20 Jahre Google: Ein Fenster in die digitale Welt

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Am Dienstag vor genau 20 Jahren wurde Google gegründet. Alles begann, als Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University eine Suchmaschine entwickelten.

Am Anfang stand ein Streit. „Wir fanden uns beide unausstehlich“, erinnerte sich Sergey Brin in einem Interview kurz vor dem Börsengang von Google im Jahr 2004. Die späteren Gründer des Unternehmens trafen im Sommer 1995 zum ersten Mal aufeinander, als Sergey Brin, Informatik-Student im zweiten Studienjahr, unentschlossenen Schulabgängern den Campus der Stanford University und die Innenstadt von San Francisco zeigte.

In dieser Gruppe befand sich auch Larry Page, der gerade seinen Bachelor in Ingenieurwissenschaften an der University of Michigan in der Tasche hatte und in Stanford einen Master machen wollte. Es sei keine Liebe auf den ersten Blick gewesen, als Brin die Gruppe durch die Straßen von San Francisco führte. Die beiden hätten ohne Ende debattiert und seien ständig aneinandergeraten. So soll es unter anderem unterschiedliche Ansichten zur Stadtplanung gegeben haben. „Er hatte eine starke Meinung zu vielen Themen“, erinnerte sich Larry Page. „Ich habe die auch gehabt.“ Sie hätten dennoch viel Zeit miteinander verbracht und sich gegenseitig geneckt. Dann war erst einmal Ruhe, die Wege der beiden trennten sich wieder.

Die Mutter aller Grafiken

Ein paar Monate später war Larry Page an der Stanford University immatrikuliert und suchte nach einem Thema für seine Doktorarbeit. Er hatte mehrere Ideen im Kopf, doch das aufkommende Internet zog ihn an. Er war von den mathematischen Eigenheiten des Netzes interessiert. Jeder Computer stellt ein Knotenpunkt dar, jeder Link eine Verbindung. Wenn man beides zusammensetzt und visualisiert, erhält man eine Grafik.

„Computerwissenschaftler lieben Grafiken“, so Page im Jahr 2004. Er sah im World Wide Web die Mutter aller Grafiken, die dazu auch noch rasend schnell wuchs. Er entschloss sich, tiefer in dieses Thema einzutauchen. Dabei fiel ihm auf, dass es sehr einfach war, den Links, die auf vielen Internetseiten zu finden waren, zu folgen. In die andere Richtung war dies nicht der Fall. Dies ließ Page keine Ruhe. Er dachte, dass es sehr nützlich sein könnte, wenn man wisse, wer bei wem was verlinkt. Daraus ging dann BackRub, ein Vorläufer von Google, hervor. Page wollte so Ordnung in das Internet bringen, das damals schon aus zehn Millionen Dokumenten und einer Unzahl von Links bestand.

Ein neuer Algorithmus

Diese Aufgabe war sehr komplex, Page brauchte Hilfe. Nun wurde er wieder auf den Studenten aufmerksam, der ihn damals so viele Nerven kostete. Sergey Brin hatte immer noch kein Thema gefunden, das ihn begeisterte, und bummelte an der Uni herum. Dem russisch-stämmigen Mathematiker gefiel das kalifornische Wetter so gut, dass er fast nur nicht-akademische Kurse belegte, wie z.B. Segeln, Schwimmen und Tauchen.

Als er wieder auf Page traf, war er von dessen Idee fasziniert. Sie taten sich zusammen und schafften den Durchbruch: einen neuen Algorithmus. Sie schufen ein Ranking-System, das Links aus vertrauensvollen Quellen einen besseren Wert zuschrieb als solchen aus anderen Quellen. Zusammen mit der Zahl der Verlinkungen konnten sie so ein Ranking der indexierten Internetseiten erstellen.

Populäre Seiten landeten ganz oben auf der Liste, weniger beliebte am unteren Ende. Als Page und Brin die ersten Suchanfragen starteten, bemerkten sie, dass das, was sie geschaffen hatten, Auswirkungen auf das gesamte Internet haben könnte. „Wir realisierten, dass wir ein Frage-Tool geschaffen hatten“, erinnerte sich Page. „Es spuckte ein gutes Ranking aus.“

Ein Tool, das immer besser werden sollte

Sie hatten die Suchmaschine zwar nicht erfunden – zu der Zeit nutzte man AltaVista oder Yahoo –, die Leistungsfähigkeit aber deutlich verbessert. „Die anderen Suchmaschinen beachteten nur den Seiteninhalt und nicht das andere Signal“, so Page. Doch wenn man PageRank nutzen würde, seien die Resultate präziser – auch wenn nur die Seitentitel zur Suche herangezogen werden.

