CoronavirusAußenminister Asselborn: „Geschlossene Grenzen können das Virus nicht eindämmen“

Coronavirus / Außenminister Asselborn: „Geschlossene Grenzen können das Virus nicht eindämmen“
Jean Asselborn Foto: Editpress/Julien Garroy

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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn (LSAP) informiert am Montag über die europäischen Entwicklungen im Kampf gegen das Coronavirus. Er plädiert für offene Grenzen: „Virologen halten Grenzschließungen für keine geeignete Maßnahme, um das Virus einzudämmen.“

Jean Asselborn ist am Montag nach einer Videokonferenz mit den EU-Außenministern vor die Presse getreten. Hauptanliegen waren die innereuropäischen Grenzkontrollen. 15 von 26 europäischen Grenzen sind entweder ganz zu oder es werden Grenzkontrollen gemacht. „Das Schengen-Abkommen ist eigentlich die größte Errungenschaft Europas, für die wir weltweit beneidet werden“, kommentierte der Luxemburger Außenminister.

Drei Fragen würden sich demzufolge bei der Grenzfrage stellen: Kann eine Schließung die Verbreitung des Virus eindämmen? Sind diese in Einklang mit EU-Recht? Findet hier nicht eine Diskriminierung verschiedener EU-Bürger statt? „Nein, Grenzschließungen – da sind sich Virologen einig – können die Verbreitung nicht eindämmen. Dafür müssen vor allem soziale Kontakte gemieden werden“, so der Außenminister. Natürlich verstoße es gegen EU-Recht und ganz klar würden hier zahlreiche EU-Bürger diskriminiert werden.

Guter Vorschlag der EU-Kommission

Die EU-Kommission habe am 18. März einen guten Vorschlag gemacht: die EU-Außengrenzen schließen – was ja dann auch passiert ist –, um die EU-Innengrenzen offen halten zu können. „Man sieht ja, was daraus wurde“, sagte Jean Asselborn.

Auch müsse man sich bei den Rückholungen der EU-Bürger besser koordinieren. Es könne nicht sein, dass innerhalb Europas EU-Bürger stunden- oder tagelang im Transitbereich festsitzen, echauffierte sich der Außenminister. 300 Luxemburger warten momentan noch auf eine Möglichkeit, nach Luxemburg zurückzukommen. „Deshalb sollen die Flughäfen – nicht unbedingt die Fluglinien – noch offen bleiben.“ Trotzdem gebe es auch positive Signale. „Luxemburg hilft dem Grand Est und der stark betroffenen Region um Mulhouse mit der Aufnahme von Corona-Patienten, die per Helikopter eingeflogen werden.“ Auch wenn die institutionelle Solidarität versage, die menschliche würde weiterhin fortbestehen.

Auf die Aussagen einiger ADR-Mitglieder, die den französischen Pendlern die Schuld an der Verbreitung des Virus geben und Grenzschließungen gefordert hatten, reagierte der Außenminister ebenfalls: „Da klappt hei alles zesummen. Hören wir auf, mit dem Finger auf einzelne Leute zu zeigen. Wir sind ein Land, in dem jeder seine Rechte hat.“

Le méchant z.Z London
24. März 2020 - 17.23

Luxemburg kann einfach seine Aussengrenzen nicht schließen, es sei denn dass man das ganze Gesundheitswesen schließen will, so einfach ist der Stand der Dinge in Luxemburg, unser ganzes Gesundheitswesen braucht eben die "frontaliers"......und wir hoffen dass die weiter kommen können , denn wenn die anderen Länder dies nicht mehr erlauben werden sind wir eben am Ende, in jeder Hinsicht....weil wir nicht genügend eigene Leute in unserem Gesundheitswesen haben, weshalb wohl?.......und wessen Schuld ist es, dass dem so ist...?

Jacques Zeyen
24. März 2020 - 8.25

PS: An die ADR-Nasen. Das fremdenfeindliche Gedankengut das in euren Birnen wütet ist schlimmer als jedes Virus.Aber wir könnten es ja mal durch Abwahl bei der nächsten Wahl eindämmen.

Jacques Zeyen
24. März 2020 - 8.21

Bravo Herr Asselborn. Eine gute Gelegenheit für die Union zu zeigen was sie kann. Die inneren Grenzen nützen nichts.Wir sind alle betroffen und werden das Problem zusammen lösen oder es löst sich von selbst. Man muss nicht Virologe sein um zu wissen,dass das Virus in allen Ländern wütet. Grenzschliessungen sind nur eine Zumutung für die Menschen,nicht für das Virus. Es ist der gleiche Schmarrn wie mit dem Zaun gegen die Schweinepest.Man tut etwas,auch wenn es Blödsinn ist.

Guyt
24. März 2020 - 7.39

Finde den Logikfehler EU-Außengrenzen schließen :gut Länderngrenzen schließen: nicht sinnvoll Zudem haben dei Chinesen auch die inneren Grenzen(Provinz) geschlossen, um so dann doch noch die Virusausbreitung zu bremsen

winston
23. März 2020 - 20.19

et freet een sech tatsächlech op d'EU nemmen gudd an normalen Zeiten funktioneiert,a wann et drems geht,fir nei Direktiven erauszegin,dei den EU-Bierger emmer mei Kappwei verursachen an d'Freiheet aschränken. Elo geseit een,dass d'Solidarite't net grouss geschriwen get an der EU an vill Memberlänner nemmen no sech kucken. Amplaatz zesummen ze schaffen. Den Här Asselborn huet do e gudde Schrett nofir gemat an ass mam gudde Beispill virgaang.

J.Scholer
23. März 2020 - 16.33

Den ADR Herren/Damen ins Stammbuch geschrieben , die Zeiten der Hexenjagden und Hexenprozesse sind vorbei.Das Mittelalter ist Geschichte und die Argumentation betreffend die Grenzgänger erinnert an die Inquisition . Unsere kultivierte, edukationierte Gesellschaft müsste doch soweit intellektuell entwickelt sein, zwischen rationalen und irrationalen Denken zu unterscheiden.

Norbert Muhlenbach
23. März 2020 - 16.19

Donnerwetter! Hat das jemand gewusst? Ausser Asselborn natuerlich.

Uwe
23. März 2020 - 15.17

Wirklich jetzt???? Herr Außenminister will die USA fragen ob Europa anderen armen Ländern humanitäre Hilfe leisten darf?? Ansonsten gehts noch oder. Was ist das für eine armselige Haltung. Müssen wir uns so tief in den Amiarsch begeben und haben wir keine eigene selbstbewusste Haltung? Mir fehlen die Worte.