EditorialViele Fragen, etwas Hoffnung

Editorial / Viele Fragen, etwas Hoffnung
Seltsame Zeiten, ungewohnt, fremd und leicht beängstigend Foto: Editpress/Tania Feller

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Es ist schon ein seltsamer Zustand, in den das Coronavirus uns katapultiert hat; ungewohnt, fremd und leicht beängstigend. Leere Straßen, leere Büros, soziale Kontakte, die, wenn überhaupt, berührungsfrei stattfinden, Kultur, die höchstens noch digital angeboten wird, eine Zeit des Rückzugs, des Abstandhaltens und des ansonsten recht hilflosen Wartens auf die weitere Entwicklung der sanitären Krise, die so niemand erwartet hat.

Ob die zahlreichen Isolationsmaßnahmen die noch erwartete Welle an Neuninfektionen eindämmen können und wie schnell, ist dabei ebenso unklar wie nicht vorhergesagt werden kann, ob die Krankenhauskapazitäten für Infizierte mit schwerem Grippeverlauf reichen werden, ob das Land über ausreichend Beatmungsgeräte verfügen wird oder ob etwa italienische Verhältnisse drohen.

Beruhigend wirken das engagierte Krisenmanagement zahlreicher Regierungsvertreter, allen voran der neuen Gesundheitsministerin Paulette Lenert, und die früh getroffenen Maßnahmen einer nun mit Notstandsmacht ausgestatteten Exekutive, die von außen betrachtet das Richtige zu machen scheint.

Dabei navigieren die Politiker, ebenso wie Ärzte und Infektiologen, auf Sicht und können so naturgemäß nur recht kurzfristig planen und handeln. So ist die Kostenfrage zwar nicht die aktuelle Priorität, dennoch darf der Schaden, den die ausgebremste Volkswirtschaft erlitt, erleidet und weiter erleiden wird, auf viele Milliarden geschätzt werden. Der Staatshaushalt wird weniger Einnahmen verbuchen können als geplant, die Ausgaben werden dramatisch steigen. Die Wirtschaft wird in diesem und besonders im kommenden Jahr hinter den Erwartungen und Prognosen zurückbleiben, eine frische Kreditaufnahme wird wohl unumgänglich sein. All dies ist angesichts der geringen Staatsverschuldung und einer weiterhin positiven ökonomischen Basis hierzulande durchaus zu bewältigen; allerdings darf aus der sanitären Krise, die zu einer wirtschaftlichen zu werden droht, keine soziale werden. Damit keine Arbeitsplätze oder zumindest nicht viele im Rahmen der Corona-Krise verschwinden, ist ein schnelles, unkompliziertes und mutiges Handeln notwendig. Genau dies verlangten sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer während einer Mini-Tripartite, die mit abstandsfördernder digitaler Technik in lange ungewohnter konstruktiver, dem Ernst der Lage entsprechender Atmosphäre stattfand. Schnelle Finanzhilfen für Betriebe und Zusicherungen für die vielen Beschäftigten, die demnächst teilzeitarbeitslos sein werden, sind dabei erste Maßnahmen eines dicken Katalogs, der definitiv erst nach der Krise geschrieben werden kann. 

Und genau das soll nach Abflauen der Epidemie auch geschehen. Eine Tripartite im großen Kreis, das aus der Stahlkrise stammende und bewährte Kriseninstrument, soll ein konsensuelles Vorgehen ermöglichen, das Reibungsverluste während der wohl schwierigen, anstrengenden und teuren Phase der Wiederherstellung des wirtschaftlichen Normalzustandes verhindern kann.

So vermitteln nicht nur die gebremsten Neuinfektionsquoten, sondern auch der neue Zusammenhalt in schwieriger Zeit der Sozialpartner und darüber hinaus vieler Menschen im Land etwas Hoffnung in einer seltsamen Zeit.          

alleboesccheisser
29. März 2020 - 8.46

Moien plafonneieren mir eisen Manager och hir gehalter well do sin jo Leit dei mengen sie missten mindestens 15bis 30x den mindeslohn kreien , eischtens sollten an den steieren den beitrag net plafonnert sin an dann och nach den Multi an och den Vermieter dei jo elo fun enegm Afekot nach gehemmelt gin fir dat dei net verarmmen, oh herr lass es dennen ins Maul scheissen .