Die Theorie versprach sogar, dass das Tool mit der Zeit immer besser werde. Da PageRank die Verlinkungen analysierte, würde sich die Qualität der Ergebnisse mit zunehmender Anzahl von Verlinkungen verbessern. Im Internet der späten 1990er-Jahre war dies der Fall. In der Folge arbeiteten die beiden Studenten an der Verbesserung der Suchmaschine. Sie bauten die Ganztext-Suche mit ein und fügten weitere Internetadressen zu ihrem Index hinzu. Doch dies verschlang enorme Ressourcen.

Stanford-Netz bricht ein

Das erste „Kapital“ von Google war erbettelt. So sollen die erste Festplatte und der Prozessor von zwei unterschiedlichen Quellen geliehen worden sein. Der aus diesen Teilen zusammengebaute Computer befand sich zunächst in Pages Studentenzimmer und wurde dann an das leistungsfähige Netzwerk der Stanford University angeschlossen. Da in Pages Zimmer nicht mehr viel Platz übrig war, diente Brins Bude als Programmierstube.

Die Suchmaschine wurde stetig verbessert – und bekannter. Gegen Ende des Jahres 1996 waren die Anfragen so zahlreich, dass die Internetverbindung der Universität endgültig zusammenbrach. Am 15. September 1997 wurde aus Google.stanford.edu dann endlich Google.com. Doch erst am 4. September 1998 wurde das Unternehmen gegründet und war seit Beginn ein Erfolg.


Google-Datenzentrum in Bissen

Alles begann mit einem Tweet von Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Am 6. Dezember 2016 traf er in San Francisco auf Google-Gründer Larry Page und sprach mit ihm über ein größeres Investitionsprojekt in Luxemburg. Im Sommer des vergangenen Jahres wurde es dann konkreter. Informationen von Radio 100,7 zufolge plane Google, eine Milliarde Euro für den Bau eines Rechenzentrums in Luxemburg auszugeben. Nur ein geeignetes Grundstück würde noch fehlen. Erst im Dezember 2017 wurde bekannt, dass der Konzern 33,7 Hektar Land in Bissen gekauft hatte.

Das Tageblatt sprach mit Etienne Schneider. Er meinte, dass für ihn persönlich dieser Vorgang das Ergebnis der Regierungspolitik in Richtung Diversifizierung der Wirtschaft insbesondere in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik sei. Luxemburg bleibe interessant und die Regierung habe die richtigen Entscheidungen getroffen. Doch nun liege der Ball nicht mehr beim Wirtschaftsministerium, „Google trifft die Entscheidungen“, so ein Sprecher des Ministeriums gestern gegenüber dem Tageblatt. „Aktuell laufen die Genehmigungsprozeduren mit der Gemeinde Bissen.“ Wenn die Baugenehmigung erst mal ausgestellt wurde, können die Bagger rollen.


Alles Google oder was? Eine Auswahl an Alternativen.

DuckDuckGo zeichnet sich durch besonderen Datenschutz aus. Die Suchmaschine sammelt und teilt nach deren Informationen keinerlei Daten ihrer Nutzer und trennt kommerzielle und informelle Suchergebnisse. Es ist also eine Alternative für alle, die Wert auf Privatsphäre legen.

Bei der Suchmaschine Bing handelt es sich um die Google-Alternative des Microsoft-Konzerns. Nach Google und dem chinesischen Baidu ist die Microsoft-Suchmaschine mit einem weltweiten Marktanteil von knappen zehn Prozent die am dritthäufigsten genutzte Suchmaschine.

Die französische Suchmaschine Qwant wirbt mit den strengen europäischen Datenschutzbestimmungen. Die Suchen sollen anonym sein, das Unternehmen soll keine Nutzerdaten speichern. Qwant finanziert sich – ähnlich wie Google – durch Werbeeinnahmen.

Yahoo gehört zu den Internet-Urgesteinen und wurde vor Google gegründet. Das Unternehmen war in den NSA-Datenskandal verwickelt. Später wurde bekannt, dass alle Yahoo-Konten gehackt worden seien. Dennoch schwören einige Nutzer auf diese Suchmaschine.

