CoronaDifferdingen hilft Betrieben und Senioren

Corona / Differdingen hilft Betrieben und Senioren
Das Stadtzentrum ist menschenleer. Alle Restaurants haben geschlossen und erleiden derzeit folglich finanzielle Einbußen. Foto: Editpress/Tania Feller

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In der Gemeinde Differdingen leben zurzeit mehr rund 27.400 Menschen. 900 von ihnen sind Senioren im Alter von über 80 Jahren. Sie können ab Donnerstag auf eine Hotline zurückgreifen, wenn sie sich zu einsam fühlen. Zudem hat der Schöffenrat 30.000 Euro an Soforthilfen gestimmt, die für Einkäufe für Senioren über 65 Jahren benutzt werden.

Angestellte des CIGL sowie Gemeindemitarbeiter erledigen seit rund einer Woche den Einkauf von Grundnahrungsmitteln sowie verschreibungspflichtigen Medikamenten für Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Die Betroffenen müssen neben einem Mindestalter von 65 Jahren in der Gemeinde wohnen, keinen Internetzugang besitzen und auf sich allein gestellt sein. Die Kommune streckt in einer ersten Phase das Geld für die Einkäufe vor. Um alle anfallenden Kosten zu decken, hat der Schöffenrat deshalb einen „crédit spécial“ in Höhe von 30.000 Euro gestimmt. Erst in einer zweiten Phase wird den Betroffenen dann eine Rechnung für die Einkäufe zugestellt.

„Zwischen 15 und 20 Einkäufe erledigen wir pro Tag. Diese Zahl könnte jedoch noch weiter steigen. Die Einkaufswünsche beschränken sich vor allem auf die wesentlichen Grundnahrungsmittel, wie zum Beispiel Mehl, Käse oder Obst“, erklärte Gemeindesekretär Henri Krecké gegenüber dem Tageblatt. Anmelden kann man sich beim Senior-Plus-Dienst der Stadt Differdingen. Er ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 58 77 11 56-6 erreichbar. Um die Senioren keinem erhöhten Risiko auszusetzen, werden die Einkäufe vom Zusteller vor der Wohnungstür abgestellt.

Taxen und Mieten ausgesetzt

Vor allem die Isolation während der Corona-Pandemie kann seelische Schäden hinterlassen, da die sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden sollen. Nur so kann die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Die Jugend und (junge) Erwachsene greifen in diesen Tagen vorwiegend auf soziale Medien und moderne Kommunikationsmittel zurück, um weiterhin Kontakt mit Familie, Freunden und Bekannten zu halten – etwas, das nicht allen Senioren möglich ist. Ihnen wird jetzt mit einer Hotline geholfen. Ab Donnerstag steht einsamen und isolierten Mitbürgern im Alter von über 80 Jahren eine spezielle Hotline unter der Telefonnummer 661 587 034 zur Verfügung, wo sie bei Bedarf einen Gesprächspartner finden werden. Die Leitung wird von freiwilligen Mitarbeitern der Gemeinde betreut.   

In diesen schwierigen Zeiten erhalten jedoch nicht nur Senioren tatkräftige Unterstützung von der Gemeinde Differdingen, sondern auch die lokalen Betriebe. „Wir haben beschlossen, diesen Monat keine Rechnungen zu versenden. Taxen und Mieten müssen allerdings zu einem späteren Zeitraum bezahlt werden. Besonders die Restaurants, die kleinen Geschäfte und die kreative Industrie im 1535° Creative Hub haben mit hohen finanziellen Einbußen zu kämpfen. Diese Maßnahme soll den Betrieben während der Krise erst mal Luft zum Atmen verschaffen“, so Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch (déi gréng).

Die Bürger der Gemeinde Differdingen werden weiterhin gebeten, nur im Rathaus vorstellig zu werden, wenn es unabdingbar ist. Dazu zählen Todeserklärungen, Geburtenerklärungen, Adressänderungen oder die Erneuerungen von Pässen und Personalausweisen. Für alle anderen Anträge soll man sich per E-Mail (mail@differdange.lu) oder Telefon (58 77 1-01) an die Kommune wenden. „Trotz allem arbeitet der Schöffenrat weiter. Die bevorstehende Sitzung des Schöffenrats wird erstmals per Livekonferenz stattfinden“, erklärte die Bürgermeisterin zum Abschluss.  

Das Betreten der Grünflächen ist in Differdingen seit einer Woche verboten 
Das Betreten der Grünflächen ist in Differdingen seit einer Woche verboten  Foto: Editpress/Feller Tania
Victor
25. März 2020 - 20.25

Ja, ich hoffe doch stark, dass, wenn einer der beiden mit einem Internetfähigen Handy anruft, der wegen Betrugs abgeholt wird.

Gronnar
24. März 2020 - 21.16

"Die Betroffenen müssen neben einem Mindestalter von 65 Jahren in der Gemeinde wohnen, keinen Internetzugang besitzen und auf sich allein gestellt sein. " Ich nehme an die Gemeine hat einen Lautsprecherwagen durch die Straßen gejagt um die beiden ausfindig zu machen.