Coronavirus762 Impfdurchbrüche gab es bisher in Luxemburg – was das für Geimpfte bedeutet

Coronavirus / 762 Impfdurchbrüche gab es bisher in Luxemburg – was das für Geimpfte bedeutet
 Symbolfoto: AP/dpa/Jefferson Bernardes

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Trotz vollständiger Impfung haben sich einige Luxemburger mit dem Coronavirus infiziert und einige davon mussten sogar ins Krankenhaus. Das belegen Informationen der „Santé“, die das Tageblatt erst nach mehreren Anfragen erhielt. Dr. Gérard Schockmel, Facharzt für Infektionskrankheiten, verrät im Tageblatt-Interview, warum die Impfung allein nicht immer ausreicht, um einen Krankenhausaufenthalt zu verhindern.

Geimpft, geschützt und nie mehr Corona? Ganz so einfach lief es nicht für alle Luxemburger, die sich mit einem der üblichen Covid-19-Impfstoffe immunisieren ließen. 762 Einwohner Luxemburgs sind in dem Zeitraum vom Januar bis zum 17. August nach einem vollständigen Impfschema positiv auf das Coronavirus getestet worden. 652 davon sogar nach Ablauf der 14 Tage, die das Vakzin braucht, um seine Wirkung zu entfalten. 

Laut den „Santé“-Daten sollen sich insgesamt 2.863 Einwohner nach Erhalt einer ersten Dosis mit dem Coronavirus infiziert haben. Darunter waren 1.218 Einwohner betroffen in einem Zeitraum von mindestens 14 Tagen nach ihrer Erstdosis bis weniger als 14 Tage nach ihrer Zweitdosis.

Abgesehen davon enthält der neue Corona-Wochenrückblick der „Santé“ zu den Daten vom 9. bis 15. August eine bisher noch nicht dagewesene Statistik: den Impfstatus der Krankenhauspatienten in Luxemburg. Demnach sind fünf der 14 Covid-Patienten auf der Normalstation und einer der sechs Intensivstation-Patienten gegen das Coronavirus geimpft*. Der Altersdurchschnitt der Covid-Patienten in den Spitälern beträgt laut dem letzten Wochenrückblick 60 Jahre.

Entwicklung der Coronafälle mit Impfstatus
Entwicklung der Coronafälle mit Impfstatus Grafik: Santé

Ähnliche Tendenzen gibt es laut dem „Santé“-Bericht auch bei den positiv auf Corona getesteten Personen: Von insgesamt 295 positiven getesteten Menschen haben sich 71 trotz Impfung mit dem Virus angesteckt. Mit 24,1 Prozent entfällt also fast ein Viertel aller Neuinfektionen auf bereits Geimpfte. Wie ist es möglich, dass sich trotz Impfung so viele Menschen infizieren – und einige sogar im Krankenhaus landen?

„Die Impfung gibt den Anstoß“, sagt Dr. Gérard Schockmel, Facharzt für Infektionskrankheiten. Das Vakzin konfrontiere den Körper mit dem Spike-Protein*. Es „stimuliert unser Immunsystem, aber es sind wir selbst, die darauf reagieren müssen“, erklärt der Spezialist. Das Immunsystem müsse Antikörper und Immunzellen bilden und eine Immunantwort entwickeln. „Das kann die Impfung mir nicht abnehmen“, sagt Schockmel. Der Arzt führt das Beispiel einer Covid-Impfung bei einem Aids-Erkrankten an und sagt: „Den kann man impfen, wie man will, das nützt nichts.“ Der Erkrankte verfüge nämlich über kein funktionierendes Immunsystem.

Impfstoffe weniger wirksam gegen Delta-Variante

Zu der Frage, ob die zugelassenen Impfstoffe weniger wirksam gegen die derzeit in Luxemburg dominante „Delta“-Variante sind, sagt Schockmel: „Ja, das ist so.“ Das Ausmaß lasse sich allerdings nicht eindeutig einschätzen: „Je nach Studie kommen ganz andere Prozentsätze raus.“

Studien aus Großbritannien würden von einer Wirksamkeit von 88 Prozent vom Pfizer-Vakzin ausgehen. Eine israelische Studie habe jedoch mit einer Wirksamkeit von 54 Prozent ganz andere Resultate erzielt und würde damit absolut nicht mit jenen Ergebnissen anderer Forscher übereinstimmen. „Hier sind wir vielleicht bei 85 Prozent, um den Dreh“, schätzt der Spezialist die Wirksamkeit des Pfizer-Impfstoffs bei „Delta“ ein. Die Wahrscheinlichkeit, überhaupt Symptome zu entwickeln, sei demnach relativ gering. Bei schweren Symptomen sei sie sogar noch geringer, vorausgesetzt, man verfüge über ein intaktes Immunsystem. Bei den anderen Impfstoffen sehe es ähnlich aus.

