Künstliche Intelligenz aus Luxemburg schreibt „Ode an Dubai“

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AIVA, eine in Luxemburg ansässige Künstliche Intelligenz (KI), hat ein neues Musikstück komponiert – das teilt jedenfalls Vincent Barreau mit, einer der Erfinder und Programmierer von AIVA (die in der Luxemburger Kulturszene schon für einigen Wirbel gesorgt hat). Bei der „Ode an Dubai“, die in Zusammenarbeit mit dem Kongresszentrum Dubai World Trade Center entstand, handele es sich um das „weltweit erste AI-generierte Musikstück, das einer Stadt gewidmet“ sei.

Um der KI das komponieren beizubringen, ist sie zunächst mit den Noten von mehr als 30.000 symphonischen Werken gefüttert worden. Durch den Einsatz neuronaler Netzwerke durchsuchte die Software die Noten dann nach Mustern, um daraus mathematische Regeln zu entwerfen, wie ein symphonisches Werk aufzubauen ist.

Science-Fiction-Fans werden vielleicht etwas enttäuscht sein: AIVA kommt, anders als im Symbolbild für diesen Artikel, nicht als Androide in Menschenform daher, sondern läuft auf einem zwar gut ausgebauten, letztlich aber ganz handelsüblichen Computer (Foto).

AIVAs „Götterfunke“

„Das für Dubai geschriebene Stück sollte von westlicher klassischer Musik inspiriert sein und dabei besonders von einigen der größten Hymnen, die je geschrieben wurden“, erklären die AIVA-Macher.

Daraus dürfte sich auch die Tatsache erklären, dass in der Ode an Dubai die „Europahymne“ Freude schöner Götterfunken als kurzes, aber deutliches Zitat herauszuhören ist.

„Um dies zu erreichen, lehren wir die KI auch, zu verstehen, was jede Partitur emotional einzigartig macht.“ Dazu wurden die Noten, mit denen AIVA gefüttert wurde, in mehr als 20 Kategorien klassifiziert – um etwa Stimmungen, Notendichte, den Stil oder die musikalische Epoche mitzuteilen. Durch diese Daten könne die Künstliche Intelligenz quasi das grundsätzliche Erbgut der musikalischen Sprache erschaffen. Das ermögliche ihr letztendlich, ein Stück zu schreiben, das festgelegten Anforderungen entspricht, erklären die AIVA-Macher.

Langfristiges Ziel ist der Einsatz von KI etwa in Computerspielen: Während bisher dort lange, aber doch sich wiederholende Loops vorherrschend sind, könnte das Gameplay bald mit spezieller Musik untermalt werden, die sich dynamisch dem gerade Erlebten anpasst.

Auch die YouTuberin Taryn Southern hat zusammen mit AIVA einen Song aufgenommen (hier gibt es einen Link zu Spotify/Apple Music). Zusammen mit der KI Amper hat die technikbegeisterte Dame bereits den Song Lifesupport komponiert. Das 3D-Video soll man sich am besten mit einer Virtual-Reality-Brille ansehen: