Kopf des TagesFahrradkurier Sébastien Cayotte in besonderer Mission

Kopf des Tages / Fahrradkurier Sébastien Cayotte in besonderer Mission
Sébastien Cayotte Foto: privat

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Sébastien Cayotte radelt für das Wohlergehen anderer

Er ist 25, eigentlich Grundschullehrer, vor allem aber bekannt dank seiner zahlreichen Solidaritätsaktionen. Seit fünf Jahren radelt Sébastien Cayotte unter dem Motto „Challenging for Smiles“ quer durch Europa, um so Geld für die Stiftung „Kriibskrank Kanner“ zu sammeln. Insgesamt hat der gebürtige Luxemburger mit französischen Wurzeln bei seinen Trips nun schon 11.000 Euro zusammengetragen. Sein Weg führte den Escher 2015 erstmals mit einem „Vël’oh“-Fahrrad von Luxemburg nach Paris, im Folgejahr dann nach Amsterdam und 2019 von zu Hause aus bis zum Kolosseum nach Rom.

Dies alles tut er in seiner Freizeit, denn eigentlich ist Sébastien auch beruflich voll in Fahrt. „Ich besitze ein Diplom als Grundschullehrer, das ich in Brüssel erhalten habe. Aktuell befinde ich mich auch weiterhin in meiner Unistadt an der ‚Université libre de Bruxelles’, wo ich gerade im ersten Jahr des Masterstudiengangs für Erziehungswissenschaften bin“, erzählt der 25-Jährige. Neben Studentenleben und Wohltätigkeitsaktionen jobbt Sébastien tagsüber als Grundschullehrer, abends steht dann Sport auf dem Programm: „Ich bin ebenfalls Schwimmtrainer in einem Brüsseler Verein, wo ich jeden Abend unterrichte. Am Tag arbeite ich neben meinen eigenen Kursen in Halbzeit als Lehrer einer Klasse im zweiten Schuljahr.“

Schon in den Tagen, als Sébastien selbst noch die Schulbank des Escher „Jongelycée“ drückte, war er daueraktiv. Fahrrad fahren, Schwimm-Meetings mit dem „Schwammclub Déifferdang“, Krafttraining – all dies kommt dem 25-Jährigen nun bei seinen Aktionen zugute.

Was den jungen Escher beim Sport aber wirklich begeistert, ist der soziale Aspekt, der sich hiermit verbinden lässt. Auf der Facebook-Seite von „Challenging for Smiles“ erklärt Sébastien locker: „Eines Tages bin ich für den guten Zweck auf einem Leihfahrrad von 30 Kilo von Luxemburg nach Paris gefahren … Seither bin ich süchtig nach Herausforderungen.“ Doch was nach Freizeitspaß aussieht, nimmt der 25-Jährige sehr ernst. Genau aus diesem Grund sitzt Sébastien auch während der aktuellen Corona-Krise tagtäglich im Sessel, um für das Wohl anderer zu radeln. Seine neueste Herausforderung lautet nun jedoch nicht mehr, möglichst viele Kilometer von einem Ort zum anderen zurückzulegen, sondern möglichst viele Einkäufe für Menschen zu erledigen, die zur Risikogruppe des Virus gehören.

Dass er sich mit seiner Hilfsaktion selbst in Gefahr bringt, tut der Escher ab: „Ich bevorzuge es, als junger, gesunder Mensch mit 25 aus dem Haus zu gehen, als dass Menschen dies tun müssen, die eigentlich viel gefährdeter sind als ich.“ Unterstützung erhält Sébastien bei all seinen Aktionen vor allem von seinen Eltern, die in Esch die Pâtisserie Gérard Cayotte betreiben. Wohin der Weg den Radler in Zukunft führen wird, bleibt derzeit offen. Solange die Krise aber andauert, bleibt Sébastien auf den Straßen in und um Esch unterwegs, denn genau hier wird er gerade gebraucht. 

Bintener-Foos Marie-Reine
29. März 2020 - 15.57

Gestern hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit,diesem engagierten,überaus netten jungen Mann zu begegnen und ich möchte ihm auf diesem Wege von ganzem Herzen „ DANKE“ sagen! Was Sébastien und mit ihm!, unzählige andere Jugendliche in diesen Zeiten der Angst und Hilflosigkeit für uns alle leisten, ist in Worten nicht auszudrücken und Ihnen gelten mein ganzer Respekt und meine Zuneigung! Wir, -die ältere Generation 60+ -, neigen dazu, liebend gerne von vergangenen Zeiten zu reden, in denen alles „ besser“ war und die Jugend noch verantwortungsbewußter...da wußten manche von uns noch nicht,was wir an noblen jungen Leuten um uns haben,hoffentlich sind mittlerweile auch die letzten „Zweifler“ und „ Meckerer“ eines Besseren belehrt worden?!Als Mutter von 3 wunderbaren Kindern und 3 so liebenswerten Enkelkindern kann ich „ nur“ aus eigener Erfahrung sprechen:“ Ihr JUNGEN,IHR seid toll,DANKE,daß es EUCH gibt!“