Eine kürzlich veröffentlichte Oxford-Studie ergab, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe von Pfizer/Biontech sowie AstraZeneca gegen „Delta“-Verläufe mit oder ohne Symptome oder hoher Viruslast reduziert ist. Bei Menschen, die seit 14 Tagen oder länger durchgeimpft sind, wirkt der Pfizer-Impfstoff laut der Studie zu 80 Prozent. Bei AstraZeneca sei eine Wirksamkeit von 67 Prozent beobachtet worden.

Außerdem deuten die Ergebnisse der Studie darauf hin, dass die Viruslast der „Delta“-Mutation bei geimpften und ungeimpften Menschen ähnlich hoch ist. Dies könne sich „möglicherweise auf das Übertragungsrisiko auswirken“ – Geimpfte könnten demnach weiterhin andere Menschen anstecken. „Man hat schon den Eindruck, dass vielleicht die mRNA-Impfstoffe einen gewissen Vorteil haben“, sagt Schockmel. Die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna zählen zu den mRNA-Impfstoffen.

Corona-positiv, aber keine Covid-Erkrankung

„Das Problem bei der Impfung ist oft, dass jene, die sie am meisten brauchen, weil sie am anfälligsten sind, am wenigsten darauf ansprechen“, sagt Schockmel. Zu den anfälligen Personen gehören Menschen über 65 Jahre, Schwangere und Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern wie zum Beispiel Krebs oder einer Immunschwäche. Natürlich sollten anfällige Menschen trotzdem geimpft werden – das sei „immer einen Versuch wert“, meint Schockmel.

Der Experte verweist jedoch mit Nachdruck darauf, dass ein positiver Corona-Test nicht mit einer Covid-Erkrankung gleichzusetzen ist. Es gebe dabei drei Möglichkeiten: Hat man keine Symptome, „dann hat man auch kein Covid“. Covid zu haben, bedeute, Symptome zu haben und krank zu sein. Bei der zweiten Möglichkeit handele es sich um eine Erkrankung, die sich durch leichte Symptome wie etwa ein Kratzen im Hals bemerkbar mache. Nummer drei seien die schweren Verläufe mit starken Symptomen, die eine Behandlung bei einem Arzt oder im Krankenhaus nötig machen.

Ist die dritte Dosis notwendig?

Schockmel erklärt, dass eine dritte Impfdosis vor allem für gefährdete Menschen gedacht sei. So könnten sie ihre Chancen auf einen besseren Schutz steigern. Die gesamte Bevölkerung ein drittes Mal zu impfen, „wird im Moment nicht von der Wissenschaft unterstützt“. Die Politik presche da allerdings vor. „Das wird ein politischer Dominoeffekt“, meint der Experte. Eine dritte Dosis käme aktuell eher einer Vorsichtsmaßnahme gleich als einer Notwendigkeit.

Eine Infektion bei geimpften und nicht gefährdeten Menschen sei sogar „das beste Training für das Immunsystem, das es gibt“, sagt Schockmel. Diese Infektion komme einer dritten Impfung gleich oder sei sogar noch wirksamer. Die Impfung beruhe nämlich nur auf einem einzigen Protein – bei einer Infektion käme man allerdings mit sämtlichen Proteinen des Virus in Kontakt.

* Status „Geimpft“

Laut einer Pressesprecherin des Luxemburger Gesundheitsministeriums fallen all jene, die lediglich eine Impfdosis erhalten haben, noch in die Kategorie der Ungeimpften. Menschen werden in den Statistiken der „Santé“ als vollständig geimpft angeführt, sobald sie ihre zweite Dosis erhalten haben. Dabei gilt zu beachten, „dass es einige Zeit dauert, bis der Schutz einige Wochen nach der zweiten Dosis sein maximales Niveau erreicht“, schreibt die „World Health Organization“ (WHO). Aus den Daten der „Santé“ geht allerdings nicht hervor, wie lange die Hospitalisierten geimpft waren und wie weit deren Immunisierungsprozess bereits fortgeschritten war.

