Gründung der Luxemburger Weltraumagentur: „Das All ist cool“

Gründung der Luxemburger Weltraumagentur: „Das All ist cool“

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Seit Mittwoch besitzt Luxemburg eine eigene Weltraumagentur. Die Luxembourg Space Agency (LSA) wird in Zukunft das Geschäft mit dem Weltraum koordinieren.

Wenn alles klappt, dann hat das Großherzogtum in ein paar Jahrzehnten neben der Landwirtschaft, der Industrie und dem Dienstleistungssektor einen weiteren, vierten Motor, der die luxemburgische Wirtschaft antreibt.

Am Mittwoch wurde mit der Gründung der Luxembourg Space Agency (LSA) der nächste „wichtige Schritt“ in diese Richtung gemacht, wie der zuständige Minister Etienne Schneider meinte. Die an das Wirtschaftsministerium angegliederte LSA soll kein Konkurrent der ESA, der Europäischen Weltraumorganisation, sein. Im Gegensatz zu dieser will die LSA „keine wissenschaftlichen Experimente“ finanzieren. Wenn eines Tages eine LSA-Sonde auf einem fernen Himmelskörper landet, dann sollte diese Mission Gewinn abwerfen.

New Space

„Wir wollen das New Space nach Luxemburg bringen“, so Schneider. Luxemburg solle „mehr Raum im Weltraum“ einnehmen. Mit der Schaffung des luxemburgischen Weltraumgesetzes ist das legale Fundament bereits gelegt.

Doch ein Gesetz allein macht noch keinen neuen Sektor aus. Vor allem wenn er, laut Minister, in ein paar Jahren oder Jahrzehnten die gleiche Bedeutung wie der Finanzsektor für Luxemburg haben soll. Mit der SES ist bereits ein großer Player in Luxemburg beheimatet. „Zwei Prozent seines BIP erwirtschaftet Luxemburg schon im Weltraum“, so Schneider. Er glaubt, dass es in zehn Jahren schon fünf Prozent sein werden.

Im Wettlauf mit anderen Nationen, die auch auf das All schielen, steht das Großherzogtum sehr gut da, nicht nur wegen der 200 Millionen Euro, die der Staat bereitgestellt hat. Nach den USA ist es das zweite Land überhaupt, das ein solches Gesetz hat. „Es ist wie mit den Weltmeeren“, erklärte Schneider. „Auch wenn der Ozean niemandem gehört, ist es erlaubt, darin zu fischen.“

Mit dem Gesetz schaffte es Etienne Schneider, bisher 20 Space-Start-ups nach Luxemburg zu locken. „150 haben ihr Interesse bereits bekundet, davon stehen 15 kurz davor, eine Entscheidung zu treffen.“ Am 27. September werde er drei neue Unternehmen vorstellen, die sich für Luxemburg entschieden haben. „Die Nachfrage ist enorm“, so der Minister.

Das luxemburgische New Space ist zwar noch ein zartes Pflänzchen, es wächst allerdings schnell. Mit der Gründung der LSA gibt es nun eine zentrale Anlaufstelle für alle Beteiligten. Erster CEO wird Marc Serres sein. Unter seiner Führung soll die LSA ein Ökosystem erstellen, aus dem möglichst viele erfolgreiche Firmen hervorgehen sollen.

Wissenschaft

Zu den Aufgaben gehören neben dem Rühren der Werbetrommel und der Bereitstellung von Kapital auch die Entwicklung der personellen Ressourcen. „In allen Bereichen werden Wissenschaftler und Techniker gebraucht“, so Marc Serres. Der Weltraumsektor sei zwar nicht der einzige mit Fachkräftemangel, er strahle aber eine ganz besondere Faszination aus. „Das All ist cool“, meinte der CEO. Es gehe auch darum, das Interesse für wissenschaftliche Berufe zu wecken und die Studenten für solche zu begeistern.

