Verkehrschaos am Donnerstag„Jemand hätte entscheiden müssen, dass der Busbetrieb im ganzen Land eingestellt wird“

Verkehrschaos am Donnerstag / „Jemand hätte entscheiden müssen, dass der Busbetrieb im ganzen Land eingestellt wird“
An der place de Stalingrad in Esch warteten am Morgen einige Fahrgäste vergeblich auf den Bus Foto: Editpress/Cédric Feyereisen

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Théo Schickes, der Präsident der Personalvertretung beim Verkehrssyndikat TICE, kritisiert im Gespräch mit dem Tageblatt die fehlenden Anweisungen des Transportministeriums für den Donnerstag. Außerdem fordert er eine komplette Winterreifenpflicht für Busse.

„Ich kann nicht verstehen, dass vom Transportministerium keine Direktive gekommen ist“, sagt Schickes dem Tageblatt im Gespräch. Der TICE hatte am Donnerstagmorgen wegen des Schnees den Busbetrieb von zehn Linien eingestellt. Auch in Luxemburg-Stadt waren Busse und Tram für eine bestimmte Zeit nicht gefahren. Schickes kritisiert, dass viele Privatunternehmer trotz der gefährlichen Bedingungen weitergefahren seien. „Da stelle ich mir Fragen“, sagt er.

Schickes kann das Nicht-Handeln der Regierung nicht verstehen: „Die Konditionen waren bekannt, überall wurde gemeldet, dass es nicht vorangeht.“ Für ihn hätte entschieden werden müssen, dass der Busbetrieb im ganzen Land eingestellt werde, sagt er. Das Tageblatt hat am Donnerstag mehrmals versucht, dazu eine Stellungnahme vom „Haut-Commissariat à la protection nationale“ zu erhalten. Leider konnte niemand erreicht werden. 

Die Warnung für den Mittwoch lobt Schickes aber. Am Dienstagabend hatte die Krisenzelle der Regierung roten Glatteis-Alarm für Mittwoch ausgerufen. Deswegen seien weniger Menschen unterwegs gewesen – und es habe weniger Probleme auf den Straßen gegeben, sagt Schickes. Anders am Donnerstag: „Da war ziemlich viel Chaos auf den Straßen, unter anderem auch wegen des Glatteises, das sich noch unter dem Schnee befand.“ Deswegen seien die Busse teilweise überhaupt nicht vorangekommen. 

Nur für Antriebsachsen gilt Winterreifenpflicht

Viele Busse seien steckengeblieben, weil die Straßen nicht geräumt waren. „Auch hatten verschiedene Gemeinden kein Salz mehr zur Verfügung, da wurde dann nicht gestreut“, sagt Schickes. Zeitweise habe das TICE deswegen 90 Prozent seines Busbetriebs eingestellt. Und das, obwohl alle Busse komplett mit Winterreifen ausgestattet seien.

Das sei nicht überall der Fall. Denn: Laut Polizei schrieben die Vorschriften bei Bussen nur an den Antriebsachsen Winterreifen vor. „Unsere Busse sind aber alle überall mit Winterreifen ausgestattet“, sagt Théo Schickes. Seit Jahren benutze das TICE außerdem „die besten Reifen auf dem Markt“ und kontrolliere diese kontinuierlich. „Für uns steht die Sicherheit im Vordergrund, vom Fahrer wie von den Kunden.“

Schickes betont: An dieser Stelle solle nicht gespart werden. Denn der Bremsweg verlängere sich, wenn auf der Vorderachse Sommerreifen aufgezogen seien. Und das sei nicht ungefährlich: „Wenn ein Bus nicht zum Stehen kommt, dann haben wir ein Problem.“ Winterreifen an allen Achsen seien ein Kostenfaktor für Busunternehmen –, aber da werde in seinen Augen an der falschen Stelle gespart. „Es würde Sinn ergeben, bei Bussen überall eine Winterreifenpflicht einzuführen“, sagt Schickes.

Motolouis
21. Januar 2024 - 9.26

Ein cleveres Männchen dieser Herr Schickes. Das Nicht-Handeln der Regierung. Was für ein Unsinn. Warum haben die verbleibenden 10% des TICE den Betrieb denn nicht eingestellt?

jean-pierre.goelff
19. Januar 2024 - 20.09

....waat ass daat alles komplizeïert bei iëch,hei,zu Reims,do huët et ganz einfach geheescht,dass weder Bussen nach Tram fuêren,bis haut den Muërgen,an jiddereen haat daat matkrit,an daat ass tiptop gewiëscht!

Ich vermisse Ihn auch?
19. Januar 2024 - 15.12

Unter Bausch wäre der Schnee Zuhause geblieben, nicht wahr Herr Schickes