* Spike-Protein

„SARS-CoV-2 nutzt das sogenannte Spike-Protein, um an die Zellen anzudocken und die Aufnahme des Virus in die Zelle zu vermitteln. Das Coronavirus braucht daher das Spike-Protein, damit es eine Zelle befallen kann. Das Virus kann dann mit der Zellmembran verschmelzen und sein Erbgut ins Zellinnere entlassen. Antikörper können das Virus anhand des Spike-Proteins erkennen, daran binden und es so als Ziel für Immunzellen markieren.“ (Quelle: Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren)

de Prolet
26. August 2021 - 9.35

Hätte nicht gedacht, dass wir so viele Corona Experten hierzulande hätten.

grenzgegner
25. August 2021 - 9.16

In den USA sind 90% der Erkrankten ungeimpft. Natürlich helfen Impfungen, ist doch keine Frage. Und wenn sie "nur" einen schweren Krankheitsverlauf verhindern. Die im Verhältnis weitaus niedrigere Zahl von Erkrankten und Verstorbenen spricht doch wohl Bände.

Wieder Mann
22. August 2021 - 14.34

@Goebel: Nachtrag mit Bezug auf die Studien Israel , Großbritannien geht es darum dass eine Impfung vor Ansteckung , Verbreitung des Virus nicht zu 100 Prozent schützt . Dieses habe ich schon vor geraumer Zeit angesprochen, was Herr HTK bei mir immer in Zweifel gestellt hat. Die Zahlen in Prozenten eines Impf- Schutzes sind in vielen Medien publik gemacht worden. Nebenbei ich bin geimpft, kein Impfgegner doch das Verhältnis der Wahrheiten die Politik, Wirtschaft , Wissenschaft ,Impfkampagne bezweifele ich , man uns alles erzählen tut die Gesellschaft im Lot zuhalten. Ich trug durch meine NBC Ausbildung am Anfang direkt eine Maske , wie auch Handschuhe ( dies sehe ich auch durch die sehr ansteckende Delta Variante gerechtfertigt , zumal Zahlautomaten , Einkaufswagen ,…kontaminiert sein können)und noch immer hallen mir die Worte unseres Premierminister zur unwichtigen Maske nach .

Wieder Mann
22. August 2021 - 14.02

@Goebel: NTV: Diese Nebenwirkungen wurden in Artikel auf NTV / Tageblatt ) thematisiert.Herzprobleme treffen Männer ( August) Myokarditis bei Jugendlichen vor zwei Tagen, Menstruationsstörungen nach Impfung … ( Tageblatt) ,Hinweise auf Menstrationsstörungen ( Neue Westfälische) , Studie zur Fruchtbarkeit auf Jama Network veröffentlicht in diversen Medien kontrovers diskutiert ( Studie umstritten ( Frankfurter Rundschau) …..Bekanntlich wo Rauch ist Feuer .

Entre Nous
22. August 2021 - 13.17

@Gross Si aux States les 6ooo yankees vaccinés morts dans les 24 á 48h après leur piquouse ne s‘étaient pas fait vacciner pour leur bien , les 644 823 non vaccinés étaient morts quand même avec ou grâce à qui on sait ou ne sait pas. Le tout avec la toute petite différence qu’il y aurait 6000 vivants de plus aux Etats Unis, une paille ! Ceci dit, tout et chacun avait jusqu‘ici le droit de disposer librement de son corps,alors que maintenant en France question suicide organisé et toute cette sorte de chose, même les plus grands virologes, apprentis coronaistes sont en train de se casser la......les méninges, non ?

Frank Goebel
22. August 2021 - 13.14

Bitte verbreiten Sie keine Falschmeldungen. Belegen Sie besonders kontroverse Behauptungen mit Quellenangaben. (Einerseits schreiben Sie, man habe "die genauen Daten nicht offengelegt", dann aber, die Daten seien "erwiesen". Was denn jetzt?) Grüße aus der Redaktion

Wieder Mann
22. August 2021 - 12.47

@Hatfield: Manch Personen sagt man Wahrsagerei nach , aber was die Person angeht die Sie namentlich zitieren ist mit mir nicht identisch. Vielleicht hilft es Ihnen aus meinem Wortspiel den Namen aus Ihrer Glaskugel zu filtern. Übrigens was die Lobhudelei angeht, habe ich hinterfragt die Daten zur Impfung aus Israel, Großbritannien eine andere Sprache sprechen als die PR Maschinerie uns verspricht. Ebenfalls die Daten zu Myokarditis ( speziell bei Jugendlichen), das Abnehmen der Spermien bis zu Ejakulationsstörungen , Aussetzen der Menstruation bei RNA-Impfungen , wie auch bei den anderen Vakzinen die Schlaganfälle bis Nervenschädigungen wissenschaftlich erwiesen sind. Nur bisher man die genauen Daten nicht offengelegt.. Diese erwiesenen Daten hat die besagte Person H.. immer als Humbug abgetan. Lieber bin ich unbequem , stänkere wie Sie es meinen und stelle mir Fragen, hinterfrage und bilde mir selber eine Meinung als jeglichen vorgekauten Tobak zu schlucken.