Studienabgänger, die einen Wissenschafts-Bachelor in der Tasche haben, können sich ab September 2019 bei der Uni.lu für den neuen Space-Master einschreiben, der am Mittwoch ebenfalls vorgestellt wurde. Der neue Uni-Rektor Stéphane Pallage erklärte die Details. Während drei Semestern stehen „Weltraum“ und „Unternehmertum“ auf dem Studienplan. „Das vierte Semester ist ein Praktikum in einem Unternehmen“, so Pallage. „Ein Sprungbrett in die Arbeitswelt.“

Yves Elsen, Präsident der Universität, zeigte sich erfreut darüber, dass die Bildungseinrichtung „ihren Teil beitragen“ kann. Die Entscheidung für die Schaffung dieses neuen Studienganges sei einstimmig gewesen. New Space sei ein Zukunftsthema; in diesem Bezug gratulierte er auch dem Minister für die Schaffung der LSA.

Im Hinblick auf die anstehenden Wahlen meinte Schneider, dass „Luxemburgisch nun die offizielle Sprache des Weltraums“ sei. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die luxemburgische Weltraum-Saga auch nach dem Wahltermin weitergehen werde. Seinem etwaigen Nachfolger werde er einen Sektor hinterlassen, der nun „sauber aufgestellt“ sei.


100 Millionen schwerer Weltraumfonds

Die Schaffung eines alternativen Investmentfonds, der sich dem New Space widmet, wird eine der ersten Aufgaben der neu gegründeten Luxembourg Space Agency sein.
Das Startkapital soll rund 100 Millionen Euro betragen, der Staat steuert davon 30-40 Millionen bei. Diese werden aus dem 200 Millionen schweren Space-Budget entnommen, mit dem im Jahr 2016 die SpaceResources-Initiative ausgestattet wurde.

„30-40 Millionen wurden schon ausgegeben“, rechnete Wirtschaftsminister Etienne Schneider vor. Weitere 30-40 Millionen Euro fließen nun in den noch zu gründenden Investmentfonds. Was mit dem Rest geschehen wird, scheint Etienne Schneider auch schon zu ahnen.

Der Staat wird also nicht alleine für das gesamte Fondsvolumen aufkommen. „Der Rest werden private Investoren beitragen“, so Schneider. „Vor allem solche, die gezielt ins New Space investieren.“

Wenn einige dieser Investitionen Erfolg haben werden, das Fondsvolumen wächst und weiteres Kapital anzieht, könnte es eines Tages die von Schneider gewünschte Größe von einer Milliarde Euro erreichen.


 

Danielle
13. September 2018 - 18.32

Gët ët da keng aner Alternativen?

Danielle
13. September 2018 - 18.30

Und jetzt auch noch ihren ganzen Dreck im All abladen wollen, die Parasiten!

Thibault
13. September 2018 - 14.57

Komm mir gi léiwer eisen 1800 Hobbybaueren déi Suen, da kënnen se nach méi Mëllech maachen déi keen drénkt, amplaz an d‘Zukunft z‘investéieren.

René Charles
13. September 2018 - 14.35

Sou wollt ech och lo grad äntweren.

Al Leluja
13. September 2018 - 13.05

Wissen Sie was das kostet? Od der das Wert ist.

Al Leluja
13. September 2018 - 12.28

Das All ist Cool, wir müssen neuen Lebensraum schaffen für die Reichen die die Welt ausgebeutet haben und nur Armut und Terror hinterlassen haben.

Grober J-P.
13. September 2018 - 11.10

Luxemburger Weltraumgesetz? Versteh nur noch Bahnhof. Der Rest der Welt hat sich an die Gesetze zu halten? Wenn die Gelder aufgebraucht sind, wird die Blase platzen und Etienne wird zum Mond geschossen.

Jeck Hyde
13. September 2018 - 11.05

Wann dat Ganzt net esou traureg wär kënnt een driwer lachen.

roger wohlfart
13. September 2018 - 9.39

Das All ist cool, aber hier unten gibt es noch sehr viel zu tun!

Wilfred
13. September 2018 - 9.26

Höchste Zeit dass gewählt wird Luxemburg hat schon 120 000 000 Mit Diem Wahnsinn verloren