Ernesto
26. März 2020 - 10.18

Wann de Staat sech elo esou hëllefsbereet weist, an de Firmen, och deene klenge "Freelancer", wou ee vu menge Léifste betraff ass, hëlleft, dann denken ech, kommen ech dem Staat och entgéint. Als Pensionéierten, ech hun meng Steiererklärung um Dësch leien, awer nach net ausgefëllt, kann ech jo just nach e puer Euro erëm kréien. Da soen ech och, et si nëmme Peanuts, ech verzichten dorop. Maachen de Leit um Steierbüro da net méi Aarbecht an déi vläicht 30 Euro si mir dann och egal. Allerdéngs, an dat wëll ech soen: Mir sollten alleguer mol iwwerdenke wéi eng Liewensweis mir féieren, a wéi ufälleg eise ganze System ass. Ëmmer méi Wirtschaftswuesstem, dat ass net d'Léisung, mä deen eigentleche Problem. Manner ass vläicht méi? Dës Kris kéint dann och eng Chance si fir déi ganz Mënschheet, notze mir se dach fir eis grad elo mol verstäerkt Gedanken iwwer villes ze maachen, an eppes zum Positiven ze änneren. Jidderee vun eis ass an der Verantwortung, a kann och säi klengen Deel bäidroen. Mir Mënsche sollten endlech verstoen, dass mir all am selwechte Boot sëtzen, an et net esou ka weider goen, dass een deem anere säin Däiwel ass, a ganz Natiounen hiren (iwwerdriwwene) Liewensstandard op Käschte vun aarme Länner oprecht erhalen. Mir brauche Fridden a musse gemeinsam no Léisunge siche fir dass et all Mënsch ka gutt goen. Gutt goen an deem Sënn vun engem Liewen féieren a Fridde mat vill Versteesdemech an Hëllefsbereetschaft, a net e Liewe wou vun iwwerdriwwener Gier a rengem Egoismus gepräägt ass.

Miette
25. März 2020 - 22.36

Wir müssen nun da durch, auch wenn wir persönlich etwas von unseren "ach so geliebten Euros" abgeben müssen. Zahlt bitte private Putzhilfen weiter, ohne für die paar Stunden pro Woche nach dem Staat zu schreien. Wer sich eine Hilfe leisten kann und nicht körperlich eingeschränkt ist, sollte das ohne Folgen überleben. Kaufen von Lebensmitteln ist in kleinen Läden entspannter und zumeist nicht teurer. Mache ich so schon ewig! Hätte ich hier im Land Geschäfte zu vermieten, dann würde ich nun auf die Miete verzichten, denn ist die Bude in Konkurs; sehe ich als Vermieter nie mehr Geld. Will sagen, es werden viele kleine Geschäfte dichtmachen und der Vermieter kann sich sein Geschäftslokal einwecken.

Ernesto
25. März 2020 - 10.13

Ech froe mech, wat méi schlëmm ass, de Virus oder all déi Moossnamen a Folgeerscheinungen elo? Panik an Ongewësshet, Verzweiwelung an Aggressivitéit. Wéi vill gesond Leit ginn zermartert a fäerten ëm hir Existenz? Mat Recht, well vill Leit wësse net, wéi et weider soll goen, si rosen, depressiv, kréie Suicidegedanken. Wann dat do nach laang weider esou geet, da schléit een deen aner op de Kapp, dobanne wéi dobaussen. An déi eng kréien Hëllefe vum Staat, a Freelancer (A- Nummer am Handelsregister) anscheinend net. Bis elo mol nach net sécher, laut menger Informatioun. Wann déi eng eppes kréien, da sollen déi aner och eppes kréien, soss ass dat fir mech Diskriminéierung. A verschidde Gemengen hannerloosse Bertrieber de Loyer, anerer setzen en aus, an e soll herno bezuelt ginn. Dann och do meng Fro, wou bleift d'Solidaritéit? De Prêt fir d'Wunneng leeft awer weider, oder gëtt deen och zenslos mol op Äis geluecht?

Le méchant z.Z London
25. März 2020 - 7.51

Wir müssen jetzt in erster Linie eben mal den Virus in den Griff kriegen, und erst wenn ein Wirkstoff da ist kann man sich beruhigt abwenden und sehen wie wir den wirtschaftlichen Schaden wieder hin kriegen...da ist es richtig dass alle an einem Strang ziehen sonst wird es nicht gehen! Abee der wirtschaftliche Abschwung wird sehr groß sein.....grösser als in der 2008 Krise...und Opfer abverlangen, für alle Beteiligten. Aber gemeinsam kriegen wir es hin....