Leila
22. August 2021 - 12.46

Da pflichte ich Hatfield voll bei! HTK hat seinen Teil dazu beigetragen, dass mir die Entscheidung mich impfen zu lassen leichter fiel, wahrscheinlich weil er wie ich gegen Astra war und seine Argumente bei mir auf fruchtbaren Boden fielen. Jetzt fühlen sich die Impfgegner bestätigt! Mich stört die Aussage, dass es einen Versuch wert ist. Auch wenn dem so ist, verstärkt es den Verdacht, Versuchskaninchen zu sein. Man braucht nicht sonderlich aufmerksam zu sein, um Scholer, Blücher, Wiedermann etc. als ein und die selbe Person zu identifizieren, na ja - wenn's schee macht...

yolande roef
22. August 2021 - 8.29

dat sin jo nemmen 0,001 % vun de geimpften

Hatfield
22. August 2021 - 8.19

@Scholer,(oder neuerdings Wieder Mann) Hören Sie doch mit Ihren bissigen Kommentaren auf! HTK hat immer sachlich argumentiert und zudem versucht, denen die bislang immer noch nicht verstanden haben, dass es NUR mit möglichst vielen Geimften einen Weg aus der Pandemie gibt, mit seinem Rat doch noch auf den richtigen Weg zu finden. Währenddessen Sie ununterbrochen stänkern und dabei, wie Sie so gerne schreiben, eine Lobhudelei auf den Humanismus abhalten, was ich aber als Schaumschlägerei abtue! Grüße Hatfield

Jimbo
22. August 2021 - 7.40

Souvill zur Impfung…. Impfen heescht net dass en de Virus net kann kreien, mee just dass evtl. e schweieren Verlaf verhënnert gett. A soulang een dei Geimpften >onkontrolleiert< mat deenen net Geimpften ronderem lafe leisst, (Koncert, Fouer etc), soulang gin et och weider Imfektiounen wou e net weess wou se hierkommen…

Gross
22. August 2021 - 0.23

@ Entre Nous Alors que dans les seuls Etats-Unis on déplore déja ,alors que les vaccins sont encore en phase 3, plus de 6000morts," Et les non-vaccinés ont 644.823 morts dans les euls Etats-Unis.

Nerini
21. August 2021 - 22.07

@Lilly / "Dës sin vum Gesondheetsministère vun Israel. Ech hun den Excel sheet" Dat ass eng Tabellekalkulatioun, nëmme Hirnien huelen dat als Datebank. X-Mol ass schonn eppes mat den Date schifgaange, wëll d'Leit keng Anung hunn.

Wieder Mann
21. August 2021 - 18.10

HTK ich vermisse Ihren Lobgesang , Geimpfte sich nicht infizieren, noch das Virus weitergegeben.

Entre Nous
21. August 2021 - 16.43

L‘essai d‘un nouveau médicament était toujours stoppé après quelques dizaines de morts au maximum. Alors que dans les seuls Etats-Unis on déplore déja ,alors que les vaccins sont encore en phase 3, plus de 6000morts, ( autres chiffres >40 000 ) dont 13% dans leds 24 et 19% dans les 48 heures suivant la vaccination, La pharmacoviligance VIGIBASE , située au Luxembourg n‘est d‘ailleurs pas accessible au public) Plus grave la suppostion, non vérifiable pour longtemps, grande vaccination enfants = grande stérilisation !

HTK
21. August 2021 - 16.28

Die Impfung schützt nicht zu 100% vor einer Infektion. Die Impfung kann einen schweren Krankheitsverlauf verhindern. Die Impfung verringert die Vermehrung der Viren im Körper und somit die Ansteckungsgefahr. Die Impfung sollte keine falsche Sicherheit vermitteln und die Geimpften sollten die Regeln weiterhin möglichst einhalten.

Lilly
21. August 2021 - 15.27

Pardon. An Israel waren vum 1.8.21 bis 15.8.21 96% vun de schwéiere Verleeft an der Klinik duebel geimpft

Lilly
21. August 2021 - 15.24

An Israel sin bis zu 90% vun de positiv getest Leit duebel geimpft AN GRAD ESOU VILL sin an der Klinik mat schwéierem Verlaf. Froe mech wou den Dr, Schockmel seng Donnéeën hir huet. Dës sin vum Gesondheetsministère vun Israel. Ech hun den Excel sheet

Horst
21. August 2021 - 12.51

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