Händler, Ritter und Gaukler unterhalten in grandioser Kulisse beim Viandener Mittelalterfest

Händler, Ritter und Gaukler unterhalten in grandioser Kulisse beim Viandener Mittelalterfest

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Die Burg Vianden ist zweifelsfrei eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Land. Wenn im Sommer das alljährliche Mittelalterfest die alten Gemäuer mit Leben füllt, zieht es Scharen von Besuchern aus nah und fern in das beschauliche Städtchen an der Our.

Von unserem Korrespondenten Bernard Pfeiffer

Bis zu 2.000 Besucher am Tag, an den Wochenenden leicht das Doppelte, verzeichnen die Organisatoren des Mittelalterfestes in Vianden. Das Ritterfest hat sich mittlerweile zu einem jährlichen Fixpunkt auf der Burg Vianden etabliert.

Das Mittelalterfest in Vianden findet noch bis Sonntag täglich von 11 bis 19 Uhr statt. Die Kasse schließt um 18 Uhr. Am Sonntag, 5. August, findet von 18 bis 19 Uhr das große Finale statt. Am Wochenende ist ein Buspendeldienst von den P&R-Parkplätzen eingerichtet.
Weitere Infos unter: www.castle-vianden.lu

Mehr als 100 Mitwirkende bieten den Besuchern über neun Tage einen Einblick in das Leben und Treiben im Mittelalter. Händler und Handwerker bieten ihre Waren an, Ritter kämpfen um die Angebetete, Musiker und Gaukler unterhalten das Publikum. Besonders Kinder kommen auf ihre Kosten. Sie können hier wieder Spiele entdecken, die in unserer digitalisierten Welt in Vergessenheit geraten sind. Wo kann man sonst schon riesige Seifenblasen fabrizieren, mit Pfeil und Bogen schießen oder dem Schmied dabei zuschauen, wenn er das glühende Eisen bearbeitet?

Sehr beliebt sind auch die vielen Darbietungen und Shows, die während der täglichen Öffnungszeiten von 11 bis 19 Uhr stattfinden. Fechtkämpfer, Fahnenschwinger, Falkner, Musikanten, Tänzerinnen, Ritter und Gaukler bieten dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm.

Und wenn man dann hungrig und durstig vom Zuschauen und Treiben ist, gibt es in der historischen Burgschenke Gerichte, Grillspezialitäten, Brotfladen und Gebäck sowie Met, Sekt, Wein, Bier und Apfelsaft zur Stärkung.

 


Die Burganlage

Von René Hoffmann

Die Burg Vianden wurde vom 11. bis 14. Jahrhundert auf den Fundamenten eines zwischen 360 und 450 nach Christus erbauten römischen Kastells und eines karolingischen Refugiums gebaut. Sie ist eine der größten Residenzen der romanischen und gotischen Zeit in Europa. Bis zum 15. Jahrhundert war sie der Wohnsitz der Grafen von Vianden, die Verbindungen zum deutschen Kaiserhof pflegten. 1417 gingen die Grafschaft und das Schloss an das deutsche Haus Nassau. Dieses verleibte sich 1530 ebenfalls das französische Fürstentum Oranien ein.

Die Kapelle, der kleine und der große Pallas, die bemerkenswertesten Räume des Schlosses, wurden Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut. Der „Jüliche Bau“ westlich des großen Pallas besteht heute nicht mehr. Der Bau geht aber auf den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück. Der „Nassauer Bau“ wurde indes erst Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. 1820 verkaufte König Wilhelm I. der Niederlande dem Prinz von Oranien-Nassau das Schloss, das anschließend in seine Einzelteile zerlegt wurde, bis nur noch Ruinen übrig waren. 1890 dann kaufte Großherzog Adolf das Bauwerk und wollte es restaurieren. Dies kam aber nie zustande.

Nachdem der Staat die Burg dann im Jahr 1977 übernahm, wurde sie komplett restauriert.