Das russisch-niederländische Unternehmen Yandex mit Sitz in Amsterdam bietet neben der Websuche noch andere Dienstleistungen an. Mit einem Marktanteil von knappen 60 Prozent ist es die meistgenutzte Suchmaschine Russlands.


„Man nennt dies Kapitalismus“

Google vermied mit Steuertricks wie dem „Double Irish With a Dutch Sandwich“ Steuerzahlungen in Milliardenhöhe. So soll der effektive Steuersatz in Europa während Jahren bei nur drei Prozent gelegen haben. „Man nennt dies Kapitalismus“, so die Erklärung des damaligen Google-Chairman Eric Schmidt, als er auf die Steuerpraktiken von Google angesprochen wurde.

Auch heute liegt der Steuersatz für Techunternehmen nach Kommissionsangaben im EU-Durchschnitt nur etwa bei der Hälfte des Steuersatzes, den alle anderen Unternehmen zahlen müssen. Dies soll nicht so bleiben. Die Europäische Union arbeitet daran, wie diese Firmen besteuert werden können. Da diese grenzüberschreitend arbeiten und die EU Schwierigkeiten hat, gemeinsame Regeln für die Unternehmensbesteuerung zu erstellen, kann die „Digitalsteuer“ noch auf sich warten lassen.


Milliardenstrafen der EU

„Google hat viele innovative Produkte“, so EU-Kommissarin Margrethe Vestager bei der Begründung der ersten Milliardenstrafe gegen Google. Im Jahr 2017 verhängte die Kommission eine Geldbuße in Höhe von 2,42 Milliarden Euro, weil Google seine „marktbeherrschende Stellung durch eine unzulässige Vorzugsbehandlung der eigenen Dienste“ missbrauchte. Ergebnisse von „Google Shopping“ wurden vor allen anderen angezeigt, die Klickzahlen der Konkurrenten gingen in der Folge um über 90 Prozent zurück.

Das sei nicht fair gewesen und habe die Milliardenstrafe gerechtfertigt, so Vestager. Im Juli dieses Jahres wurde die Kommission wieder aktiv. Diesmal fiel die Geldbuße von 4,34 Milliarden Euro deutlich höher aus. Bestraft wurden „illegale Praktiken bei Android-Mobilgeräten“. Herstellern von Smartphones und Mobilfunknetz-Betreibern wurden illegale Einschränkungen auferlegt.

„Durch diese Praktiken wurde Wettbewerbern von Google die Möglichkeit genommen, innovativ und konkurrenzfähig zu sein. Auch den europäischen Verbrauchern wurden somit die Vorteile eines wirksamen Wettbewerbs auf dem so wichtigen Markt für mobile Internetdienste verwehrt. Dies ist nach den EU-Kartellvorschriften rechtswidrig“, so Vestager. Die Milliardenstrafe aus dem Jahr 2016 hinterließ in der Bilanz von Google deutliche Spuren. Das erfolgsgewohnte Unternehmen musste im Jahr 2017 einen Gewinnrückgang von 34 Prozent verkraften.

fluppes
4. September 2018 - 14.10

Google soll mol de Leit hire Wëlle respektéieren: Ech hunn an der Lescht an och virdrun oftmools google ugeschriwwe fir eppes aus de Sichergebnisser eraus huelen ze loossen. Z.B. mäi Numm, Adress a meng Mailadress wou iergend een ouni meng Erlaabnis op seng Säit gesat huet. De Säitebedreiwer (deen een elo laut der neier Dateschutzgrondveruerdnung jo och net méi gewuer gëtt) reagéiert eventuell net, an dee soll een a verschiddene Fäll och vläicht léiwer net uschreiwe, well ee soss nach méiglecherweis vollgespamt gëtt. Et weess ee net mat vläicht wéi engem Kriminellen et een do ze dinn huet. De Provider äntwert net oder mécht och näischt. A google, jo, déi maachen an de meeschte Fäll, wann een déi als allerleschte Méiglechkeet kontaktéiert, och näischt. Laut hire Richtlinne besteet keng Noutwendegkeet, kritt een da matgedeelt, fir dat déi Saachen aus de Sichergebnësser verschwannen ze doen... Esou wäit zu google, dem Recht op Vergiessen, dem Respekt vun de Leit hirem Wëllen an zum Thema Dateschutz.