gutes Glas von der Mosel zu trinken. Cool war’s!

Hier lässt sich’s aushalten bei einem guten Glas und herzerwärmender Sonne
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Der Crémant genießt auch im hohen Norden ein hohes Ansehen
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