Handball„Das Kollektiv gewinnt“: Die Reaktionen und besten Fotos des Escher Pokalsiegs

Handball / „Das Kollektiv gewinnt“: Die Reaktionen und besten Fotos des Escher Pokalsiegs
Ognjen Jokic wurde im Finale gegen seinen Ex-Klub zum MVP gewählt Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Viel spannender hätte das Pokalendspiel nicht verlaufen können. „Es war ein Match auf hohem spielerischem und taktischem Niveau. Eine Werbung für den Luxemburger Handball“, stellte FLH-Präsident Dr. Romain Schockmel am Samstagabend zufrieden fest. So fielen die Reaktionen danach aus.

Die Red Boys und der HB Esch lieferten sich im Finale während 70 Minuten ein Duell auf Augenhöhe. Am Ende durfte der (noch) amtierende Landesmeister jubeln. Nicht zuletzt dank Ognjen Jokic. Wie bereits im Halbfinale gegen Düdelingen netzte der 32-Jährige neunmal ein und avancierte mit dem letzten Treffer 14 Sekunden vor Schluss der Verlängerung zum Matchwinner. Im ersten Durchgang lief es noch nicht rund gegen seine früheren Mannschaftskollegen. Jokic haderte mit sich selbst. „In der Halbzeitpause habe ich mich auf der Toilette in Frage gestellt.“ Mit dem bekannten Erfolg. „Nach der Pause konnte ich meiner Mannschaft helfen.“ Pikant an der Geschichte ist, dass Jokic in der letzten Saison noch mit den Red Boys gegen Esch nach einer denkwürdigen Partie (35:33 nach Verlängerung und Siebenmeterschießen) den Pokal gewann. „Ich habe mir vorher gesagt, keine Emotionen aufkommen zu lassen. Das fällt mir heute nach solch einem Spiel aber schwer.“

Adrian Stot war die Anspannung nach dem nervenaufreibenden Spiel anzusehen. Schweißgebadet hob der Coach des HB Esch die kollektive Teamleistung seiner Spieler hervor. „Das Kollektiv gewinnt. Jeder einzelne Spieler hat seinen Teil dazu beigetragen. Unser Geheimnis des Erfolgs ist der absolute Wille, bis zur letzten Minute zu kämpfen.“ Dass nach dem schweren Halbfinale zwei Tage zuvor vielleicht die Kräfte schwinden würden, war für Stot kein Thema. „Ich hatte keine Zweifel daran, dass die Spieler über die Distanz gehen.“ Für den Escher Coach, der die Mannschaft erst im vergangenen Sommer übernommen hatte, ist es zugleich der erste und letzte Titel mit dem HBE. Er wird nach der Saison in Esch aufhören.

Sein Gegenüber Nikola Malesevic sprach von „mehreren Details“, die am Ende den Ausschlag gaben. „Wir ließen zu viele Bälle am Kreis liegen. Unsere Torhüter hatten nicht ihren besten Abend erwischt und wenn dann die Siebenmeter nicht reingehen, wird es schwer.“ Der Red-Boys-Coach bedauerte auch, dass es sein Team in der „Money-time“ zu sehr mit der Brechstange versuchte. Roman Becvar war die Enttäuschung nach dem knapp verpassten Pokal-Hattrick anzusehen. „Es fällt unglaublich schwer, Worte zu finden. Am Ende haben die Escher weniger Fehler gemacht. Uns fehlte auch das nötige Quäntchen Glück. So ist Pokal.“ Filip Bonic schlug in dieselbe Kerbe wie sein Kapitän. „Es ist einfach schade. Der dritte Pokalsieg hintereinander wäre eine große Sache für den Verein gewesen.“ Der Linksaußen überragte mit Toren oft aus unmöglichem Winkel. Seine eigene Leistung war nur ein schwacher Trost. „Ich hätte lieber null Tore geschossen und gewonnen. Gratulation aber an den Handball Esch und an Ognjen Jokic.“

Zwei Escher Eigengewächse mit großem Anteil

Mit Kenan Hadrovic und Bob Kirsch drückten zwei Escher Eigengewächse dem Finale nicht unwesentlich ihren Stempel auf. Hadrovic entschärfte u.a. vier Siebenmeter. „Ist es Glück oder Können? Keine Ahnung“, stapelte der 23-Jährige mitten im Jubeltrubel tief. „Vor einiger Zeit hätte ich nicht daran geglaubt, meinen Anteil zum Pokalsieg beizutragen.“ Bob Kirsch strahlte derweil über das ganze Gesicht. Der 19-Jährige agierte als „piston“ in vorgezogener Abwehrposition und ärgerte damit die Differdinger. „Wie schon gegen Düdelingen sollte ich mit meinen langen Armen dazwischengehen.“ Drei blitzsaubere Tore aus dem Rückraum rundeten seine Leistung ab. „Das Selbstvertrauen habe ich in der U21 geholt.“ Mit der Escher U21 gewann Kirsch zuletzt den Meistertitel.

Der überglückliche Christian Bock konnte es kaum fassen. Der Escher Klubvorsitzende hatte ein traumatisches Szenario wie im Vorjahr befürchtet. „Ich hatte Angst von einem Remake.“ Der Sieg und die damit verbundene solide Defensivleistung von Kohn und Co. ließen sich aber erklären, so Bock. „Martin Muller nimmt regelmäßig am Training teil. Er ist immer noch kaum aufzuhalten und der perfekte Gegenspieler für die Abwehrleute.“